• Horbruch | Hirschfeld | Wahlenau | Krummenau (BIR | SIM)

  • Länge: 16.0 km

  • Höhenmeter: 280 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 55483 Horbruch | Gemeindehaus (Hochscheider Straße 7)

  • Startpunkt: Gemeindehaus Horbruch

  • Einkehrmöglichkeiten: Wahler Mühle | Scherers Landgasthof

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: September 2018

Mühlenhistorie am Idarbach

Früher standen zahlreiche Mühlen am Hirsch-, Idar- und Altbach, von denen auch heute noch die ein oder andere vorhanden ist und als Wohnhaus, Grillhütte oder Gastronomiebetrieb genutzt wird. Die Traumschleife Via molarum folgt den Spuren dieser ehemaligen Mühlen und führt immer wieder an ihnen sowie deren Zeugnissen vorbei. Dabei vermittelt die „Straße der Mühlen“ Wissenswertes über die Arbeit der Mühlenbetriebe und die römische Vergangenheit in den Naturräumen Morbacher Mulde sowie Kirchberger Hochflächenrand.

Vom Startpunkt am Gemeindehaus Horbruch führt uns die Traumschleife Via molarum zunächst über den Kleinicher Weg zum Ortsrand, wo wir rechts abbiegen und kurz danach über einen Feldweg mit Blick auf Hirchfeld den Waldrand ansteuern. Nachdem wir dem Waldrand für ca. 700 gefolgt sind, biegen wir erneut rechts ab und queren den Hirschbach. Dabei fällt unser Blick zum ersten Mal auf den alles überragenden Idarkopf (746 m). Anschließend passieren wir die Hirschfelder Grillhütte und queren am Ortsrand von Hirschfeld die L 190. Wir wandern weiter an Gehölzen entlang durch das breite Hirschbachtal und erreichen nach insgesamt 2,6 km den 100 m langen Zuweg zum Denkmal des Hunsrückmaler Friedrich Karl Ströher.

Mit ständigen Blicken auf Hirschfeld und den Idarkopf wandern wir nun über die weiten, offen Felder in Richtung Wahlenau. Nachdem wir den Wahlenauer Bach gequert haben, führt uns die Traumschleife an Maisfeldern vorbei in den Wald hinauf. Doch schon nach wenigen Metern treten wir wieder aus dem Wald heraus und haben eine erneut schöne Aussicht auf Hirschfeld. Wir passieren den etwas verwahrlost erscheinenden Wahler Baumgarten und folgen dem leicht befestigten Talweg nach Wahlenau. Ein schön angelegter Schotterpfad führt uns nach insgesamt 4,8 km zur Wahler Mühle.

Die Via molarum führt uns nun über Feldwege mitten durch Wahlenau an Gärten vorbei zum östlichen Ortsrand, wo wir der K 73 für wenige Meter folgen und anschließend auf den ersten Feldweg rechts abbiegen. Während wir über die offenen Felder wandern, eröffnet sich uns zum wiederholten Male eine tolle Aussicht über Hunsrückhochfläche. Nach ca. 800 m erreichen wir den Waldrand, dem wir bis zum Holzportal Buchenplatz folgen.

Im Anschluss wandern wir über eine kleine Kuppe durch den urigen Wald, bevor sich vor uns wieder die offene Feldflur mit Blick auf den Idarkopf ausbreitet. Wir biegen links auf die naturnahe Ausoniusstraße ab und queren wenig später die K 74. Wir folgen nun einem idyllischen Naturpfad am Waldrand entlang zum Mahnmal der Schande. Dabei handelt es sich um die Trauerulme, die von den Bürger/innen von Krummenau, als Zeichen ihrer „Trauer“ zur Entscheidung des Verbandsgemeinderates Rhaunen ihren Bürgerentscheid zum Wechsel in die Verbandsgemeinde Kirchberg zu ignorieren, gepflanzt wurde.

Am Keltischen Fürstengrab bei Niederweiler verlassen wir die Ausoniusstraße wieder und treffen wenig später an einer Kreuzung auf die Traumschleife Kappleifelsentour sowie den Saar-Hunsrück-Steig, die uns beide die nächsten 900 m ins Idarbachtal begleiten werden.

Wir verlassen den breiten Waldweg und gelangen zu einem Ausblick auf Laufersweiler. Danach tauchen wir wieder in den Wald ab und nehmen den teilweise steilen Abstieg zum Idarbach in Angriff.

