• Rieden

  • Länge: 14.2 km

  • Höhenmeter: 464 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke

  • Parken: 56745 Rieden | Parkplatz Waldsee (Waldseestraße) (kostenpflichtig)

  • Startpunkt: Waldsee Rieden

  • Einkehrmöglichkeiten: Pizzeria am Waldsee | Restaurant Café Eifeler Seehütte

  • Wegbegleiter: –

  • Erwandert: September 2016

Die schönsten Fernblicke in der Eifel

Nachdem ich einige Tage zuvor den Traumpfad Vier-Berge-Tour erwandert und den Abstecher zum Gänsehalsturm nicht auf mich genommen habe, will ich heute endlich mittels des Traumpfads Waldseepfad Rieden die tolle Aussicht vom Gänsehals genießen.

Am Waldsee Rieden angelangt, muss ich erst einmal staunen, dass der Parkplatz kostenpflichtig ist. Zum Glück habe ich noch etwas Kleingeld im Portemonnaie und so kann ich Geld für 4 Stunden in den Parkscheinautomaten werfen.

Zunächst gehe ich entlang des Ufers des Riedener Waldsees mit der sehr schönen Blockhütte des Restaurant Café Eifeler Seehütte auf der gegenüberliegenden Seite, bevor ich entlang des Rehbachs nach Rieden komme. Der Pfad führt mich hinter den Häusern am Bach vorbei und biegt dann rechts auf einen steinigen Weg ab, der mich auf eine Kuppe oberhalb des Dorfes bringt. Hier gehe ich einen von Büschen gesäumten Weg am Hang entlang und komme in den südöstlichen Teil von Rieden. Ich durchquere den Ort über zwei Straßen, bevor ein steiler schmaler Pfad zum Sportplatz und Schützenhaus hinaufführt. Auf einem Waldweg laufe ich nun bei sehr geringer Steigung parallel zur K19 am Hang entlang durch einen Nadelwald. Nach einem Kilometer wendet sich der Weg ab und ich folge ihm durch einen Buchenhallenwald in ein Seitental. Am Waldrand angelangt, folgt ein Abschnitt über Weiden, die den Blick auf den Gänsehalsturm freigeben. Ein wenig kompliziert umrunde ich dieses Areal und gehe wieder in die entgegengesetzte Richtung. Wieder im Wald angekommen, windet sich rechts ein knapp 600 m langer Serpentinenpfad durch den Nadelwald steil bergauf. Damit habe ich die einzige wirkliche Herausforderung der Tour gemeistert. Über eine kurze Feldrandpassage und einen Waldweg im Tannenwäldchen erreiche ich den Gänsehalsturm, der den Aufstieg über eine Wendeltreppe mit einer grandiosen Panoramaaussicht auf die Vulkaneifel, den Laacher See, das Neuwieder Becken, den Westerwald und je nach Sichtverhältnissen auch Bonn und Köln belohnt. Hier lohnt es sich wirklich mal mit einer guten Kamera hinzufahren.

Nun geht es wieder durch Mischwald und offene Felder abwärts. Aber zunächst einmal halte ich noch einmal an der Gänsehalshütte, die ebenfalls einen phänomenalen Ausblick bereithält. Ein paar Meter weiter komme ich zum Parkplatz Gänsehals, den ich bereits kenne. Die beiden Traumpfade Waldseepfad Rieden und Vier-Berge-Tour verlaufen nun für rund einen Kilometer auf dem gleichen Weg. Vom Parkplatz Gänsehals aus geht ein Hohlweg bergan und dann wieder leicht abfallend am Hang des Schmitzkopfes entlang. Über einen kurzen steilen Stich gehe ich wieder hinauf zum Aussichtspunkt Maifeldblick, wo ich erneut die tolle Sicht auf der Sinnesbank genieße.

Hier trennen sich die beiden Traumpfade wieder und ich gehe über die Kuppe in den Wald. Ich folge dem Weg durch den Wald und über freie Wiesen zurück in Richtung Rieden. Am Waldrand entlang führt der Wanderweg oberhalb von Rieden zum Aussichtspunkt Udelsheck mit Blicken in Richtung Nettetal und Kirchwald. Von hier aus geht ein ziemlich steiler Weg hinunter zum Riedener Waldsee, wo ich das Feriendorf durchquere und wieder zum Auto gelange.

