• Blankenheim | Reetz (SLE)

  • Länge: 15.7 km

  • Höhenmeter: 354 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 53945 Blankenheim | Parkplatz P1 an der B258

  • Startpunkt: Schwanenweiher Blankenheim

  • Einkehrmöglichkeiten: zahlreiche Möglichkeiten in Blankenheim

  • Wegbegleiter: –

  • Erwandert: April 2021

Das Obere Ahrtal

Fast schon unscheinbar entspringt die berühmte Ahr im Keller eines Blankenheimer Fachwerkhauses aus dem Jahr 1726. Von hier aus durchfließt die Ahr den historischen Ortskern von Blankenheim durch einen kleinen gemauerten Kanal unterhalb der Burg Blankenheim und mündet zunächst in den Schwanenweiher. Anschließend windet sich der Fluss durch das romantische Ahrtal und mündet schließlich nach 89 km bei Sinzig in den Rhein.

Auch EifelSpur Wo die Ahr entspringt hat ihren Ursprung in Blankenheim und führt über insgesamt 15,7 km durch das Naturschutzgebiet Obere Ahr sowie die einzigartige Landschaft der Kalkeifel.

Ich starte die EifelSpur Wo die Ahr entspringt auf dem großen Parkplatz an der B 258 östlich des historischen Ortskerns. Die EifelSpur folgt dabei die ersten 8,5 km der 1. Etappe des AhrSteigs.

Ich umwandere zunächst den malerisch angelegten Schwanenweiher und blicke über den See auf Burg Blankenheim zurück. Anschließend verlasse ich den Ort und wandere über einen schmalen Pfad an der noch jungen Ahr entlang. So gelange ich recht schnell auf den asphaltierten Ahr-Radweg, dem ich die nächsten ca. 1,3 km durch das offene Tal am Waldrand entlang folge. Dabei erreiche ich auch das Naturschutzgebiet Obere Ahr mit Mülheimer Bach, Reetzer Bach und Mühlenbachsystem. Anschließend geht es durch die bewaldete Talaue des Mühlheimer Bachs ein kurzes Stück aus dem Ahrtal hinaus. Hinter der Bahnunterführung der ehemaligen Oberen Ahrtalbahn verlasse ich dann auch den Ahr-Radweg, biege links in den sog. Lörenbusch ab und steige durch den jungen Mischwald zur offenen Hochfläche auf dem Birker Berg hinauf. Am Waldrand jedoch biegt die EifelSpur rechts ab und führt mich durch ein Seitental wieder in den Wald und in Richtung Ahrtal hinab. Nach 900 m biege ich aber links ab und folge einem meist naturbelassenen, schmalen Pfad durch den dichten Wald. Dabei schlängelt sich dieser für etwa 1,5 km südlich der Gemarkung Reetz am Steilhang des Oberen Ahrtals entlang.

Anschließend geht es dann nochmal auf die offene Hochfläche des Birker Bergs, bevor ich ins Reetzer Bachtal hinabsteige und die Kreisstraße K41 an der Reetzer Mühle quere.

Parallel zu Ahr-Radweg und Oberer Ahrtalbahn schwingt sich die EifelSpur nun wieder gemächlich den Hang bis zu einer Sitzbank hinauf. Dort hat man einen tollen Blick über das Ahrtal hinweg ins Schaafbachtal und auf Hüngersdorf.

Wenig später trennen sich dann AhrSteig und EifelSpur und ich steige ins Ahrtal hinab. Dort überquere ich zusammen mit dem Ahr-Radweg über eine Brücke der ehemaligen Oberen Ahrtalbahn die Bundesstraße B258 sowie die mittlerweile schon etwas größere Ahr und erreiche einen großen Rastplatz. Diesen lasse ich allerdings links liegen, biege direkt dahinter scharf rechts in ein Waldstück ab und wandere ins Schaafbachtal hinein. Dort geht es auch ein kurzes Stück durch das knapp 465 ha große Naturschutzgebiet Schaafbachtal mit Seitentälern und Stromberg, das aus insgesamt 11 Teilflächen besteht und sich südlich von Blankenheim und Nonnenbach erstreckt.

