Hatzfelder Aussichten
Der 10,7 km lange Panoramapfad führt oberhalb der Stadt Hatzfeld zur gleichnamigen Burg Hatzfeld und zu zahlreichen Aussichtspunkten mit Blicken auf das Edertal sowie die Höhenzüge des Rothaargebirges.
Der Panoramapfad startet direkt an der Grillhütte mit einem ersten tollen Blick auf Hatzfeld und die dahinterliegenden Höhenzüge mit der 674 m hohen Sackpfeife. Ebenfalls am Startpunkt befindet sich eine erste Informationstafel, die die Geologie rund um den Panoramapfad erläutert.
Der Premiumrundwanderweg steigt zunächst erst einmal kräftig an, bevor es hangparallel an der Pracht (542 m) entlang in Richtung Nordosten geht. So erreiche ich nach kurzer Zeit den Waldrand und über einen schönen Wiesenweg den Aussichtspunkt Ebenfeld. Im Nordosten geht der Blick dabei vorbei am Homberg (491 m) zum Luftkurort Dodenau im Edertal. Südwestlich entdeckt man erneut die Sackpfeife und südlich erstreckt sich der Höhenzug des Ringelsberges (534 m).
Anschließend wandere ich über die offenen Wiesen zwischen Pracht und Ringelsberg, wobei ich auch die Kreisstraße K115 quere. Dann geht es an Streuobstwiesen vorbei zurück in Richtung Südwesten mit weiteren Blicken auf Hatzfeld und das Edertal. Nach einem kurzen Anstieg tauche ich in einen Eichenwald hinein und gelange so nach ca. einem Kilometer zur Burgruine Hatzfeld. Die Ruine der im 13 Jh. erbauten Burg liegt wunderschön auf einem kleinen Bergvorsprung oberhalb der Stadt und wird seit 1991 vom Verein für Burg- und Heimatgeschichte Hatzfeld nach und nach saniert.
Danach geht es über den alten Naturlehrpfad Goldseite durch einen renaturierten Schneitelwald. In dieser alten Kulturlandschaft wurden früher Hainbuchen in regelmäßigen Abständen auf Stock geschnitten, um eine stärkere Laubbildung für die Tierfütterung zu gewährleisten. Wenig später erreiche ich dann einen weiteren Aussichtspunkt mit Insektenhotel und Trockenmauer. Auch hier bieten sich wieder schöne Blicke auf Hatzfeld und die Sackpfeife.
Nachdem ich ein kleines Seitental gequert habe, beginnt der etwas steilere Aufstieg über die offenen Wiesen zum Hardt (454 m). Dabei lohnt auch immer wieder der Blick zurück auf die Sackpfeife mit den Sendeanlagen des Hessischen Rundfunks.
Am gleichnamigen Aussichtspunkt Hardt erwartet mich dann mit dem sog. Happy Hüttchen eine etwas besondere „Schutzhütte“. Von der offenen Höhe hat man wirklich einen tollen Rundumblick. So geht der Blick vom Rothaargebirge im Westen über die Berge des Kellerwaldes im Südosten bis zu den Holzhäuser Klippen im Osten.
Anschließend passiere ich eine alte Huteeiche, die vor rund 200 – 250 Jahren gepflanzt wurde, damit ihre Eicheln Futter für die Hausschweine bieten. Weiter geht es etwas ansteigend auf dem leicht befestigten Kreuzweg durch ein ausgedehntes Mischwaldgebiet aus Lärchen, Buchen, Fichten und Eichen zu einem historischen Wegekreuz östlich des Ringelsberges. In den Jahren bis nach dem Zweiten Weltkrieg war der Kreuzweg der kürzeste Fußweg für zahlreiche Hatzfelder zur ihrer Arbeit beim Reddighäuser Hammer.
Es geht nun auf naturbelassenem Untergrund nördlich am Ringelsberg vorbei bis zum Aussichtspunkt Buche. Dort fällt der Blick im Westen wieder auf das Edertal, Hatzfeld, die Ausläufer des Rothaargebirges und das Wittgensteiner Land. Dabei bilden die Berge im Westen die Wasserscheide zwischen Eder und Lahn und somit auch zwischen Weser und Rhein. Im Norden blicke ich auf die Pracht und die beiden Gipfel des Bubenberges (604 und 608 m).
Der Panoramapfad führt weiter vorbei an einer Streuobstwiese, bevor ich wenig später erneut die Kreisstraße K115 quere. Dann wandere ich oberhalb des Weilers Ebenfeld zum idyllisch gelegenen Schäferhof. Hier führt der Panoramapfad tatsächlich über das Privatgelände des Hofes. Allerdings muss man vor dem Hoftor links den Hang hinauf und an einer Sitzecke vorbei.
Dann geht es durch ein bewaldetes Seitental zum sog. Pracht-Sattel (477 m) hinauf, wo eine Eiche und ein Gedenkstein an einen im Ersten Weltkrieg gefallenen Forstbeamten erinnern. Ein leicht befestigter Forstweg führt mich schließlich in einer Schleife durch alte Buchenwälder rund um die Pracht zurück zu meinem Ausgangspunkt an der Grillhütte Hatzfeld.
Fazit
Der Panoramapfad führt in einem stetigen Auf und Ab durch abwechslungsreiche Wälder und Feldfluren mit Kleinstrukturen. Wie der Name „Panorama“ schon verspricht, bietet er einige herrliche Aussichten. Der Weg hat zwar einen relativ hohen Naturweganteil, allerdings kann man bei einem Pfadanteil von unter 5 % nicht wirklich von einem „Pfad“ sprechen.