Das Nordfranzösische Schichtstufenland ist eine aus Mittelgebirgen und Hügelländern bestehende Schichtstufenlandschaft in Nordfrankreich, Ostbelgien, Südluxemburg und Südwestdeutschland. Es wird durch den Oberrheingraben vom Südwestdeutschen Schichtstufenland getrennt. Nach Norden stößt es am Hunsrück an das Rheinische Schiefergebirge. Das höchste Mittelgebirge der Landschaft bilden die Vogesen, die nach Norden in den Pfälzerwald übergehen.

Der deutsche Anteil, der in Rheinland-Pfalz und im Saarland liegt, wird unter der Bezeichnung Saar-Nahe-Berg- und Tafelland zusammengefasst und besteht aus dem Saar-Nahe-Bergland, dem Pfälzerwald (Hardtgebirge), dem Pfälzisch-Saarländischen Muschelkalkgebiet sowie dem Gutland.

Die Anhebung der Erdkruste hatte eine Schrägstellung der abgelagerten Materialien zufolge. Die Schichtstufen entstanden durch wechselnd abtragungsresistente Schichten, die mit 1 –  5° Neigung einfallen. Anschließend wurden die unterschiedlich widerstandsfähigen Schichten unterschiedlich stark erodiert.  Die nachträgliche Erosion und Ablagerung der Flüsse formte die Landschaft weiter und gab ihr ihr heutiges Aussehen.

Die Hauptelemente einer Schichtstufe sind ein steil ansteigender Stufenhang und eine meist leicht absenkende Stufenfläche. Der Unterhang der Stufe ist konkav und die Hangneigung nimmt mit Annäherung an die Stufenstirn (Trauf) zu. Die Stufenfläche schneidet normalerweise die widerständige Gesteinsschicht in flachem Winkel und zieht allmählich hinüber zum nächsthöheren widerständigen Gesteinskörper.

Die Entfernung der Stufen voneinander ist abhängig vom Einfallswinkel der Schichten und von der Mächtigkeit des geringresistenten Gesteins (Sockelbildner). Geringmächtige, rasch wechselnde Mergel-, Ton-, Kalk- und Sandsteinlagen verursachen die Bildung von Kleinstufen. Dagegen führen mächtige Komplexe von stufentragenden Sockelgesteinen (z.B. beim Donnersberg) zu weit voneinander entfernt liegenden Stufen. Die Höhe wird dabei im Wesentlichen von der Mächtigkeit des Sockelbildners bestimmt.

Schichtstufenlandschaften, deren Stufenhänge nach innen zu einem Wölbungszentrum weisen, nennt man Antiklinalstufenland. Fallen die Stufenhänge jedoch von einem Mulden- oder Beckeninneren her gesehen nach außen ab, spricht man von einem Synklinalstufenland. Das Südwestdeutsche Schichtstufenland ist der östliche Flügel eines Antiklinalstufenlandes, dessen Gewölbe über der Oberrheinischen Tiefebene eingebrochen (Oberrheingraben) und dessen Westflügel Teil des Französischen Schichtstufenlandes ist.  Von Frankreich aus gesehen ist das Saar-Nahe-Berg- und Tafelland gleichzeitig Ostteil des Synklinalstufenlandes um das Pariser Becken.