Dort erwartet uns nahe der Reitzenmühle eine weitere Informationstafel zu den Laufersweiler Mühlen und der Mühlenbauerfamilie Vankorb. Hier verlassen uns die Kappleifelsentour und der Saar-Hunsrück-Steig auch schon wieder und wir biegen rechts ins Idarbachtal ab. Doch schon nach 600 m geht es wieder bergan, denn die Straße der Mühlen führt uns auf einem engen Pfad den steilen Marktwieser Berg hinauf. Oben angelangt, verlassen wir den Wald und wandern am Waldrand entlang. Kurz darauf treten wir wieder in den Wald, wo auch schon der Abstieg nach Krummenau beginnt. Vorbei an einem tollen Aussichtspunkt geht es teilweise anspruchsvoll und streckenweise über eine Felsrippe zum Friedhof Krummenau hinab.

Wir folgen nun der K 71 nach Krummenau hinein, biegen links auf die K 71 ab und überqueren den Idarbach. Anschließend halten wir uns links und folgen dem Weg Am Flürchen bis zum südöstlichen Ortsrand. Nach einem kleinen Anstieg wandern wir an der Wacholderheide Krummenau entlang und umrunden das eingezäunte Areal.

Wieder im Wald folgen wir einem Pfad rechts abwärts, passieren einige Felsen und steigen zu einer Wiese auf. Der Weg senkt sich wieder ab und wir queren nach einer Jungwaldpassage die K 70. Nachdem haben wir den Löschteich von Krummenau passiert haben, führt uns die Traumschleife zur nahen Grillhütte Im Krummerloch. Wir umrunden die Grillhütte und wandern mit Blick über die weite Talaue des Idarbaches auf Pfaden in Richtung Westen. An einem kleinen Bach verlassen wir den Waldrand und treffen auf der offenen Wiese nahe der Hockenmühle auf einen Asphaltweg, dem wir ca. 200 m nach links folgen. Dann biegen wir rechts zum Altbach ab und erreichen über einen lila Steg die Schlossmühle (Bergmühle). Am Parkplatz lohnt sich ein kleiner Abstecher zum Mühlrad, aber Vorsicht: Die Holzkonstruktion hat ihre besten Tage längst hinter sich.

Über die Zufahrt geht es nun hinauf zur L 190, wo wir wieder auf die Ausoniusstraße treffen und links dem grasigen Bankett folgen. So erreichen wir die Wiesen oberhalb des Altbaches und passieren die Weylandsmühle (Heinzenmühle) sowie ein Wildgehege. Über einen Schotterweg gelangen wir dann zur letzten Mühle der Tour, der Marienmühle. Wir umrunden das Gebäude und treffen auf die asphaltierte Straße, der wir schließlich nach Horbruch hinauf zu unserem Ausgangspunkt am Gemeindehaus folgen.

Fazit

Die äußerst informative Traumschleife Via molarum ist eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche Tour, die von  weiten Aussichten, schönen Wiesentälern und urigen Waldabschnitten geprägt ist. Dabei hat man fast immer den alles überragenden Idarkopf im Blick. Neben dem Thema Mühlen wird auf den insgesamt 13 Informationstafeln auch Wissenswertes über die Römische Vergangenheit der Region sowie deren Zusammenhang zur Namensgebung des Weges vermittelt.

Insgesamt mangelt es dieser Traumschleife aber an richtigen Höhepunkten und die Mühlen haben mit Ausnahme der Schlossmühle (Bergmühle) keine besonders erwähnenswerte Historie. Zudem führt die Straße der Mühlen leider nur zu 3 von insgesamt 11 auf den Infotafeln herausgehobenen Mühlen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Naturweganteil
    – hoher Anteil leicht befestigter Wege

  • Highlights: –

  • Höhenangst: Idarbachtal – Krummenau (Auf- und Abstieg: schmaler Pfad im Steilhang) – Über die L 190 nach Krummenau

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die Morbacher Mulde wird durch eine 550 – 580 m hohe Hochmulde gebildet, die durch eine Vielzahl kleiner Quellmulden der Dhron gegliedert ist. Im Süden ist der Naturraum scharf durch den 200 m höheren Quarzitrücken des Idarwaldes begrenzt, während im Norden die Wasserscheide zwischen Dhron und den direkt zur Mosel fließenden Gewässern des Moselhunsrücks die Morbacher Mulde begrenzt.

