• Bad Ems

  • Länge: 11 km

  • Höhenmeter: 433 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Ausblicke  | Kultur/Historie 

     

  • Parken: 56130 Bad Ems | Parkhaus Grabenstraße (kostenpflichtig)

  • Startpunkt: Ecke Grabenstraße/Pfahlgraben

  • Einkehrmöglichkeiten: Café-Restaurant Bismarck‘s | Café-Restaurant Concordiaturm

  • Wegbegleiterin: Janine

  • Erwandert: Januar 2016

„Ich hasse Wandern! Ich mache das nur wegen dir!“

Heute steht der relativ neue Premiumwanderweg HöhenLuft in Bad Ems auf dem Programm. Da ich mich dort sehr gut auskenne, weiß ich was Janine und mich heute an Steigungen erwartet. Wir parken im Parkhaus Grabenstraße, da wir so direkt am Startpunkt der Tour sind und nicht noch über die Lahn fahren bzw. gehen müssen.

Der Einstieg hat es direkt in sich: Steil geht es 300 m den Pfahlgraben hinauf, bis wir den Panoramaweg Ernst-Vogler-Weg erreichen. Auf dem Weg hinauf zum Bismarckturm kommen wir immer wieder an schönen Aussichtspunkten vorbei und unterqueren die Kurwaldbahn zweimal.

Die ersten Höhenmeter sind geschafft und wir wandern nun im dichten Wald entlang des Trimm-Dich-Pfads bis zum Limes. Von nun an geht es wirklich bergauf, denn wir folgen dem Verlauf des Limes nach Kemmenau. Janine muss bereits kämpfen, doch sie will nicht aufgeben. Nachdem wir die Alte Kemmenauer Straße queren, stehen wir vor einem Hindernisparcours. Wo eigentlich der Pfad herführen sollte, liegen zig gefällte Bäume. Wir müssen uns unseren eigenen Weg suchen, was aufgrund der Schneereste hier oben etwas beschwerlich ist. Ich gehe voran und versuche einen vernünftigen Weg zu finden, doch auf einmal tönt es hinter mir: „Ich hasse Wandern! Ich mach das nur wegen dir!“ Janine steht mit knallrotem Kopf zehn Meter hinter mir und flucht vor sich hin. Ich muss grinsen, aber bevor ich etwas Falsches sage, bin ich lieber still. Zum Glück sind wir gleich auf einem breiten Weg und haben den höchsten Punkt des Rundweges erreicht.

Von Kemmenau aus hat man einen tollen Blick in den Taunus sowie auf die beiden Orte Zimmerschied und Hömberg. Vorbei an der Reitanlage geht es wieder bergab in Richtung Bad Ems. Auf der linken Seite blickt man hinunter ins Lahntal auf Dausenau und die gegenüberliegende Lahnhöhe. Kurz vor Bad Ems biegt der Weg nach links ab und wir erklimmen den Concordiaturm. Auch hier geht es zum Schluss nochmal richtig steil bergauf, aber Janine schafft diesen Aufstieg ohne Probleme und wir können den schönsten Blick auf Bad Ems genießen.

Entlang des Baedeckers Felsenweges undden Heinzelmannshöhlen führt der Premiumweg HöhenLuft über mehrere Aussichtspunkte steil bergab zum historischen Kurviertel. Doch kurz vor dem Ende stehen wir neben dem Dach des Parkhauses, in dem wir geparkt haben. Hier war man sehr kreativ, denn wir müssen über ein separates Treppenhaus nach unten zur Grabenstraße.

Fazit

Eine anspruchsvolle, aber tolle stadtnahe Tour! Mit knapp 11km ist die HöhenLuft nicht zu lang und es wird nie langweilig. Die Wegeführung ist sehr gelungen, da man immer wieder tolle Aussichtspunkte erreicht und nach den harten Aufstiegen direkt einkehren kann.

 

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Pfadanteil

  • Highlights: Aussichten

  • Höhenangst:
    Bismarckhöhe → Am Anfang dem Pfahlgraben weiter folgen und die 2. Abbiegung nach links über die Bismarckpromenade
    Abstieg Concordiaturm → Keine Alternative → über die Concordiastraße und die Grabenstraße zurück ins Kurviertel

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die Kurwaldbahn wurde 1979 als vollautomisch gesteuerte Standseilbahn zwischen dem Kurviertel und der Bismarckhöhe eröffnet. Die 220m lange Strecke überwindet dabei insgesamt 132 Höhenmeter.

Der Bismarckturm wurde 1901 zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck eröffnet. Obwohl der Turm die beiden Weltkriege weitestgehend unbeschadet überstand, wurde das Denkmal nach dem Zweiten Weltkrieg vernachlässigt. Erst 1978 wurde im unteren Turmbereich ein Gaststättengebäude angebaut. Nachdem die Gaststätte in den 1990er Jahren leer stand und der Turm zusehends verfiel, wurde er zum hundertsten Jahrestag der Einweihung teilweise saniert. Seit 2006 ist die Gaststätte wieder in Betrieb, der Turm kann aber nicht bestiegen werden.

Der Concordiaturm ist ein 1861 errichteter Aussichtsturm auf der Bäderlei.

Die Heinzelmannshöhlen sind ein lokales Karstgebilde, die durch die chemische Lösung des Kalkgesteins im Grundwasser entstanden. Diese Vorgänge  müssen zu einer Zeit entstanden sein, als sich die Lahn und somit auch die Grundwasseroberfläche oberhalb der Höhlen befanden. Aufgrund der Thermalquellen am Fuße der Bäderlei kann man davon ausgehen, dass die Heinzelmannshöhlen durch den Kohlenstoffdioxidaufstieg der Emser Thermalwässer gebildet wurden.