Fazit

Der Gänsehalsturm und die Gänsehalshütte sind wirklich herausragende Aussichtspunkte, aber ansonsten hat der Traumpfad Waldseepfad Rieden nur wenige Höhepunkte zu bieten. Er führt zudem oftmals über breite, allerdings sehr naturnahe Wege. Der Waldsee liegt zwar wirklich schön im Rehbachtal und lädt auch zum Baden ein, aber insgesamt reicht mir das nicht. Für die beiden Highlights der Tour braucht man keinen fast 15 km langen Wanderweg. Ich empfehle deshalb den Traumpfad Vier-Berge-Tour mit einem Abstecher zum Gänsehalsturm.

Tipp

Die Traumpfade Vier-Berge-Tour und Waldseepfad Rieden kann man miteinander verbinden.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    – geringer Pfadanteil
    – hoher Anteil leicht befestigter Wege
    – Parkplatz kostenpflichtig
  • Highlights: Waldsee Rieden | Panoramablicke Gänsehalsturm | Ausblicke Gänsehalshütte und Maifeldblick

Wissenswertes

Der Waldsee Rieden liegt etwa einen Kilometer südwestlich von Rieden und wurde 1982 nach zwei Jahren Bauzeit eingeweiht. Der vier Hektar große See ist als Talsperre angelegt und wird im Südwesten durch einen Staudamm, über den eine Straße führt, begrenzt. Der See kann durch ein vorgesetztes Filterbecken als Badesee genutzt werden. Oberhalb des Sees wurde zudem 2005 ein Feriendorf errichtet.

Die Gemeinde Rieden liegt in ein einem alten Vulkankessel (Caldera) und breitet sich dort überwiegend auf der Talsohle mit teilweiser Hangbebauung in West-Ost-Richtung aus. Es existieren insgesamt 9 Schlackenkegel auf der Gemeindefläche und der Riedener Kessel ist vergleichbar mit dem Laacher See, denn im Kessel hat lange Zeit ein See existiert. Aufgrund des Vulkanismus wird rund um den Ort der Riedener Tuff abgebaut. Das Tuffgestein führt auch dazu, das Rieden über ein großes Grundwasservorkommen verfügt. Das Gestein wirkt wie ein Schwamm und speichert das Regenwasser. Dies wird durch einige kleine offene Quellen an den Hanglagen rund um den Talkessel sowie den Sauerbrunnen im westlichen Ortsteil sichtbar. Der Rehbach entwässert das Tal sowie die Gemeinde und mündet in den Waldsee Rieden.

Der Gänsehals ist ein 575 m hoher Berg im Nordosten der Hocheifel. Der Berg ist ein Ort von einer Reihe eigenartiger Sagen und Geschichten. Das Gebiet am Gänsehals und dessen Umgebung ist durch Senken, Kuppen und Taleinschnitte reich gegliedert und weist viele Flurnamen auf, bei denen einige Silben einen keltischen Ursprung vermuten lassen.

Im Mittelalter lief eine Landwehr, ein Bauwerk zur Grenzbefestigung, östlich über den Bergrücken des Gänsehals und an einigen Stellen sind dessen Graben und Wallreste noch sichtbar.

1844 fand man in einer gipfelnahen Flur Reste eines nur durch mündliche Überlieferung bekannten Turms. Es ist aber nicht geklärt wann und durch wen er erbaut wurde.

In Gipfelnähe steht der Alte Gänsehalsturm, ein Aussichtsturm, der 1889/90 mit einer Höhe von 9,20 m errichtet wurde. Der Turm und die angebaute Schutzhütte befinden sich seit 1960 in Privatbesitz und sind nicht mehr öffentlich zugänglich. Von der Aussichtsplattform, die längst von den Baumkronen überragt wird, bot sich eine eindrucksvolle Aussicht in die Hügellandschaft der Pellenz.

Etwa 50 m nordwestlich vom Gipfel steht der 1976/77 erbaute Gänsehalsturm, ein 74 m hoher Richtfunkturm, der auch als Aussichtsturm dient. Die Aussichtsplattform befindet sich auf 24 m Höhe und bietet knapp über den Baumkronen eine Rundumsicht in die Landschaft der Eifel. Der Blick reicht auch bis zum Siebengebirge, Bergischen Land und Westwald sowie Bonn und Köln.

Der Betreiber des Gänsehalsturms schließt aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht von Einsetzen der Frostperiode bis Ostern den Turm.