Waldflächen nehmen etwa ein Viertel der Gesamtfläche ein und sind ursprünglich auf die Hochlagen der Wasserscheide und die Hänge zum Idarwald beschränkt. Durch großflächige Aufforstungen von Bachtälern, Hangbereichen und Quellmulden sind vor allem im Ostteil des Landschaftsraums größere zusammenhängende Waldflächen entstanden.

Der größte Teil des Landschaftsraums ist intensiv landwirtschaftlich genutzt. Feucht- und Nasswiesen sind vor allem in den zahlreichen Quellmulden verbreitet anzutreffen, während andere historische Nutzungsweisen wie Borstgrasrasen, Heiden und Magerwiesen nur noch vereinzelt vorkommen.
Die Siedlungsflächen liegen zumeist auf der Hochfläche am Rand der Quellmulden, während sich in den Bachtälern zahlreiche Mühlen befinden. Die ehemals bäuerlich geprägten, engen Haufen- und Straßendörfer und kleinen Weiler haben sich teilweise erheblich ausgedehnt.

Der ca. 10 km breite, sich in Nordost-Südwest-Richtung erstreckende Naturraum Kirchberger Hochflächenrand bildet den Scheitel der Hunsrückhochfläche, der sich zur Simmerner Mulde bzw. zum südwestlichen Moselhunsrück allmählich absenkt. Über den Kirchberger Hochflächenrand verläuft die Wasserscheide zwischen Mosel und Nahe.

Der wellige Hochflächencharakter ist durch zahlreiche Dellen und Quellmulden geprägt. Er wird lediglich nach Süden hin durch ein markanteres Relief mit Riedeln und Spornen abgelöst.

Die Quellmulden und Talräume sind landwirtschaftlich genutzt, wobei die ackerbaulichen Flächen in den feuchten Quellmulden von Grünland abgelöst werden. Die Riedelflächen sind hingegen bewaldet.

Die Siedlungsflächen sind gleichmäßig über den Landschaftsraum verteilt und durch kleine, bäuerlich geprägte Haufen- und Straßendörfer charakterisiert, die sich in den Bachursprungsmulden und entlang der Bachtäler angesiedelt haben.

Die ältesten Reibsteine, die man bisher gefunden hat, datieren aus der Zeit um etwa 16.000 v. Chr., als die Menschen noch nicht sesshaft waren und Körner mit Hilfe der Steine vom Spelz befreiten. Im Laufe der agrartechnischen Entwicklung lösten Mahlsteine die Reibsteine ab.

Bereits in der Keltenzeit (ca. 500 v. Chr.) lässt sich in Luxemburg, der Eifel und im Hunsrück die Anfertigung von Mahl- und Reibsteinen nachweisen.

Ab 1900 stellte die Betonindustrie künstliche Mühlsteine her. Zu diesem Zeitpunkt war aber ohnehin schon eine Verdrängung durch die sich ausbreitenden Walzenstühle feststellbar.

Der Ursprung der wassergetriebenen Getreidemühle liegt in Mesopotamien, wo 1.200 v. Chr. Wasserschöpfräder zur Bewässerung der Felder eingesetzt wurden. In Europa sorgten die Römer für die Verbreitung der Mühlentechnik. Generell sind die mühlentechnischen Beziehungen zur Römerzeit vielfältig. So geht der deutsche Begriff „Mühle“ etymologisch auf den lateinischen Begriff „molina“ zurück. Im Jahr 24 v. Chr. wurde die erste Wassermühle mit einem Steinmahlgang beschrieben und gezeichnet. Dieser Typus blieb nahezu unverändert bis in 20. Jh. in dieser Form erhalten. Noch lange wurden die von Tieren oder Sklaven angetriebenen Drehmühlen genutzt. Erst als die Beschaffung von Sklaven schwieriger wurde, fanden die Wassermühlen im römischen Reich weite Verbreitung.

Im Jahr 371 werden die ersten Wassermühlen auf deutschem Boden in den Tälern von Ruwer und Kyll genannt. Nachdem die Römer unter dem Druck vordringender germanischer Stämme weichen mussten, bewahrten Mönche in den Klöstern das Wissen um die Mühlentechnik. Von hier aus fanden die Mühlen im Mittelalter wieder zunehmend Verbreitung.

Nach der Erfindung der Daumenwelle im 11. Jh. konnten sogar Poch- und Hammerwerke mit der Kraft des Mühlrades betrieben werden. Mit der Verbreitung der oberschlächtigen Wasserräder ab Mitte des 14. Jh. konnten auch die kleineren Bäche als Antriebskräfte erschlossen werden.