Anschließend überquere ich die Kreisstraße K43 sowie den Schaafbach und passiere den Wanderparkplatz Oberahreck. Danach folge ich dem rechten Weg und steige den Hang wieder in Richtung Blankenheim hinauf. Auf der offenen Hochebene fällt der Blick dann über das Ahrtal hinweg auf die Ortschaft Reetz. Nachdem man den Metternicher Hof passiert hat, lohnt auch ein Blick zurück in Richtung Hocheifel und Nürburg.

Ich folge der EifelSpur nun für ca. 1,4 km über die bewaldete Hochfläche bis zur Brotpfadhütte. Dort treffe ich auch auf den Eifelsteig, der mich die nächsten 3,2 km bis zur Ahrquelle begleiten wird. Dabei verläuft die EifelSpur aber nicht nur auf dem bekannten Eifelsteig, sondern auch auf dem Brotpfad, auf dem früher das Brot zum Verkauf nach Blankenheim transportiert wurde.

Es geht nun relativ steil ins Nonnenbachtal und das dazugehörige Naturschutzgebiet Nonnenbachtal und Seitentäler mit Froschberg und Gillenberg hinab. Das aus 5 Teilflächen bestehende und 291 ha große Gebiet erstreckt sich dabei südlich und südwestlich des Kernortes Blankenheim und nördlich von Nonnenbach. Ich quere das kleine Tal recht schnell und steige wieder steil zum Schillertsberg hinauf. Über weite Wiesen und geschotterte Wege gelange ich anschließend zurück nach Blankenheim, wo ich zunächst dem Nonnenbacher Weg hinab in Richtung Schwanenweiher folge. Nach etwa 200 m biege ich dann aber links ab und erreiche über Treppenstufen eine kleine Pfadpassage durch den Wald. Am Hang entlang geht es in Richtung Lühbergstraße, wo ich beim sog. Eifel-Blick Lühberg einen tollen Blick über das Ensemble des historischen Ortskerns von Blankenheim bekomme.

Die Lühbergstraße und einige Treppenpassagen bringen mich dann in diesen historischen Ortskern hinunter. Dort passiere ich das Eifelmuseum sowie die Skulptur des Heiligen Johannes von Nepomuk und gelange über einen kurzen Abstecher zur äußerst interessanten Ahrquelle. Über den Curtius-Schulten-Platz und am Eifelmuseum Gildehaus vorbei geht es schließlich im Schatten der Burg Blankenheim zurück zu meinem Ausgangspunkt am Schwanenweiher.

Fazit

Die EifelSpur Wo die Ahr entspringt führt zwar recht abwechslungsreich durch das Obere Ahrtal, bietet jedoch nur selten echte Premiumqualität. Obwohl man die meiste Zeit auf den Fernwanderwegen AhrSteig und Eifelsteig wandert, lassen lediglich eine längere Passage über einen schmalen, naturbelassenen Waldpfad sowie das Nonnenbachtal Wanderherzen wirklich höher schlagen. Gerade der relativ hohe Anteil an asphaltierten Wegen und der hohe Lärmpegel durch die vielbefahrene B 258 im Ahrtal sind im ersten Teilabschnitt störend. Wirklich empfehlenswert ist hingegen nur der historische Ortskern von Blankenheim mit Ahrquelle, Fachwerkidylle und Aufstieg zur Burg Blankenheim.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Pfadanteil
    – hoher Anteil leicht befestigter und asphaltierter Wege

  • Highlights: Blankenheim

  • Höhenangst: teilweise schmale Pfade im Steilhang (ohne Fernsicht)

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig | nicht bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Naturraum Blankenheimer Kalkrücken bildet eine offene, randlich zerlappte und zentral erhöhte Kalklandschaft. Der längs- und quergegliederte Kalkrücken ist dabei in eine Folge von Teilrücken und Buckeln aufgelöst. Der Naturraum besteht kleinflächig aus Kalken sowie Dolomiten des oberen Mitteldevons und ist relativ waldfrei.

Der Naturraum Rohrer Kalkmulde ist eine kleine kuppige Kalkmulde, die eine Höhe von bis zu 550 m erreicht. Durch die Erosion einiger Nebenbäche der Oberen Ahr ist eine kleine Kuppenlandschaft mit etwa einem Dutzend waldfreier rundlicher bis länglicher Kuppen entstanden.

Der Naturraum „Eichholz“-Rücken ist ein aufgelöster, im Norden zerlappter Waldriegel mit Höhen zwischen 500 und 550 m. Charakteristisch sind die Mischwälder, die in tieferen Schluchten in typische Hangwälder und an den Rändern in lockeren Buschbewuchs übergehen.

