Tipps und Tricks

 

Absolut zu empfehlen ist die App „Gastlandschaften Rheinland-Pfalz“. Die App beinhaltet neben dem Thema Wandern u.a. auch Tourenbeschreibungen für Radfahrer. Ihr könnt dort eigene Touren erstellen oder auf zertifizierte Wanderwege zugreifen.

Es werden Informationen wie Tourenbeschreibungen, Höhenprofile, topographische Karten, Anfahrtsbeschreibungen und Parkmöglichkeiten sowie Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten dargestellt. Vor allem unterwegs ist die App für mich zur echten Hilfe geworden.

Wer sich vorgenommen hat, eine Urkunde als „Traumpfade-Star“ zu erwandern, dem lege ich die App „Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land“ ans Herz. Sie bietet die gleichen Funktionen wie „Gastlandschaften Rheinland-Pfalz“, aber nur für die 26 Traumpfade und den Themenweg Streuobstwiesenweg. Wer die Urkunde ergattern will bzw. an Verlosungen teilnehmen möchte, aktiviert am Tourenbeginn einfach im Menü-Punkt Traumpfade-Star die entsprechende Tour. Mittels GPS wird dann irgendwann die Tour als „gesammelt“ gemeldet.

Bei diesen Wanderwegen handelt es sich um Wege, die von einer eher unabhängigen Organisation anhand von Qualitätskriterien mit einem Prädikat ausgezeichnet wurden. Diese Kriterien berücksichtigen Beschaffenheit, Streckenführung und Kennzeichnung des Weges sowie Abwechslungsreichtum, Sehenswürdigkeiten oder „Erlebnispotential“ und sollen die Attraktivität des jeweiligen Wanderweges messbar machen.

Für die Wegebetreiber ist es durchaus erstrebenswert, solch eine Auszeichnung für einen Wanderweg zu erlangen, da sie als Marketinginstrument dienen und genutzt werden.

Für den Wanderer hat dies natürlich den Vorteil, dass er sich bei der Erwanderung auf einen gewissen Standard verlassen kann, da die Auszeichnung alle drei Jahre überprüft wird.

Generell sind die Qualitätskriterien alle nachvollziehbar und die jeweils erreichten Punkte spiegeln zumeist die Attraktivität des Wanderweges wider. Jedoch sollte man immer bedenken, dass diese Kriterien nicht unbedingt den eigenen Wünschen entsprechen. So halte ich es teilweise für absurd, dass mitten im Wald Rastplätze mit Schutzhütten nur deshalb gebaut wurden, um eine höhere Punktzahl zu erreichen. Genauso verhält es sich mit Sitz- oder Sinnesbänken. Diese sind oftmals nicht da aufgestellt, wo es am Sinnvollsten wäre (z.B. am Ende einer langen Steigung), sondern dort wo sie für die Erfüllung von Kriterien (zumeist innerhalb einer bestimmten Distanz) dienen.

Während des Studiums hieß es immer wieder „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Stimmt natürlich, aber dennoch spielt das Wetter beim Wandern eine enorm wichtige Rolle. Wer schon mal bei 30°C in den Weinbergen einen steilen Anstieg erklimmen musste oder von Starkregen auf dem offenen Feld erwischt wurde, weiß was ich meine. Viele Wege sind auch bei Schnee und Eis zu begehen, allerdings sollten Touren vermieden werden, die steile Anstiege haben oder auf Pfaden in Hanglagen entlang führen.

Nun ist es ja meistens so, dass egal welche Wettervorhersage man sich vorher anschaut, es kommt doch ganz anders. Ich persönlich habe drei verschiedene Wetter-Apps, die oft verschiedene Szenarien für den Zeitraum meiner Wandertour voraussagen. Die besten Erfahrungen hatte ich aber bisher mit der „wetter.de“-App.

Bei den meisten Wanderungen spielen die Aussichtspunkte und Fernblicke eine wichtige Rolle. Deshalb sollte man auch die Bedingungen für Fernsicht im Auge behalten.

