Die Loreley – Ein Mythos am Rhein
Natürlich war ich schon unzählige Male auf dem Felsen hoch über dem Rhein. Selbst im Zuge meines Studiums war ich schon während eines Seminars zum Thema UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal im Loreley-Besucherzentrum. Seit Herbst 2016 (bis voraussichtlich Frühjahr 2018) wird das Loreley-Plateau fast vollständig umgebaut und es kommt in dieser Zeit zu Umleitungen, wovon auch die Loreley-Extratour betroffen ist.
Die Tour beginnt am Loreley-Besucherzentrum, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Zum Glück öffnet das Zentrum erst wieder im April (Öffnungszeiten: Ostern – Ende Oktober) und somit spare ich mir die sonst fälligen Parkgebühren.
Die Umleitung der Extratour ist hier bereits ausgeschildert, wodurch wir am Anfang einen kleinen Umweg gehen müssten, um auf die höher gelegene Rheinterrasse zu gelangen. Da die Baustelle oberhalb des Besucherzentrums aber nicht abgesperrt ist, dort keine Arbeiten stattfinden und der Weg nach 30 m wieder normal begehbar ist, entscheide ich mich gegen die Umleitung. Also steigen wir hinter dem Loreley-Besucherzentrum über die Baustelle und einen Wiesenweg neben der Sommerrodelbahn die Rheinterrasse höher und bekommen direkt einen ersten Ausblick ins Rheintal und auf die Burg Rheinfels in St. Goar.
Ein kurzes Stück über die Felder und es geht über einen schmalen Pfad durch ein kleines Seitental steil zum Rhein hinunter. Dabei durchqueren wir über kleine Leitern (Milow kann unter dem Zaun durch) ein Gebiet mit halboffener Ziegenhaltung, wodurch die Rheinhänge nicht zuwuchern und bekommen immer wieder tolle Ausblicke ins Rheintal. Durch die Unterführung der Bahn sowie die Überquerung der B 42 gelangen wir unmittelbar an das Rheinufer und erblicken die Statue der Loreley-Nixe auf der Spitze der Hafendammmole. Auf dem alten Leinpfad begleiten wir nun den Rhein für ca. 600 m nach St. Goarshausen vorbei an der Burg Katz.
Nun geht es wieder steil bergauf in Richtung Patersberg. Wir folgen ein kurzes Stück der L 338, biegen dann links auf einen steilen Pfad ab und wandern durch alte Weinlagen 170 Höhenmeter hinauf. Dabei lohnen sich immer wieder Blicke zurück auf den Rhein und die Burg Katz.
Nach der kurzen Ortsquerung von Patersberg führt uns der Weg hinter dem Ort am Sportplatz vorbei auf eine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche, die einige Fernblicke in den Taunus und die umliegenden Ortschaften ermöglicht. Am Waldrand entlang geht es nun wellig auf Wiesenwegen in Richtung Forstbachtal. Wir steigen durch den Krüppeleichenwald über einen Pfad ins Tal hinab und überqueren den Bach bei der Bornsmühle. Die Loreley-Extratour folgt dem Forstbach eine Zeit lang, biegt dann beim Innenhof rechts ab und führt wieder bergan auf eine weitere Hochebene. Mit einer schönen Fernsicht über den Rhein, Taunus sowie Hunsrück gehen wir über Wiesenfeldwege (Vorsicht: Beschilderung der Passage nur auf einem Hinweisschild am Anfang) an den Ortsrand von Bornich und biegen dort wieder rechts Richtung Rhein ab.
Wir nähern uns jetzt oberhalb des Bornichbachs dem Rhein und dem Rheinsteig, der uns bis zur Loreley begleitet. Nach ca. einem Kilometer gelangen wir auf einen asphaltierten Weg, dem wir bis zum Hof Leiselfeld folgen. Eine kleine Schleife um den Hof bringt uns zu den beiden atemberaubenden Aussichtspunkten Felsenkanzel und Spitznack hoch über dem Rhein mit Blick auf den Loreleyfelsen. Durch den Wald gelangen wir dann in die Weinlagen der Loreley und den Weinlehrpfad. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Loreley-Besucherzentrum. Der eigentliche Weg führt über das Felsplateau, das aber bis auf den Aussichtspunkt auf der Felsenspitze gesperrt ist. Deshalb gehen Milow und ich direkt zum Ausgangspunkt unserer Tour.
Fazit
Die Loreley-Extratour bietet wirklich alles, was man sich im Mittelrheintal erhoffen kann: felsige Pfade, traumhafte Panoramen, Weinberge, stille Seitentäler, den Rhein, die Burg Katz und natürlich die Loreley. Gerade die Wegführung direkt am Rheinufer entlang empfinde ich als etwas ganz Besonderes.