Die Ahr ist ein 85,1 km langer, linker Nebenfluss des Rheins, der in Blankenheim entspringt und bei Sinzig bzw. Remagen-Kripp in den Rhein mündet. Die Ahrquelle befindet sich dabei im Ortskern von Blankenheim im Keller eines Fachwerkhauses aus dem Jahr 1726. Anschließend durchfließt die Ahr dann unterhalb der Burg Blankenheim den Schwanenweiher. Danach fließt der noch junge Fluss in südöstlicher Richtung durch die Talwiesen des nur mäßig in die Eifelhöhen eingetieften und weitgehend unter Naturschutz stehenden oberen Ahrtals.

Das Ahrtal verläuft dabei in einem eher hügeligem Bergland mit Wiesen, Wäldern und vereinzelten Weilern oder Hofschaften. Das obere Ahrtal wird dann allmählich schmaler und erreicht seinen südlichsten Punkt.

Burg Blankenheim ist eine Schlossanlage oberhalb der Gemeinde Blankenheim und wurde als Höhenburg um das Jahr 1115 errichtet. Die Anlage wurde vielfach umgebaut und so entstand mit der Zeit aus einer mittelalterlichen Wehranlage ein barockes Schloss mit barockem Garten und einer Orangerie. Nachdem im September 1794 französische Truppen in Blankenheim einmarschierten, blieb das Schloss lange unbewohnt. Erst 1894 begann man mit Sicherungsmaßnahmen, während das 1786 erbaute spätbarocke Kanzleigebäude der Unterburg in Privatbesitz kam. 1936 wurde die Anlage schließlich zu einer Jugendherberge umgebaut.

Der Ahr-Radweg führt von der Ahr-Quelle in Blankenheim entlang der Ahr bis zu ihrer Mündung in den Rhein bei Remagen-Kripp führt. Dabei sind einige Abschnitte ein sog. Bahntrassenradweg. So führt die Strecke unterhalb von Blankenheim auf der Trasse der stillgelegten Bahnstrecke Ahrdorf–Blankenheim. Diese Teilstrecke ist entweder asphaltiert oder gut geschottert. Da die Trasse aber nicht mehr komplett vorhanden ist, wird der Radweg mehrfach über Rampen und Ortsdurchfahrten geleitet.

Das 666,6 ha große Naturschutzgebiet Obere Ahr mit Mülheimer Bach, Reetzer Bach und Mühlenbachsystem besteht aus insgesamt 35 Teilflächen und erstreckt sich weitgehend südöstlich des Kernortes Blankenheim entlang der Ahr und der B 258 im westlichen Teil und entlang der Landesstraße L 115 im östlichen Teil.

Die obere Ahr und ihre Nebenbäche stellen ein großräumiges, für den Naturraum Kalkeifel repräsentatives Fließgewässersystem dar. Die Bäche weisen dabei weitgehend naturnahe Strukturen und Dynamiken auf. Die enge Nachbarschaft von mageren Kalktriften und Wiesentälern, Feuchtgebieten und Laubwäldern bewirkt eine Vielfalt an Biotopen wie Bruch- und Auenwälder, Röhrichte und Seggenrieder, Feucht- und Nasswiesen, Kalkmagerrasen und Buchenwälder. Dadurch besiedeln seltene, gefährdete Pflanzen und Tiere das Gebiet (z.B. 21 verschiedene Orchideenarten, Randring-Perlmuttfalter, Eisvogel, Bachneunauge oder Bartfledermaus).

Die Bahnstrecke Ahrdorf–Blankenheim (auch Obere Ahrtalbahn) war eine eingleisige nicht elektrifizierte Nebenbahn, die als Verbindung der Ahrtalbahn sowie indirekt der linken Rheinstrecke zur Eifelstrecke geplant wurde. Die etwa 25 km lange Strecke wurde im Jahr 1913 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden jedoch mehrere Brücken durch die Wehrmacht gesprengt. Der Wiederaufbau zog sich mehrere Jahre hin und so wurde der gesamte Verkehr erst 1951 wieder aufgenommen. Aber bereits Ende der 50er Jahre wurde der Personenverkehr wieder eingestellt. Auch der Güterverkehr wurde nach und nach aufgeben und endete schließlich 1970. Anschließend wurde die Strecke bis 1980 komplett abgebaut.