• Enkirch | Starkenburg

  • Länge: 10,8 km

  • Höhenmeter: 270 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56850 Enkirch | Friedhof (Starkenburger Weg)

  • Startpunkt: Off Schart

  • Einkehrmöglichkeiten: Hüttenzauber Starkenburg | Weinhaus Schöne Aussicht | Zum Weinkrug

  • Wegbegleiter: Janine | Gisela | Milow

  • Erwandert: August 2017

Über den Moselfelsgrat

Janines Mutter Gisela hat sich eine Wanderung mit anschließendem Essen als Geburtstagsgeschenk gewünscht. Schnell war mir klar, dass wir zumindest zum Essen in das superschöne Moselörtchen Beilstein müssen. Also boten sich natürlich eine Wanderung an der Mosel sowie eine kleine Sightseeing-Tour durchs Moseltal an. Als passende Wandertour suchte ich dann den Moselsteig-Seitensprung Leiermannspfad in Enkirch aus.

Von unserem Startpunkt am Friedhof in Enkirch aus gehen wir zunächst an der Sponheimer Straße (L 192) entlang, bis am Ortsende ein kleiner Pfad links abzweigt, der uns durch den Wald leicht abwärts zur alten katholischen Klosterkirche an der Mündung des Ahringsbaches in den Großbach führt.

Wir folgen dem Ahringsbach nun auf einem breiten Waldweg für etwa 4 km bis zur Starkenburger Mühle. Hinter der Kirche geht es für einige hundert Meter etwas steiler bergauf, aber danach merkt man die Steigung kaum noch. Bei der Starkenburger Mühle besteht die Möglichkeit, einen 400 m kurzen Abstecher zur historischen Oberen Starkenburger Mühle zu machen.

Wir nehmen aber direkt den folgenden Anstieg in Angriff. Der Leiermannspfad führt uns 1,7 km über einen steilen steinigen Weg durch den Wald hinauf nach Starkenburg. Im Ort angelangt, geht es über verschiedene Straßen an historischen Gebäuden wie den beiden Backhäusern weiter den Berg hinauf. Am oberen Ortsrand erreichen wir mit dem Aussichtspavillon Auf’m Rech den höchsten Punkt des Moselsteig-Seitensprungs. Von hier bietet sich uns eine tolle Aussicht auf die Traben-Trarbacher Moselschleife, die Ruine der Grevenburg und das Moseltal bei Enkirch.

Nach einer Pause treffen wir unterhalb des Pavillons auf den Moselsteig, der uns nun bis nach Enkirch zurück begleitet. Wir gehen auf einem hangparallelen Pfad durch den niederen Eichenwald bis zum ehemaligen Schulturnplatz und wieder nach Starkenburg hinein. Wir folgen der Schlossstraße (L 192) durch den Ort bergab, vorbei an der evangelischen Kirche sowie dem Weinhaus Schöne Aussicht und machen einen kurzen Abstecher zur Ruine der Starkenburg.

Wir verlassen Starkenburg über die Straße Im Haag nun endgültig und wandern weiter bergab am oberen Hang des Ahringsbachtals. Der Abstieg ist aber nur kurz, denn es geht wieder steil bergauf zur L 192, die wir erneut queren. Es geht nun unterbrochen von wenigen Zwischenanstiegen stetig bergab bis nach Enkirch. Der Weg, der zumeist als felsiger Pfad über den Felsgrat führt, hält dabei immer wieder tolle Ausblicke auf das Moseltal bereit. Unterhalb des Geißbergs und auf dem Kirster Grat hat der Moselsteig-Seitensprung Leiermannspfad fast alpinen Charakter, was durch einige Aussichtspunkte unterstützt wird. Zum Schluss führt der Leiermannspfad vom Aussichtspavillon Rottenblick über eine Treppenanlage wieder nach Enkirch auf die Sponheimer Straße (L 192), von wo aus wir zu unserem Ausgangspunkt am Friedhof gelangen.

