Die Loreley, Rheinromantik und zwei Dreiburgenblicke
Die 14,7 km lange Traumschleife Mittelrhein führt zwischen Oberwesel und St. Goar zu verschiedenen Aussichtspunkten im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Neben wechselnden Aussichten auf den Rhein kann man auf diesem Premiumrundwanderweg aber auch insgesamt sechs Burgen und den sagenumwobenen Loreleyfelsen bewundern.
Die Traumschleife Mittelrhein startet am Wanderparkplatz Spitzer Stein an der Kreisstraße K 97 und führt uns zunächst über einen ca. 300 m langen Zuweg zum 2020 neu erbauten Aussichtsturm auf dem Spitzenstein (417 m) oberhalb von Urbar. Den 360°-Ausblick vom Turm heben wir uns allerdings für den Schluss auf.
Ein Pfad führt uns anschließend über die markante Felsformation und an den Überresten einer Telegrafenstation aus dem 18. Jh. vorbei in einen Niederwald. An einer weiteren wildzerklüfteten Gesteinsformation queren wir den kleinen Lützelbach, bevor wir über die freie Feldflur bis zum Ortsrand von Niederburg gehen. An der Schutzhütte Altes Pumpenhaus passieren wir den Generationenpark der Gemeinde, der mit einem Wassertretbecken und Brunnen ausgestattet ist, und wandern durch eine Hecken- und Buschlandschaft an einem alten Steinbruch vorbei zum Aussichtspunkt Niederburger Heide hinauf. Hier eröffnet sich uns ein erster toller Panoramablick ins Mittelrheintal.
Anschließend geht es durch die offene Feldflur hinab zum südlichsten Punkt der Tour, den Aussichtspunkt Klüppelberg. Unter uns liegt die linksrheinische Stadt Oberwesel mit ihren unzähligen Türmen und der Schönburg. Auf dem gegenüberliegenden Rheinufer erblicken wir in der Ferne die Stadt Kaub mit Burg Gutenfels und der mitten im Rhein liegenden Burg Pfalzgrafenstein.
Die Traumschleife Mittelrhein verläuft anschließend direkt an der Hangkante der Rheinhöhen entlang rheinabwärts. So erreichen wir nach wenigen Metern den sog. Weinbergsblick mit Blick auf die sagenumwobenen Sieben Jungfrauen. Wenig lassen wir den kurzen Abstecher zum Günderodehaus mit 7-Jungfrauenblick rechts liegen und folgen dem sog. Trollweg durch das Niedergehölz. Dieser ist rechts und links mit liebenswerten und pfiffigen aus Stahl konstruierten Figuren gesäumt.
Auch ein Teil des Skulpturenparks Urbar-Oberwesel ist mit einigen zeitgenössischen Kunstwerken in die Traumschleife integriert worden. Nachdem wir die Buga-Blume und den Bildstock am Marterl passiert haben, geht es oberhalb der Weinberge zum Aussichtspunkt Büttenplatz mit Blick auf die Stadt Oberwesel und auf die Weinberge am Oelsberg.
Ab jetzt verläuft die Traumschleife Mittelrhein auf dem Rheinburgenweg rheinabwärts. Es folgen verschiedene Aussichtpunkte mit Blick auf den Loreleyfelsen und St. Goarshausen. Den besten Blick hat man jedoch vom Aussichtspunkt Maria Ruh. Auf diesem exponierten Felssporn hat man den Dichtern des Loreleyliedes zudem ein Denkmal errichtet.
Nachdem wir das grandiose Mittelrheintalpanorama genossen haben, geht es über einen breiteren Pfad durch den bewaldeten Mittelrheinhang. Wir passieren den Galgenbach-Wasserfall und gelangen schließlich zur Richtstätte Galgenhöh. Anschließend geht es erneut zu einigen tollen Aussichtspunkten. Wir erreichen zunächst den Aussichtspunkt Rheinschleifenblick. Die Steilwände der Loreley fallen vor uns nahezu senkrecht in das Rheintal, das hier seine engste und tiefste Stelle aufweist. Nur wenige Meter weiter kann man vom Aussichtspunkt Loreleyblick die Freilichtbühne Loreley auf dem gegenüberliegenden Felsen und die Statue der Loreley unten im Tal erblicken.
Bereits 600 m weiter folgt mit dem Aussichtspunkt Bankeck der nächste Höhepunkt der Traumschleife Mittelrhein. Der Blick fällt hier auf das gegenüberliegende Flussufer mit St. Goarshausen und Burg Katz, die oberhalb der Stadt im Hang erbaut wurde.
Es folgt die letzte Passage entlang der Hangkante des Mittelrheintals. Der Aussichtspunkt Wackenberg ist nicht nur der nördlichste Punkt der Tour, sondern bildet mit dem zweiten Dreiburgenblick auch den krönenden Abschluss der Mittelrheinpanoramen. Wir genießen ein letztes Mal den Blick in das Tal auf Burg Rheinfels und St. Goar, Burg Maus flussabwärts sowie St. Goarshausen und Burg Katz auf der gegenüberliegenden Seite.
Vom Aussichtspunkt Wackenberg geht es jetzt steil bergab ins Lohbachtal hinein. Nun beginnt der ca. 4 km lange Aufstieg zum Spitzenstein. Wir folgen zunächst dem von St. Goar kommenden Treppenweg entlang des Lohbachs bis nach Biebernheim. Nachdem wir den Dorfplatz passiert haben, geht es durch den St. Goarer Stadtteil hinauf zur Krähenhütte und dem Biebernheimer Quetschehannes, dem Symbol der hiesigen Kirmes.
Anschließend queren wir den Oberlauf des Seelenbachs und die Kreisstraße K 95. Über die offenen Felder steigen wir weiter den Berg hinauf bis zur Thiergartenhütte. Immer wieder lohnt dabei auch ein Blick auf Urbar und zurück zum Mittelrheintal. Dann wandern wir über einen schönen Pfad durch den Wald zurück zur Felsformation am Spitzenstein. Natürlich besteigen wir zum Schluss noch den Aussichtsturm Spitzer Stein und genießen noch einmal die fantastischen Fernblicke über den Hunsrück, das Mittelrheintal und weit in den Taunus hinein. Schließlich geht es zurück zu unserem Ausgangspunkt am Wanderparkplatz an der K97.
Fazit
Die Traumschleife Mittelrhein bietet alles, was man sich von einem Premiumwanderweg wünscht: fantastische Ausblicke, einen sehr hohen Anteil naturnaher Wege und viele kulturelle Höhepunkte. Die vielen wechselnden Aussichten auf den Rhein mit seinen Burgen und den Loreleyfelsen sowie der 360°-Blick vom Aussichtsturm auf dem Spitzenstein sind dabei besonders hervorzuheben. Daneben bieten Kunstinstallationen, wie am Trollpfad oder am Skulpturenweg, eine schöne Abwechslung.