Viele Wege sind ganzjährig begehbar, allerdings sollte man darauf achten, zu welcher Jahreszeit man welche Tour in Angriff nimmt. Die Indikatoren Gefälle, Pfadanteil, Wald- und Offenlandanteil sowie die Wegeführung allgemein sind von Bedeutung.

Wanderstrecken mit hohem Offenlandanteil (Felder, Wiesen, Weinberge etc.) sind im Winter aufgrund fehlender Vegetation oder im Sommer wegen Hitze und hoher Sonneneinstrahlung nicht zu empfehlen. Wanderwege, die durch Auenlandschaften führen, sind gerade im Herbst und Winter oft eine Schlammschlacht und sehr rutschig. Themenwege wie z.B. der Streuobstwiesenweg oder die Heidenlandschaften in der Eifel machen eigentlich nur während der Blütezeit Sinn.

In meinen Tourenbeschreibungen habe ich die jeweils beste Wanderzeit angegeben.

Die Zeitangaben der Wegebetreiber gelten wohl eher für Sonntagsspaziergänger. Wer zügig unterwegs ist und keine große Pausen einlegt, braucht normalerweise 1,5 – 2 Stunden weniger als angegeben.

Die eigene Höhenangst empfinden viele als Hemmnis bei der Erwanderung von Premiumwegen. Diese sind oft darauf ausgelegt, spektakulär an Hangkanten entlang oder auf Felsvorsprünge zu führen. Auch Aussichtstürme sind eine beliebte Methode der Wegebetreiber, eine tolle Fernsicht zu ermöglichen. Leider gehen die jeweiligen Betreiber kaum bis gar nicht darauf ein, ob sich ein Weg auch für Menschen mit Höhenangst eignet oder nicht. Man kann argumentieren, dass die Höhenangst bei jedem anders ausgeprägt ist, aber dennoch ist es bei vielen Touren möglich, durch eine alternative Wegeführung (wie z.B. beim Traumpfad Pellenzer Seepfad oder Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg) solche Wege auch für diesen Personenkreis zu ermöglichen. Denn bevor jemand mit dieser Angst auf einmal mitten in der Tour Angstzustände bekommt und nicht mehr vor oder zurück kann, wird er diesen Weg erst überhaupt nicht begehen. Ich persönlich hatte lange Zeit Probleme auf offene Aussichtstürme zu gehen. Aber mittlerweile stellt dies überhaupt keine Probleme mehr für mich dar. Es ist zur Routine geworden.

Ich versuche bei meinen Tourenbeschreibungen mögliche Alternativrouten aufzuzeigen. Manchmal hilft es auch einfach schon, den Weg in einer bestimmten Richtung zu gehen.

Wie weit ihr mit eurem Hund gehen könnt, muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Bisher bin ich noch keine Tour gegangen, wo ich meinen Hund nicht hätte mitnehmen können. Selbst die Traumschleifen Mittelrhein-Klettersteig oder Layensteig Strimmiger Berg, die beide einige Kletterpassagen beinhalten, können mit Hund begangen werden, weil sie Umgehungen bereithalten. Stellt sich nur die Frage, ob sich die Tour dann noch lohnt. Bei anderen Wanderwegen, wie der Schöneckschleife oder dem Traumpfad Hatzenporter Laysteig, muss man trotz Kletterpassagen keine Umleitung gehen. Beherrscht euer Hund das Kommando „Bleib“, sind die Abschnitte kein Problem.

Sollten auf der begangenen Tour nicht genügend natürliche Wasserquellen für den Hund vorhanden sein, sollte man natürlich Wasser von zu Hause mitnehmen. Dabei empfehle ich auch einen faltbaren Wassernapf aus Silikon. Dieser ist sehr leicht und platzsparend.

Denkt bitte daran, eure Hunde anzuleinen, wenn euch jemand entgegen kommt. Es gibt Menschen, die Angst vor Hunden haben und nicht wissen wie sie sich richtig verhalten sollen.

