• Roes

  • Länge: 11.2 km

  • Höhenmeter: 363 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56754 Roes | Parkplatz Pyrmonter Mühle (Elztal 1)

  • Startpunkt: Parkplatz Pyrmonter Mühle

  • Einkehrmöglichkeiten: Landgasthof Pyrmonter Mühle

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: November 2016

Premiumwandern at it’s best!

Aufgrund meiner Vorgehensweise bei den Traumpfaden musste ich lange auf diese Tour warten. Schon viel Gutes habe ich über den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig gehört und heute kann ich mir endlich ein eigenes Bild von ihm machen. Der Herbst hat Einzug gehalten und die Bäume verlieren langsam ihre Blätter. Zudem ist es heute sehr windig und kalt. Also muss Milow sein Winterjäckchen anziehen, denn der kleine Kromfohrländer hat kein Fell unter den Achseln und friert recht schnell.

Am Parkplatz der Pyrmonter Mühle angekommen, kann ich mir gut vorstellen welches Parkchaos hier bei schönem Wetter herrscht. Ich ergattere zum Glück einen der 5 Parkplätze oberhalb der Mühle und kann somit direkt am Startpunkt der Tour losgehen. Der Weg folgt kurz der Kreisstraße 35, bis er nach deren Querung einen Pfad den Hang hinaufführt. Wieder über die Straße, am Kalvarienberg, einer Kreuzwegstation mit lebensgroßen Figuren, vorbei und wir wandern über einen Grasweg, der von Ginstern und Hecken gesäumt ist, bis zu einem kleinen Wald, bevor wir auf die weitläufigen Felder des Maifelds kommen.

Am Heidberg vorbei erscheint bald das Gipfelkreuz auf dem Sammetzkopf, den wir bald über eine kleine Schleife erreichen. Hier bietet sich uns ein toller Panoramablick über die Region. Leider zieht es auf der kahlen Erhebung wie Hechtsuppe und so gehen Milow und ich schnell weiter um ins geschützte Elzbachtal zu gelangen. Ein Feldweg führt uns zum nahen Juckelberg mit seinen knorrigen Wäldern und Ginsterhecken. Hier beginnt der Abstieg ins Tal. Doch bevor wir den Elzbach erreichen, führt ein schmaler Pfad an der Hangkante auf und ab über Felsen und Wurzeln.

Der Pfad folgt nun jeder Biegung des Elzbachs durch einen Erlenwald und wir passieren die Klippen der Teufelskammer. Im Tal selbst geht es ständig auf und ab über teilweise wirklich schmale Pfade. Da können wir nur froh sein, dass an diesem Tag nicht viel los ist und uns an den entsprechenden Stellen niemand entgegenkommt. Nach insgesamt 2,6 km am Elzbach entlang, führt der Traumpfad nun über eine asphaltierte Straße den Berg hinauf zur Burg Pyrmont. Da man von hinten an die Burg am Parkplatz vorbei gelangt, ist der Wow-Effekt erstmal nicht vorhanden.

Auf einem wirklich herrlichen Pfad geht es jetzt an der Hangkante des Wahlbachtals mit efeuumrankten Höhlen und steilen Klippen weiter. Wenn man sich dabei umdreht sieht man nach und nach die Schönheit der Burg Pyrmont und den Blick ins Maifeld hinein. Danach beginnt der Abstieg ins Tal. Der Pfad macht einen 180° Knick und wir wandern zurück durchs Wahlbachtal zum Elzbachtal, wobei sich immer wieder tolle Ausblicke auf die gegenüberliegende Burg ergeben. Über einen Talweg erreichen wir schließlich den Elzbach-Wasserfall, wo Milow noch für ein paar Fotos posieren muss. An der Pyrmonter Mühle vorbei gelangen wir dann über den Zufahrtsweg wieder zum Ausgangspunkt unserer Tour.

Fazit

Der Traumpfad Pyrmonter Felsensteig ist wirklich einer der schönsten Traumpfade und ist meiner Meinung nach zu Recht einer der besten Wanderwege Deutschlands. Mit herrlichen Aussichten, Auenlandschaften, schmalen Pfaden an Klippen entlang, der Burg Pyrmont und dem Elzbach-Wasserfall beinhaltet er alles, was eine abwechslungsreiche Wanderstrecke ausmacht. Allerdings wollte ich den Weg nicht bei gutem Wanderwetter gehen, denn dann ist er höchstwahrscheinlich etwas überlaufen und verliert somit an Qualität.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Naturweg- und Pfadanteil
    – Wanderautobahn

  • Highlights: Panoramablick Sammetzkopf | Felsenpfade und Auenlandschaft im Elzbachtal | Burg Pyrmont | Elzbach-Wasserfall

  • Höhenangst: Juckelberg – Querung K 35 → immer wieder Felsenpfade und Klippen → keine Alternative

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Kalvarienberg (Stationsberg) ist eine Bezeichnung für lebensgroße Nachbildungen der Kreuzigung Christi und seines Leidensweges. Sie wurden besonders im Zuge der Gegenreformation auf kleinen Hügeln geschaffen. Ebenso wurde der Kalvarienberg von Pillig auf dem Weg zur nahegelegenen Burg Pyrmont 1652 errichtet.

Der Elzbach ist ein 59 km langer, linker Nebenfluss der Mosel. Er entspringt in der Hohen Eifel am Hochkelberg bei Bereborn und mündet bei Moselkern in die Mosel. Im tief eingeschnittenen Unterlauf trennt der in südöstliche Richtung fließende Elzbach die leicht hügelige Landschaft Maifeld von der Moseleifel.

Der Name Elz ist vermutlich keltischen Ursprungs, denn die Erle, die im Elztal häufig vorkommt, wird im Althochdeutschen Els oder Else genannt.

Die Burg Pyrmont steht auf einem Schieferfelsen über dem Elzbach-Wasserfall zwischen Roes und Pillig und wurde Ende des 12. Jh. errichtet. Der runde Bergfried folgte dem Typus des Donjon und war der erste seiner Art im gesamten Mittelrheingebiet. Die Felsenburg war über Jahrhunderte Gegenstand von Erbstreitigkeiten. Erst 1712 begann man damit, die mittelalterliche Burg in ein repräsentatives Schloss umzubauen. Der Palas wurde beispielsweise auf drei Etagen erhöht und mit großen Fenstern ausgestattet.

Wie bei so vielen linksrheinisch gelegenen Burganlagen, wurde sie während der Zeit der Französischen Revolution von französischen Truppen eingenommen und 1810 auf Abbruch versteigert. Der neue Eigentümer verkaufte alle verwertbaren Dinge und ließ die Gebäudereste zusehends verfallen.

Erst 1912 wurde ein Teil der heruntergekommenen Burganlage wieder bewohnbar gemacht, doch es fehlten die finanziellen Mittel für weitere wichtige Sanierungen. Die Sicherungsarbeiten und der allmähliche Wiederaufbau begannen ab 1963.

Das Burgareal ist seit 1990 für Besucher geöffnet.