• Virneburg

  • Länge: 9.9 km

  • Höhenmeter: 313 m

  • Dauer: 2 – 2,5 h

  • Ausblicke  | Kultur/Historie  | Botanik

  • Parken: 56729 Virneburg | Gemeindehalle (In der Au 6)

  • Startpunkt: Gemeindehalle

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: –

  • Erwandert: November 2016

Heidelandschaften der Eifel – Teil 4

Nur noch drei Traumpfade, dann habe ich sie alle erwandert. Also fahre ich heute nach Virneburg und nehme mir den Traumpfad Virne-Burgweg vor, der auch gleichzeitig der letzte durch die Heidelandschaften der Osteifel ist. Virneburg ist leider kein besonders schöner Ort. Viele Häuser am Nitzbach sehen verfallen aus und die LKWs donnern über die Bundesstraße durch den alten Ortskern.

Der Traumpfad startet am Gemeindehaus, wo genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, und führt über den Nitzbach hinauf zur Kapelle St. Trinitatis. Ein Wiesenpfad bringt mich zur Ruine Virneburg, die über der gleichnamigen Gemeinde liegt. Der Abstieg führt mich wieder hinunter in den Ort, wo ich die B 258 quere und an den Waldrand gelange.

Über einen breiten Forstweg geht es für ca. 1,2 km oberhalb des Nitzbaches am Hang entlang durch den Wald. Dann biegt der Wanderweg links in ein Seitental ab und steigt stetig bergauf. Ich gehe ein kurzes Stück über einen Pfad durch den Hochwald gelange am Waldrand auf einen weiteren Forstweg, der mich zur der Wacholderheide am Schafberg mit Blick auf Baar führt. Die Heide selbst wird über einen Pfad durchquert, der parallel zum breiten Weg verläuft und diesen im Anschluss wieder erreicht. Nach einer Feld- und Waldpassage quere ich erneut die B 258 und komme in die Blumenrather Heide, die irgendwie anders aussieht als die Heidelandschaften, die ich bisher durchwandert habe, und sich aufgelockert vom umgebenden Mischwald abhebt. Mit tollen Ausblicken bis zur Nürburg geht es auf einem Wurzelpfad vorbei am Brauberg  zu einer Schutzhütte oberhalb von Virneburg.

Ein sehr schmaler Pfad führt nun an der Hangkante entlang zum Abstieg ins Nitzbachtal. Nach einem kurzen Stück auf asphaltierter Straße entlang des Baches geht es aber auch schon wieder durch die Wiesenhänge bergauf. In zwei kleinen Schleifen mit auf und ab gelangt man westlich der Burgruine wieder in den Ort Virneburg. Da ich oberhalb des Parkplatzes rauskomme, kann ich noch ein paar schöne Aufnahmen von der Burg machen und gehe dann hinab zum Ausgangspunkt des Virne-Burgwegs.

Fazit

Der Traumpfad Virne-Burgweg hat im Gegensatz zu den anderen Heidewanderwegen mit der Burgruine Virneburg auch einen kulturell-historischen Punkt. Allerdings können die Wacholderheide am Schafberg und die Blumenrather Heide bei Weitem nicht mit den anderen Heidelandschaften mithalten. Dennoch ist der Weg auch aufgrund seiner Abwechslung und nur mäßigen Schwierigkeit zu empfehlen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Naturweganteil
    + abwechslungsreich

  • Highlights: Burgruine Virneburg | Wacholderheiden | Eifelpanorama

  • Höhenangst: Schutzhütte – Nitzbachtal → Bergpfad an der Hangkante ohne Fernsichten → An der Schutzhütte rechts abbiegen und dann immer links halten

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: Mai – Juli | September – Oktober

Wissenswertes

Die Gemeinde Virneburg liegt in der Vulkaneifel auf einer durchschnittlichen Höhe von 402 m im Nitzbachtal und ist von den vier Bergen Brau-, Schafs-, Mühlen- sowie Bleiberg umgeben. In der Mitte des Orts befindet sich auf einem weiteren Berg die Burgruine Virneburg.

Die Geschichte des Ortes Virneburg ist eng verbunden mit der Geschichte der Burg, die vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jh. errichtet wurde. Der Ort entstand erst später als sogenannter Burgflecken am Fuß des Burgberges.

Der Nitzbach ist ein 28,5 km langer, rechter Nebenfluss der Nette. Er entspringt zwischen Reimerath und Mannebach im Landkreis Vulkaneifel und mündet bei Schloss Bürresheim in die Nette.

In seinem Mittellauf fließt der Nitzbach entlang der B 258 bis Virneburg. Dort umfließt er in einem weiten Bogen die Burgruine Virneburg und fängt anschließend an in einem engen Tal zu  mäandrieren.

Die Burgruine Virneburg ist die Ruine einer Höhenburg auf einer vom Nitzbach umrundeten 430 m hohen Schieferkuppe 80 m über der gleichnamigen Gemeinde.

Die Burg wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jh. als pfalzgräfliches Lehen errichtet. Der Bergfried erhielt 1623 zwar einen neuen Wehrgang, doch bereits 1663 wird die Burg schon als sehr baufällig bezeichnet. Zwei Jahre später waren die Mauern teilweise zusammengefallen. 1670 legte man den maroden Bergfried nieder und errichtete ihn neu. Die baufällige Ringmauer wurde instand gesetzt und die allernötigsten Bauarbeiten durchgeführt. Die Anlage wurde beim Einmarsch der Franzosen in die Eifel 1689 gesprengt, wobei der Turm komplett zerstört wurde, die Wohngebäude in Flammen aufgingen und die Ringmauer geschleift wurde.

Die Wacholderheide liegt in knapp 600 m Höhe auf der flachen Kuppe des Schafberges über dem Nitzbachtal südlich von Virneburg. Die Bergheide bildet eine Insel inmitten intensiv genutzter Ackerflächen und steht schon seit vielen Jahren unter Naturschutz.

Von Mai bis Ende Juni blüht goldgelb der Besenginster und im Spätsommer das rosa-violette Heidekraut zwischen dem immergrünen Wacholder. Dazwischen wächst der giftige Fingerhut der in den Bergheiden der Osteifel häufig anzutreffen ist.

Die Blumerather Heide liegt südöstlich von Virneburg und ist eine Mischung aus Wald und offener Heidelandschaft.