Jüdische Spuren in Sichtweite des Idarkopfes
Die knapp 9 km lange Traumschleife Kappleifelsentour führt ausgehend von Laufersweiler entlang von Hirsch- und Idarbach sowie stets in Sichtweite des Idarkopfes zum namensgebenden und hoch über dem Tal liegenden Kappleifelsen. Daneben widmet sich der Premiumrundwanderung auch den jüdischen Spuren in Laufersweiler.
Wir starten die Traumschleife Kappleifelsentour am Wanderparkplatz Unterdorf direkt gegenüber dem alten Rathaus. Zunächst geht es hinauf zur katholischen Kirche und zur Kirchgasse. Dort befindet sich die ehemalige Synagoge Laufersweiler, die heute ein Museum für jüdische Geschichte beherbergt.
Dann folgen wir ca. 200 m einem Wiesenweg, der an Gartengrundstücken vorbei durch Laufersweiler führt. Auf diesem Abschnitt werden an sechs verschiedenen Informationstafeln Beispiele für jüdisches Leben in Laufersweiler dargestellt. So bekommt man neben dem Raubüberfall auf den Händler Isaac Moyes durch die Schinderhannesbande auch interessante Informationen zu der Mazzenbäckerfamilie Joseph, dem Pelzhändler und Kunstsammler Bernhard Mayer, der jüdischen Schule in Laufersweiler, der Familie Mayer im Unterdorf sowie der Begegnungswoche 1994. Wenig später verlassen wir dann den Ort und passieren am Ortsrand den jüdischen Friedhof aus dem 19. Jh..
Die Traumschleife führt nun über einen Wiesenweg an einigen Gartengrundstücken entlang. Hier entstand aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Synagoge in Laufersweiler 2011 ein sog. Lyrik-Pfad, der sich Gedichten jüdischer LyrikerInnen widmet (z.B. von Mascha Kaléko, Marianner Dora Rein, Erich Fried, Else Lasker-Schüler und Heinrich Heine).
Anschließend führt uns der Weg an einer Weide vorbei auf eine kleine Anhöhe hinauf, von der man eine schöne Aussicht über die Höhe und auf den gegenüberliegenden Idarkopf hat. Danach geht es an einer Pferdekoppel vorbei ins Hirschbachtal hinab, wo wir auch auf den Saar-Hunsrück-Steig treffen. Dieser wird uns die nächsten 3,1 km begleiten.
Ein geschotterter Weg führt uns nun am Bach entlang durch das Tal bis zur Schutzhütte am Hirschbach mit einem mit Blumen geschmückten Feldkreuz und Ruhebank. Dort überqueren wir den Hirschbach und biegen hinter der Brücke scharf links ab. Ein schöner Wiesenweg folgt hier zunächst wieder dem Hirschbach, bevor es hinter einem Waldstück rechts den Hang hinauf geht. Über die Wiese steigt die Kappleifelsentour nun stetig bergan und führt uns an einem Schafgehege mit ostpreußischen Skudden (alte und ursprüngliche sowie gefährdete Schafrasse) vorbei. Am Ende des Geheges treffen wir dann auf einen befestigten Wirtschaftsweg. Hier lohnt der Blick zurück ins Hirschbachtal und den dahinterliegenden Idarkopf.
Wir halten uns nun links und passieren die abgezäunte Wacholderheide Folken, die doch etwas wüst aussieht. Anschließend führt uns der befestigte Wirtschaftsweg in den Wald hinein, wo wie nach etwa 200 m links auf einen schmalen Pfad abbiegen. Aber schon wenige Meter später erreichen wir einen Forstweg, auf dem wir nach links weiterwandern. Dabei werden wir auch von der Traumschleife Via molarum begleitet.
Nachdem wir eine Windwurffäche passiert haben, verlassen wir den breiten Forstweg wieder und gelangen zu einem Ausblick auf das Hirschbachtal und Laufersweiler. Danach tauchen wir wieder in den Wald ein und nehmen den teilweise steilen Abstieg ins Idarbachtal in Angriff. Gegenüber der Reizenmühle trennen sich die beiden Traumschleifen auch schon wieder und wir überqueren den Hirschbach, der hier in den Idarbach mündet.
Wir folgen dem Hirschbachtal wieder ein kurzes Stück talaufwärts, bevor wir scharf rechts auf einen Pfad abbiegen und über einen kurzen, aber steilen Anstieg durch den Steilhang zum Namensgeber dieser Traumschleife gelangen: dem Kappleifelsen. Eine Sinnesbank lädt zum Ausruhen ein und wir genießen den Blick über das Idarbachtal und auf den mächtigen Idarkopf.
Wir wandern dann vom Felsen aus weiter an der Hangkante entlang, bevor es durch den dichten Wald wieder hinunter ins Idarbachtal und zur Papiermühle geht. Entlang des Wiesentals führt uns der Feldweg zu einer kleinen Brücke neben der Wassertretstelle und einer Freizeitanlage. Hier befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg auch das Laufersweiler Schwimmbad. Der Saar-Hunsrück-Steig verlässt uns nun und wir wandern über naturbelassene Waldwege wieder bergauf. Wenig später erreichen wir dann oberhalb des Idarbachtals einen Aussichtspunkt mit Sinnesbank. Wir wandern weiter durch den Wald und biegen links auf einen Pfad ab, über den es ein letztes Mal bergauf geht. Am höchsten Punkt gelangen wir dann wieder in offenes Gelände und wandern am Waldrand entlang mit Blick auf Gösenroth in nördliche Richtung. Anschließend fällt der Weg über Wiesen- und Ackerflächen allmählich wieder zum Tal hin ab. Mit herrlichem Blick auf Laufersweiler passieren wir die Ruhebank Sauerwies und nähern uns dem. Bevor wir im Ort ankommen, fällt auch ein letztes Mal der Blick auf den Idarkopf. Wir folgen einem Randweg entlang des Dorfes und gelangen so zurück zu unserem Ausgangspunkt am alten Rathaus.
Fazit
Die Traumschleife Kappleifelsentour führt sehr abwechslungsreich durch die idyllischen Wiesentäler und Wälder rund um Laufersweiler. Der namensgebende Kappleifelsen ist hingegen weitaus unspektakulärer als angenommen. Vor allem die Blicke auf den Idarkopf sowie die gut aufgearbeitete jüdische Geschichte in Laufersweiler machen diese relativ kurze Tour sehr interessant.