Der relativ mächtige Idarbach hat mit seinen vielen kleinen Nebenbächen eine relativ starke Wasserkraft. So konnten die Mühlen südlich von Horbruch im Sommer immer noch mahlen, wenn die aus dem gleichen Quellgebiet zur Mosel fließenden Bäche längst ausgetrocknet waren. So waren zwischen Hochscheid und Rhaunen 14 Mühlen (davon 13 Getreidemühlen) in Betrieb. Heute wird jedoch nur noch in der Lorenzmühle Mehl gemahlen.

Die technische Nutzung der Windenergie nahm schon früh in der Geschichte der Menschen einen bedeutenden Stellenwert ein. So soll es in Persien bereits im 7. Jh. die ersten Horizontalwindmühlen gegeben haben. Im 11. und 12. Jh. wurden die ersten Windmühlen in Europa errichtet. Die älteste Bauweise war die Bockwindmühle, bei der das ganze Gebäude drehbar gelagert war. In Deutschland ist die erste Windmühle, die sich auf der Kölner Stadtmauer drehte, 1222 nachweisbar.

Im 16. und 17. Jh. entdeckte man mit der Holländermühle, bei der nur die obere Kappe mit dem Windrad drehbar ist, neue Einsatzmöglichkeiten (z.B. im Säge- und Schmiedehandwerk, zur Entwässerung und zum Mahlen von Gewürzen und Ölen). Durch die Erfindung des Seitenrades im 18. Jh. erfuhr die Holländermühle ihre Vervollständigung.   Dabei handelt es sich um einen kleinen Rotor, der die Aufgabe hat, die drehbare Haube immer in der Hauptrichtung zu halten.

Bis zu Beginn des 20. Jh. waren in Deutschland noch ca. 20.000 Windmühlen in Betrieb. Mit der Elektrifizierung verlor die mechanische Nutzung der Windkraft an Bedeutung und Dampfmaschinen sowie Verbrennungsmotoren lösten sie ab.

Der Mühlenbann ist ein im 1158 entstandenes grundherrliches Gewerbebannrecht. Es sicherte dem Grundherrn das alleinige Recht zum Bau und Betreiben einer Mühle zu. Der Bann verpflichtete alle Untertanen ihr Getreide nur dort mahlen zu lassen und sicherte so dem Grundherrn über Jahrhunderte verlässliche Einkünfte. Zudem waren sie in der Regel dazu verpflichtet, sich am Unterhalt der Mühle mit Frondiensten zu beteiligen (Z.B. Baumaßnahmen und Reparaturen, Pflege des Mühlteichs). Erst als Napoleon das Rheinland besetzte, hob er die Lobeigenschaft auf und gewährte die Gewerbefreiheit. Damit ging auch die Aufhebung des Mühlenzwangs einher und es setzte ein gewaltiger Mühlenboom ein.

Friedrich Karl Ströher (1876 – 1925) war ein Maler sowie Bildhauer und gilt heute als einer der bedeutendsten sowie bekanntesten Künstler des Hunsrücks.

Ströher zog sich bereits während seiner Malerjahre ein Herzleiden zu, das ihm sein Leben lang Beschwerden bereitete. Nach seiner Wanderschaft durch Europa studierte er an den Akademien in Paris und Berlin, wo er zunehmend zum Künstler entwickelte. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Ströher dauerhaft in seinem Heimatort Irmenach nieder und war 1921 Mitgründer sowie Vorstand vom Künstlerbund Westmark, in dem sich Künstler aus dem gesamten Rheinland zusammenfanden. 1925 verschlimmerte sich Ströhers Herzleiden plötzlich und er verstarb.

Sein Leben als Handwerker und Künstler war stets von Armut, Krankheit und Entbehrungen gekennzeichnet. Zudem fühlte er sich in seiner Kunst oft unverstanden. Durch Tolstoi war er zu der Überzeugung gelangt, dass Kunst dem Volk gehören müsse. Besonders in seinen letzten Lebensjahren versuchte er dies umzusetzen, indem er verstärkt zur Holzschnitttechnik überging, die eine günstige Reproduktion von Kunstwerken ermöglichte. In seinen künstlerischen Werken überwog die Darstellung von Hunsrücklandschaften und des ihn umgebenden bäuerlichen Arbeitsalltags. Allerdings fand er mit seinem kräftigen Farbspiel in Öl, Aquarell und Druck unter der Bevölkerung nur wenig Anerkennung.

