Das Osthessische Bergland als Ganzes ist das gegenüber dem Westhessischen Berg- und Senkenland als in sich relativ geschlossene Bruchscholle herausgehobene östliche Glied des Hessischen Bruchschollentafellandes. In ihm ist daher der Buntsandstein nahezu durchgängig vertreten und mit Ausnahme vulkanisch mit Basalt überlagerter Teile auch weitgehend oberflächen- und reliefbestimmend. In Gräben und Horsten sind Muschelkalk bzw. Zechstein erhalten.

Auf einer durch die nach Osten abknickende Oberrheintaltektonik besonders stark beanspruchten Achse hat der tertiäre Vulkanismus großflächig den Vogelsberg aufgeworfen sowie in fast gleichem Abstand nördlich und östlich desselben Knüll und Rhön gebildet.

Die zwischen diesen vulkanischen Bildungen ausgebildete große Fuldaer Senke, welche auch den so genannten Lauterbacher Graben mit umfasst, ist das eigentliche Sammelbecken der oberen Fulda, welche das nördlich anschließende Buntsandsteintafel- und Bergland durchfließt und mit ihren Zuflüssen in einzelne Pakete zerschnitten und zerlegt hat. Weiter im Norden hat die Werra einen ähnlichen Einfluss auf die Buntsandsteinbruchscholle des Osthessischen Berglandes ausgeübt, ohne dass indessen diese fluvialen Einschneidungen den größerräumigen Zusammenhang der naturräumlichen Haupteinheiten durchgängig in Frage stellen.

Unterer Vogelsberg

Als mehrere bis maximal 20 km breiter Ring umschließt der Untere Vogelsberg den oft auch Oberwald genannten Hohen Vogelsberg.

Er bildet vom Oberwaldplateau radial ausgehende Basaltrücken und Riedel, nur im Nordosten und Osten Teile des Buntsandsteinsockels mit umfassend. Das im basaltischen Teil größtenteils lößbeeinflusste, nur noch inselartig bewaldete flache Bergland mit Höhenlagen im Wesentlichen zwischen 300 bis 500 m ist überwiegend landwirtschaftlich mit hohem Grünlandanteil genutzt. Deutlich hiervon unterschieden ist das geschlossene Waldgebiet des Gieseler Forstes im Bereich des östlich austretenden Buntsandsteinsockels.

Die einzelnen Naturräume setzen sich vor allem hinsichtlich ihrer Exposition aus lokalklimatisch Gründen zusammen.

Während der basaltische Teil des Unteren Vogelsberges naturlandschaftlich insgesamt als Buchenwaldgebiet anzusehen ist, trägt das ehemalige Gebiet im Bereich des Buntsandsteins, insbesondere im Gieseler Forst heute ausgedehnte Kiefernforste. Dort sind mächtige Abraumhalden und Spitzkegel, der bei Neuhof abgebauten Kalisalzlager, praktisch vegetationsfrei und werden wohl auf Dauer von Menschenhand geschaffene Singularitäten des dortigen Naturraumes bleiben.