Jagdgeschichte an der Eder
Die Lindenhardt ist ein etwa 65 ha großer Waldkomplex mit der historischen Nutzungsform Niederwald. Dabei wurden die 8-12 cm starken Eichen alle 20 – 30 Jahre gefällt und die Rinde als wichtigster Grundstoff für die ortsansässigen Gerbereien bis Mitte des letzten Jahrhunderts genutzt.
Die ca. 11,6 km lange Lindenhardttour umrundet diesen Waldkomplex bei Dodenau und führt zum ehemaligen Jagdschloss Kleudelburg sowie hinab ins Edertal.
Die Lindenhardttour startet auf dem Wanderparkplatz beim Wildgehege Dodenau und führt mich zunächst hinab ins Naturschutzgebiet Riedgraben. Dort folge ich dann einem offenen Seitental am Waldrand entlang. So erreiche ich nach ca. 900 über einen Wiesenweg das breite Riedbachtal, das ich anschließend durchquere. Nachdem ich den Riedgraben überquert haben, verlasse ich das Naturschutzgebiet und wandere oberhalb des Baches am Hang entlang in südöstliche Richtung.
Nach 800 m biege ich dann links ab auf einen Forstwirtschaftsweg und beginne den Aufstieg zur Kleudelburg, die 1722 als Jagdschloss von Landgraf Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt errichtet wurde. Heute sind jedoch nur noch der Wildkeller mit einem Tonnengewölbe sowie der Brunnen erhalten. Auf der Lichtung im Wald befindet sich heute stattdessen ein ehemaliges Forsthaus von 1884.
Anschließend umrunde ich den Niederwaldkomplex des 469 m hohen Lindenhardts über einen breiten Forstwirtschaftsweg. So treffe ich nach 1,4 km mitten im Wald auf einen sog. Hirschstein. Ludwig VIII ließ ihn für seinen Jagderfolg auf einen Zwanzigender mit 500 Pfund errichten.
Nach der weiteren Umrundung der Lindenhardt geht es über einen Serpentinenpfad steil hinunter ins Edertal. Dann folge ich jedoch einem Waldweg, der mich zurück ins Riedbachtal führt. Im unteren Abschnitt des Riedgrabens, der in den 2000er Jahre renaturiert wurde, geht es danach an einem Tretbecken vorbei in Richtung Ederaue. Nachdem ich anschließend die Landstraße L3382 gequert habe, betrete ich das Naturschutzgebiet Ederknie am Auhammer bei Battenberg. Die Eder gilt als der sauberste Fluss in Hessen und die Ederaue im oberen Edertal steht unter europäischem Schutz nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie.
Ich folge der schönen Eder für ca. 700 m über einen asphaltierten Weg flussaufwärts und genieße dabei die Blicke auf die umliegenden Berge. Dann verlasse ich die Ederaue wieder und steige hinauf auf den offenen Bergrücken von Dodenau. Dort quere ich erneut die L3382 und wandere an Pferdekoppeln sowie am nördlichen Ortsrand von Dodenau vorbei in nordwestliche Richtung. Immer wieder bieten sich dabei abwechslungsreiche Ausblicke auf die Ederschleifen, das Hinterländer Ederbergland, den Lindenhardt und Dodenau.
Stetig leicht ansteigend führt mich die Lindenhardttour schließlich in ein kleines Waldgebiet und zurück zu meinem Ausgangspunkt am Wildgehege Dodenau.
Fazit
Die Lindenhardttour führt relativ abwechslungsreich durch die verschiedenen Landschaftsformen nördlich von Dodenau. Die offenen Freiflächen bieten dabei einige schöne Aussichten über das Ederbergland. Allerdings gibt es mit Ausnahme der Ederaue und dem Hirschstein keine weiteren Höhepunkte auf diesem Premiumrundwanderweg. Zudem geht es fast die Hälfte des Weges über leicht befestigte Abschnitte.