Fazit

Der Moselsteig-Seitensprung Leiermannspfad führt durch die beiden schönen Orte Enkirch und Starkenburg auf die Höhen sowie über den Felsgrat an der Mosel durch alte Weinberglagen mit fantastischen Ausblicken. Dabei ist der Leiermannspfad zweigeteilt. Der erste Streckenteil führt relativ eintönig auf breitem Weg durch das ruhige Ahringsbachtal. Im zweiten Teil hingegen geht es auf die Hochfläche und auf einem Panoramaweg mit atemberaubenden Aussichten entlang der Hangkante oberhalb der Mosel. Dieser Teil des Moselsteigs ist wirklich zu empfehlen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Anteil naturnaher Wege
    + abwechslungsreich

  • Highlights: Moselausblicke

  • Höhenangst: Starkenburg – Enkirch → teilweise Pfade an der Hangkante mit Fernsichten → immer den ausgebauten Wegen folgen

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Enkirch ist eine Gemeinde an der Mosel unterhalb von Traben-Trarbach und liegt an der Mündung des Großbachs an der rechten Moselseite. Enkirch wird wegen seiner zahlreichen Fachwerkhäuser aus dem 15. bis 18. Jh. auch Schatzkammer rheinischen Fachwerkbaus genannt.

Zahlreiche Funde weisen darauf hin, dass das Gebiet von Enkirch bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 733 besiedelt war. Erste Siedlungsspuren sind demnach aus dem 3. Jahrtausend vor Chr. in der Jungsteinzeit oder Neolithikum zu finden. Im Jahr 1248 erhielt Enkirch Stadt- und Marktrecht sowie eigene Gerichtsbarkeit. Der Marktflecken war zudem von einer Stadtmauer mit sieben Toren umgeben. Der Ort wurde im 14. Jh. durch eine Fehde mit dem Erzbistum Trier stark beschädigt.

Der Ahringsbach ist ein etwa 12 km langer Bach, der auf etwa 483 m ü. NN in einem Nadelwald in der Gemeinde Irmenach entspringt und nach nordwestlichem Verlauf bei Enkirch in den Großbach mündet. Er passiert in seinem Verlauf die Obere Starkenburger Mühle und die Starkenburger Mühle.

Der Bach fließt hier durch ein enges Tal östlich an Starkenburg vorbei und parallel zur nur einen Kilometer entfernten Mosel. Dann passiert er die Ahringsmühle und fließt am Osthang des Geißberges entlang. Am Unterlauf stehen vor allem Weiden und Erlen, die heute kaum noch wirtschaftlich genutzt werden.

Starkenburg ist eine Gemeinde auf einem vom Hunsrück zur Mosel abfallenden 250 m hohen Felsgrat auf der rechten Moselseite und staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.

Bereits die Römer nutzten die strategische Lage, indem sie dort eine Festung bauten. Die römische Höhenbefestigung war Vorläufer der späteren Burg und wurde wahrscheinlich um 412 von den Franken zerstört.

Die Grevenburg ist die Ruine einer Höhenburg über dem Traben-Trarbacher Stadtteil Trarbach.

Die Burg wurde 1350 errichtet und 1680 als Teil eines Befestigungssystems ausgebaut. Im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 – 1714 wurde die Grevenburg beschädigt, aber ab 1730 wieder instand gesetzt. Im Polnischen Erbfolgekrieg 1734 wurde sie zum insgesamt vierten Mal eingenommen und schließlich gesprengt.

Heute existiert nur noch die westliche Fassade des ehemaligen Kommandantenhauses. Viele Fundamente der Burganlage sind aber noch erhalten.

Traben-Trarbach ist eine Stadt an der Mittelmosel und staatlich anerkanntes Heilbad. Der Stadtteil Traben liegt am linken Moselufer am Fuß der ehemaligen Festung Mont Royal und Trarbach am rechten Moselufer auf der Hunsrückseite. Während Traben auf einer großen Breite am Moselufer liegt, erstreckt sich Trarbach länglich zwischen den steilen Hängen.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt schon aus dem Jahr 830. Fast ganz Trarbach wurde bei einem Großbrand 1857 zerstört. Eine erste Brücke zwischen den beiden Orten Traben und Trarbach wurde 1898 gebaut. Diese Brücke wurde aber in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs 1945 gesprengt. Die Vereinigung der Gemeinde Traben und der Stadt Trarbach erfolgte 1904.

Die Starkenburg ist die Ruine einer im 12. Jh. erbauten Spornburg über der Mosel auf 365 m ü. NN, deren Mauerreste in der gleichnamigen Gemeinde liegen. Im Laufe der Jahrhunderte verfiel die Starkenburg allmählich.