Nicht jeder Hund will automatisch mit anderen Hunden spielen oder hat eine hohe Sozialkompetenz. Gerade wenn euer Hund nicht hundertprozentig abrufbar ist, leint ihn auch an unübersichtlichen Stellen an.

Was man als guter Hundebesitzer wissen sollte, ist, dass man niemals über seinen Hund sagen sollte „Der macht nichts.“ Egal welches Gemüt und welche Rasse, man darf das einfach nicht ausschließen. Richtig formuliert heißt es nämlich: „Der hat bis jetzt noch nichts gemacht.“ Viele Hundebesitzer denken immer, dass wenn sie einen sehr sozialen Hund haben und der Entgegenkommende seinen Hund angeleint hat, dann wäre das schon so in Ordnung. Ist es aber nicht. Gerade diese Gegensätze führen oft zu Problemen und können auch für die Hundehalter selbst gefährlich sein.

Es gibt auch eine rechtliche Bestimmung zur Leinenpflicht für Hunde in Wald und Flur. Es gibt aber keine bundesweit einheitliche Regelung zur Leinenpflicht. Dies ist Sache der einzelnen Bundesländer. Gemeinden und Städten haben nochmal eigene Regelungen. In Rheinland-Pfalz und Hessen gibt es keine Leinenpflicht und Hunde dürfen frei laufen. Auch während der sogenannten Schonzeit gibt es diese nicht. Der Hund sollte sich aber in eurem Einwirkungsbereich befinden, sonst ist es Jägern theoretisch erlaubt, zu schießen. Viele Wanderwege führen durch Naturparks, Naturschutzgebiete oder Vogelschutzgebiete. In den oben genannten Apps kann man bei der jeweiligen Tour nachschauen, ob Hunde in den jeweiligen Gebieten angeleint werden müssen. Zumeist ist das bei Vogelschutzgebieten wegen Bodenbrütern der Fall.

In Ortschaften muss der Hund angeleint werden! Dort gibt es definitiv eine Leinenpflicht!

Aufgrund von Baustellen, Unwetterschäden oder Veranstaltungen kann es manchmal dazu kommen, dass die Touren gesperrt oder umgeleitet werden. Diese Meldungen werden, sofern bekannt, in den allermeisten Fällen auf der Homepage der Wegebetreiber unter der Rubrik Wegemanagement aufgeführt.

Viele Wegebetreiber sind der Meinung, dass ein umgestürzter Baum, der den Weg versperrt, zumeist kein unüberwindbares Hindernis darstellt. Deshalb werden diese nur einmal im Jahr entfernt. Solche Störungen werden auch nicht online veröffentlicht.

Wer nur ab und an mal eine kleine Tour geht, braucht sich nicht unbedingt wie ein Profi auszustatten. Gerade Outdoorsachen sind in der Regel relativ teuer. Achtet also auf Angebote und Aktionen, dann spart ihr eine Menge Geld.

Das Motto für angemessene Kleidung und Ausrüstung lautet: möglichst wenig Gewicht und bequeme Sachen.

Ein Rucksack ist für jede Tour unverzichtbar. Dieser sollte am besten wasserdicht und nicht zu klein sein. Für meine Lebensgefährtin, den Hund und mich reicht in der Regel ein 25 l-Wanderrucksack.

Da nicht überall Einkehrmöglichkeiten vorhanden sind oder nicht jeder unbedingt Geld dafür ausgeben möchte, sollte man sich ausreichend Flüssigkeit einpacken. Aufgrund des Gewichts empfehle ich PET-Flaschen.

Wer viel Energie braucht, sollte auch etwas Süßes mitnehmen. Passt beim Essen nur darauf auf, dass es euch danach nicht schwer im Magen liegt.

Außer an heißen Tagen, habe ich auch immer meine Softshell-Jacke im Rucksack. Sie wiegt fast nichts, nimmt kaum Platz weg und schützt vor Regen sowie Wind. Lasst Regenschirme oder andere Jacken zuhause. An kühleren trockenen Tagen empfehle auch gerne eine Fleece-Sweatjacke. Diese hält genauso warm wie andere Jacken und erspart euch somit eine Schicht. Auch eine Mütze kann je nach Witterung nicht verkehrt sein.

