• Oberrosphe (MR)

  • Länge: 13.7 km

  • Höhenmeter: 294 m

  • Dauer: 3 – 3,5 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 35083 Wetter-Oberrosphe | Festplatz (Im Rosphetal)

  • Startpunkt: Festplatz Oberrosphe

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: Juli 2020

Wunderschöne Aussichten mitten im Burgwald

Oberrosphe ist das älteste Dorf im Burgwald und liegt am Rande des größten zusammenhängenden Waldgebietes Hessens. Außerdem gehört der Ort nicht nur zu den ersten Bioenergiedörfern Deutschlands, sondern beherbergt mit seinem Dorfmuseum auch das größte kulturhistorische Museum Mittelhessens. Diese gelebte Dorfkultur mitten im Burgwald greift die 13,7 km lange Stirnhelletour auf und führt von Oberrosphe auf die umliegenden Höhenzüge von Hundsburg (400 m), die einst Stammsitz der Ritter von Rosphe gewesen sein soll, und der namensgebenden Stirnhelle (387 m).

Vom Festplatz aus führt uns die Stirnhelletour zunächst durch das Dorf Oberrosphe und an der sehr schönen kleinen evangelischen Kirche vorbei. Es folgt ein kurzer Anstieg auf den Rienert (285 m), wo sich uns ein Blick auf Oberrosphe bietet. Wir umrunden den kleinen Berg und erreichen den Aussichtspunkt Am Rienert. Hier überblickt man quasi den gesamten Premiumrundwanderweg. Vor uns liegen nämlich die Kuppen von Geiershöh, Hundsburg, Gerlachsberg und Stirnhelle.

Anschließend geht es über Wiesen, Felder und am Waldrand entlang am Wollenscheid sowie Damm-Berg (322 m) vorbei in Richtung Forsthaus Mellnau. Dann passieren wir die Rosphequelle und wandern mit stetigem Blick auf die Erhebungen rund um Oberrosphe in Richtung Fünfkanter. Wieder im Wald geht es kurz vor dem Naturschutzgebiet Krämersgrund ins Rosphetal hinab. Wenig später beginnt dann aber auch schon der Anstieg zum Malstein. Hier trifft die Stirnhelletour übrigens auf die Rotes-Wasser-Tour.

Weiter geht es an der Geiershöh (403 m) mit ihren natürlichen Buchenmischwäldern vorbei in Richtung Hundsburg. Der sogenannte Bannwald stellt dabei ein Naturwaldreservat dar, auf dessen Flächen der „Urwald von morgen“ entstehen soll. Der Wald wird somit seiner natürlichen Entwicklung überlassen und wissenschaftlich untersucht.

Nach etwa 700 m erreichen wir dann die Hundsburg (400 m), wo einst die Ritter von Rosphe ihren Stammsitz gehabt haben sollen. Heute sind jedoch nur noch wenige Reste der sagenumwobenen Hundsburg (Hohen-Burg) vorhanden.

Über einen schön angelegten Pfad geht es dann in eine Senke hinab, bevor der kurze, aber steile Anstieg auf den Gerlachsberg (387 m) beginnt. Der Weg verläuft anschließend auf einem Grad, auf dem durch die Bäume schöne Blicke auf die Burg Mellnau möglich sind. Wenig später erreichen wir dann den Aussichtspunkt Gerlachsberg. Hier bietet sich uns ein weiter Blick über den Hoherodskopf auf die Amöneburg, die Lahnberge und das Schloss Marburg.

Nur m weiter erreichen wir den Namensgeber dieses Premiumwanderwegs: die Stirnhelle (387 m). Von hier haben wir einen schönen Panoramablick auf die im Westen gelegenen Lützeler Berge, die Sackpfeife mit dem charakteristischen Sendeturm, den Rimberg im Lahntal, den Wollenberg sowie die Stadt Wetter. Im Nordwesten ist zudem die Burg Mellnau zu sehen.

Ein steiler Serpentinenpfad führt uns nun hinab. Anschließend geht es über eine kleine Schleife zurück nach Oberrosphe hinunter. Bevor wir unseren Ausgangspunkt am Festplatz erreichen, passieren wir aber noch das Dorfmuseum Oberrosphe, das sich im alten Forsthof befindet und für sich schon eine sehenswerte Fachwerkanlage aus dem Jahr 1750 ist.

Fazit

Die Stirnhelletour bietet zunächst einen reizvollen Wechsel von Feldflur und Waldrändern. Anschließend geht es dann lange Passagen durch abwechslungsreiche Wälder. Somit ist dieser Premiumrundwanderweg eher eine Tour für Naturliebhaber, die Ruhe und Idylle genießen wollen. Höhepunkte dieses Weges sind die schönen Aussichtspunkte, die tolle Fernblicke ermöglichen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: – hoher Anteil leicht befestigter Wege

  • Highlights: Gerlachsberg | Stirnhelle

Wissenswertes

Die 400 m hohe Hundsburg (Hohen-Burg) soll ab 1050 Sitz der Ritter von Rosphe gewesen sein, die als Verwalter des Burgwaldes eingesetzt waren. Im Zuge der Fehden zwischen Landgrafen und Erzbischof wurde sie um 1349 zerstört. Die Anlange konnte erst durch Geländestudien und Grabungen 1960/61 gut rekonstruiert werden. Dabei ergaben sich deutliche Anhaltspunkte für einen kreisförmigen Fundamentrest. Mehrerer Sagen nach wohnten aber nicht nur Ritter auf der Hundsburg, sondern auch die „Riesen der Hundsburg“.