Die mit Wasser betriebene Bauernmühle befand sich ein Stück unterhalb von Wahlenau am Hirschbach. Somit mussten die Mitglieder dieser Mühlengenossenschaft ein ganzes Stück fahren, um ihren Vorrat an Mehl für den Eigenbedarf und Schrot zum Verfüttern zu mahlen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dann die Idee auf, eine Elektromühle zu bauen und die alte Bauernmühle wurde von der Mühlengesellschaft verkauft.

Die Gemeinde errichtete dann 1949 die Wahler Mühle als Anbau an das 1935 gebaute Gemeindehaus in der Ortsmitte und verpachtete sie 1950 an die Mühlengesellschaft. Die Elektromühle diente den Gesellschaftern der Mühlengenossenschaft zum Schroten und Mahlen bis in die 1980er Jahre. Danach blieb die Mühle unbenutzt, bis sich die Mühlengesellschaft 1991 auflöste und sie an die Gemeinde zurückgab. Anschließend erfolgte der Umbau zur Gaststätte.

Die ca. 118 km lange Ausoniusstraße war eine römische Handels- und Militärstraße, die von Trier über den Hunsrück nach Bingen zur Rheintalstraße und damit weiter nach Mainz führte. Der Name stammt vom römischen Dichter und Prinzenerzieher D. Magnus Ausonius, der 368/69 auf dieser Straße reiste und seine Reiseindrücke um 371 in dem Werk Mosella, der wohl ältesten Beschreibung des Hunsrücks, niederschrieb.

Der meist gerade Weg wurde von römischen Siedlungen gesäumt, war befestigt und zweispurig ausgebaut. Seit 2013 wird der Weg auch als Hunsrücker Jakobsweg bezeichnet, da er bereits im Mittelalter als Pilgerweg genutzt wurde.

Das Keltische Fürstengrab bei Niederweiler stammt aus der Späthallstattzeit (ca. 500 v. Chr.) und war von einem Steinkranz von 6 m Durchmesser umgeben. Die Wagenbestattung mit reichhaltigen Grabbeilagen war bei gehobenen Persönlichkeiten üblich und verweist auf die Existenz einer gesellschaftlichen Oberschicht in der Hunsrück-Eifel-Kultur (ca. 700 – 50 v. Chr.).

Im selben Grabhügel fanden sich aber auch Überreste einer römischen Nachbestattung. Daneben lag das Fundament eines römischen Grabdenkmals aus Quarzgestein und Sandstein.

Der ca. 15 km lange Idarbach entsteht durch mehrere Quellbäche im nördlichen Idarwald bei Hochscheid und vereinigt sich bei Hausen mit dem Kyrbach zum Hahnenbach. Der Idarbach fließt durch extensiv genutzte Talwiesen, am Ufer stehen vor allem Weiden und Erlen, die heute kaum noch wirtschaftlich genutzt werden.

In der Umgebung von Rhaunen gab es im 19. Jh. zwei Achatschleifen am Idarbach im Bereich Laufersweiler. Das Arbeiten in den Schleifen machte jedoch krank und war wenig einträglich. Nur 20 Prozent der Schleifer wurden älter als 39 Jahre. Ursächlich waren Silicose und Tuberkulose, bedingt durch das Einatmen des Steinstaubes beim Schleifen im Liegen und die ständig nasskalte Umgebung.

Mühlen auf der Gemarkung Laufersweiler lassen sich schon ab dem 17. Jh. nachweisen. Nach dem Urkatasterplan von 1831 existierten insgesamt sechs Mühlen in Laufersweiler.

Die Reitzenmühle (ehemals Verbecksmühle) liegt in der Nähe der Mündung von Hirschbach und Idarbach. Die Mahlmühle wurde 1855 samt Inventar von Jakob Verbeck verkauft. Die Mühle blieb anschließend als Genossenschaftsmühle bis in die 1960er Jahre in Betrieb.

Heute befinden sich die Laufersweiler Mühlen in Privatbesitz.

Die Mühlenbauerfamilie Vankorb existiert in Laufersweiler seit dem 18. Jh.. Sie fertigte im Jahre 1909 die ersten eisernen Wasserräder in Laufersweiler an. Die Mühlenbauer arbeiteten bis in die 1950er Jahre hinein in einem Umkreis, in dem Hin- und Rückweg zur Arbeit an einem Tag erledigt werden konnten. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete die Familie im Hunsrück Wassermühlen zum Vermahlen von Getreide. Nach 1964 erarbeitete sie sich einen Kundenkreis, der sich über ganz Rheinland-Pfalz bis in Saarland erstreckte.

