Aussichtsreiche Waldrandpassagen
Die 12,2 km lange Hiwweltour Tiefenthaler Höhe führt vom Appelbachtal auf die Wiesener Randhöhen, die den zentralen Bereich der Rheinhessischen Schweiz bilden. Mit dem am Abstand größten Waldanteil aller Hiwweltouren bildet dieser Premiumrundwanderweg eine Besonderheit in Rheinhessen.
Vom Startpunkt am Dorfplatz in Tiefenthal führt mich ein 200 m langer Zuweg am Friedhof vorbei zur Wegestrecke der Hiwweltour Tiefenthaler Höhe am Waldrand. Dort geht es dann in nordöstliche Richtung weiter am Hang entlang durch das Appelbachtal. Kurze Zeit später steige ich jedoch in die Talaue hinab und durchwandere auf einem kleinen Pfad das Feuchtbiotop Appelbach. Nachdem ich direkt am Bach entlang gewandert bin, führt mich der Pfad weiter durch das Tal und ich passiere einen kleinen Teich.
Anschließend verlasse ich das Appelbachtal, tauche in den kühlen Mischwald ein und steige über einen idyllischen Waldweg stetig den Hang hinauf. Nach insgesamt 2 km trete ich dann wieder aus dem Wald heraus und mir bietet sich eine grandiose Aussicht über die Rheinhessische Schweiz sowie auf den Eichelberg, mit 322 m das „Dach Rheinhessens“.
Ich gehe nun immer noch leicht ansteigend am Waldrand entlang in südöstliche Richtung. Kurze Zeit später tauche ich allerdings wieder in den Wonsheimer Wald hinein und wandere über schöne Waldpfade bis zur Rastbank Auf den zwanzig Morgen. Danach überquere ich eine kleine Feldflur mit grandioser Aussicht in Richtung Alzey und Stein-Bockenheim. Dann passiere ich die Schutzhütte Steinkaute und wandere ein kurzes Stück an der Kreisstraße K3 entlang. Anschließend führt mich ein „grüner Tunnel“ aus dichten Hecken und Bäumen zum ehemaligen Steinbruch Dunzelloch, wo bereits im 15. Jh. Sandstein abgebaut wurde.
Nach einem kurzen steilen Anstieg wandere ich dann an einem Ruhewald entlang in Richtung Mörsfeld. Nach einem weiteren Anstieg zum Jungenwald hinauf, geht es durch ein Waldgebiet, in dem sich früher eine Quecksilbergrube befand. Noch heute kann man auf dem Weg durch den Stein-Bockenheimer Wald die alten Stolleneingänge erkennen.
Beim Verlassen des Waldes erwartet mich dann ein toller Panoramablick in Richtung Süden bis zum Donnersberg. Es geht nun für ca. 1,1 km relativ gerade am Waldrand entlang. Der Weg ist dabei von uralten Grenzsteinen gesäumt, die die historische Grenze zwischen Rheinhessen und der bayrischen Kurpfalz darstellten. In meinem Blickfeld liegt auch Mörsfeld mit dem Daimbacherhof, wo heute lediglich eine Glocke in der Kirche und ein Torbalken vom einstigen Kloster zeugen.
Nachdem ich erneut die K3 gequert habe, geht es weiter zu einem Forsthaus. Dort besteht die Möglichkeit, Mörsfeld über einen 700 m langen Zuweg zu erreichen. Nach einer kurzen Waldpassage geht es durch einen Windpark in Richtung Homberg. Dabei streife ich durch Wiesen und wandere an Weinlagen vorbei. Am Tisch des Weines genieße ich die Natur und das tolle Panorama über das Appelbachtal.
Die Hiwweltour Tiefenthaler Höhe führt mich anschließend über eine Schleife rund um den Homberg. Mitten auf dem diesem idyllischen Wiesenweg gibt es auch noch einmal einen 1,2 km langen Zuweg nach Niederhausen a. d. Appel, das tief im Tal liegt.
Nachdem ich den Homberg umrundet habe, biege ich links ab und wandere durch den Wald in Richtung Hermannsfeld. Bevor es dann wieder ins Appelbachtal hinunter geht, folgt noch einmal eine weitere idyllische Feldpassage mit tollem Blick auf die Rheinhessische Schweiz und den Eichelberg. Dann geht es zunächst über einen Hohlweg ins Appelbachtal hinunter. Zum Abschluss führt mich die Hiwweltour dann durch ein kleines, schluchtenartiges Seitental zum Friedhof von Tiefenthal und schließlich über den Zuweg zurück zu meinem Ausgangspunkt am Dorfplatz.
Fazit
Die Hiwweltour Tiefenthaler Höhe ist vor allem von langen Waldrandstrecken geprägt und besticht somit durch fabelhafte Panorama- und Fernblicke in alle Himmelsrichtungen. Die sehr abwechslungsreiche Wegeführung wird zudem durch geologische und kulturhistorische Aspekte ergänzt. Einziges Manko bei dieser recht kurzweiligen Tour in der Rheinhessischen Schweiz: der relativ hohe Anteil leicht befestigter Wege.