Ich halte den sogenannten Zwiebellook generell für sehr unpraktisch, wenn es beim Wandern zuerst bergauf geht. Nach dem ersten Aufstieg ist man schon geschwitzt und kann kein Oberteil ausziehen, obwohl einem zu warm ist. Ich rate jedem mit möglichst wenig Schichten loszugehen und erst nach dem Anstieg noch etwas drüber zu ziehen.

Für mich gibt es nichts Unbequemeres als Jeans beim Wandern. Für einen Spaziergang sind sie ok, aber nicht für pfadige Anstiege oder bei Nässe. Am einfachsten und bequemsten sind Zip-Wanderhosen. Diese sind auch oft schon günstig zu haben.

Viele Freunde, die mal mit mir wandern wollen, fragen mich, ob Turnschuhe reichen. Bei Trockenheit ist dagegen nichts einzuwenden, wenn es das bequemste für euch ist. Ansonsten empfehle ich eingelaufene hohe Wanderschuhe.

Zumeist ist es so, dass wir Männer etwas motivierter sind, eine Wanderung zu unternehmen. Ich will damit nicht sagen, dass Frauen weniger wandern, aber ich kenne es aus dem Freundeskreis, dass Männer manchmal Probleme haben, ihre Partnerinnen zu überreden.

Das liegt oft daran, dass wir Männer es nicht schaffen, unseren Frauen eine Wanderung schmackhaft zu machen. Aber ich will ja auch mit meiner Lebensgefährtin schöne Momente in der Natur erleben. Spätestens nachdem ich in einer langen steilen Steigung hinter mir hörte „Ich hasse Wandern! Ich mache das nur wegen dir!“ musste ich mir eine neue Taktik überlegen. Ein stetiger Lernprozess meinerseits führte dazu, dass sie nun auch gerne mal mitkommt.

Hier meine bisherigen Erfahrungen:

  1. Lasst die Frau entscheiden
    Damit seid ihr nicht schuld, falls die Tour nicht den Vorstellungen eurer Partnerin entspricht.
  1. Trefft aber eine Vorauswahl
    Schreibt Wanderwege mit Namen, Region, Distanz und Höhenmetern auf.
    Frauen haben aber manchmal ihre ganz eigene Logik, sich zu entscheiden. Nicht selten kommt es vor, dass wir eine Tour erwandern, nur weil sie einen lustigen oder interessanten Namen hat.
  1. Bereitet euch auf Rückfragen vor.
    Ihr solltet zumindest grob wissen, was euch bei den Touren, die ihr vorher ausgewählt habt, erwartet und welche Themen (Aussichten, Burgen und Schlösser, Abenteuer) sie bereithält
  1. Einkehrmöglichkeiten
    Sucht Touren aus, die auf jeden Fall entlang des Weges eine Einkehrmöglichkeit haben. Neben der wohlverdienten Pause, kann ein Erfrischungsgetränk die Motivation steigern.
  1. Süßigkeiten und Getränke
    Eine Frau will halt manchmal einfach Schokolade zwischendurch. Meine Partnerin wünscht sich zudem immer ein isotonisches Getränk.
  1. Hobbys und Vorlieben der Frau hervorheben
    Meine Partnerin macht unheimlich gerne Naturaufnahmen mit ihrer Spiegelreflexkamera. Motiviert sie damit, die Kamera mitzunehmen, mal wieder tolle Fotos zu knipsen und sie im Internet zu teilen.
  1. Ein befreundetes Paar mitnehmen (optional)
    Wenn eine zweite Frau dabei ist, kommt ihnen der Weg viel kürzer und interessanter vor. Allerdings werdet ihr dann kaum Tiere in der Natur zu Gesicht bekommen. Dafür wird der Frau nicht langweilig und ihr habt eure Ruhe 😉

Weitere Empfehlungen und Erfahrungen nehme ich gerne entgegen.