Die Wacholderheide Krummenau umfasste Anfang des 20. Jh. noch mehr als 60 000 m2 und wurde bis Mitte der 1930er Jahre auf 1/6 ihrer Fläche reduziert, weil die Bevölkerung den Wacholder als Fußabtreter nutzte. 1939 wurde die noch vorhandene Fläche schließlich unter den Schutz des Reichsnaturschutzgesetzes gestellt. Seit Mitte der 90er Jahre wird die Fläche zum Erhalt von Schafen beweidet.

Die Hockenmühle war über Jahrhunderte hinweg Grenzpunkt des Hofgerichtes Rhaunen. Im Jahr 1764 ist erstmals ein Müller auf der Hockenmühle urkundlich erwähnt. Bis 1950 wurde die Getreidemühle mit Wasserkraft betrieben und eine große Menge des hergestellten Mehls wurde mit dem Pferdefuhrwerk an Mosel transportiert, um zahlreiche Winzer zu beliefern. Nach der Restaurierung 1995 wurde die Mühle als Hotelzimmer für die Schlossmühle vermietet. Seit 2014 ist die Hockenmühle privat bewohnt und ein Teil der Räumlichkeiten wird an Urlaubsgäste vermietet.

Die Schlossmühle, im Volksmund Bergmühle, steht im stillen Altbachtal hinter einem hohen Felsen. Die Mühle stand jedoch ursprünglich als Schlossmühle der Kyrburg bei Kirn an der Nahe. Nach 1804 wurde sie dort abgetragen und an ihrem jetzigen Standort im Altbachtal bei Horbruch wieder aufgebaut. Das ganze Material (Holzbalken, Steine usw.) musste dabei mit Pferdefuhrwerken talaufwärts zur Baustelle transportiert werden.

Die Mühle wurde zunächst als Kundenmühle betrieben. Das Korn wurde aus der näheren und weiteren Umgebung (bis zur Mosel) abgeholt und zu Mehl gemahlen den Kunden zurückgebracht. Daneben wurde ein für damalige Verhältnisse großer landwirtschaftlicher Betrieb bewirtschaftet. Anfang der 1890er Jahre bildete sich eine Mühlengesellschaft von 40 Bauern aus Horbruch und den Nachbarorten, die die Mühle kauften. Nun konnte jeder für seinen Bedarf mahlen. Selbst bei niedrigem Wasserstand, wenn andere Mühlen der Umgebung still stehen mussten, konnte man aufgrund des enormen Mahlwerks in Schlossmühle noch mahlen.

Die heutige Besitzerfamilie erwarb die Mühle 1973, erweiterte das Gebäude 10 Jahre später und betreibt bis heute ein Hotel-Restaurant.

Die Heinzenmühle wurde bereits 1684 zum ersten Mal erwähnt. Einige Mauerreste unter der ehemaligen Getreidemühle lassen aber vermuten, dass bereits die Römer diesen Platz zu schätzen wussten, nicht zuletzt wegen der Nähe zur Ausoniusstraße.

Die einsame Lage der Mühle diente um 1800 dem Schinderhannes als Versteck. 1819 wurde die Mühle dann um Wohn- und Wirtschaftsgebäude erweitert. Im Rahmen einer Zwangsversteigerung erwarb Ludwig Weyland 1906 das Mühlenanwesen und von nun an wurde die Heinzenmühle nach ihm Weylandsmühle benannt. Die wasserbetriebene Getreidemühle wurde bis gegen Ender der 1930er Jahre betrieben. 2002 erfolgte die vollständige Sanierung und der Ausbau der Mühle durch die neue Besitzerfamilie, die die Weylandsmühle seither bewohnt.

Der Fachwerkbau der ehemaligen Getreidemühle wurde zu Beginn des 19. Jh. auf ein massives Sockelgeschoss gebaut. Zum Anwesen gehörten seinerzeit neben dem Mühlengebäude eine Scheune, Stallungen sowie ein Backes. Später wurde die Mühle zur Gesellschaftsmühle, in der die Horbrucher Bauern ihr Getreide mahlten. Die Marienmühle befindet sich heute im Besitz einer Eigentümergemeinschaft aus Horbruch und privaten Eigentümern.