Felsformationen und Schloss Veldenz
Graf Georg Johannes (1543 – 1592) ist der berühmteste Spross der Veldenzer Grafen, weil er 1563 eine Tochter König Gustavs I. von Schweden heiratete und dadurch zu einem der reichsten Pfalzgrafen seiner Zeit wurde. Der etwa 14 km lange Moselsteig-Seitensprung Graf Georg Johannes Weg führt ausgehend vom kleinen Örtchen Veldenz durch die Wälder entlang von Bächen, Steilhängen sowie Felsformation des Haardtwaldes. Dabei wir immer wieder die Stammesgeschichte der Veldenzer Grafen thematisiert. Vor allem der Sitz des ehemaligen Grafen, Schloss Veldenz mit seinen Ruinen, ist zentrales Thema und von vielen Aussichtspunkten entlang des Weges zu bewundern.
Der Startpunkt des Moselsteig-Seitensprungs Graf Georg Johannes Weg befindet sich mitten in Veldenz am Münzbrunnen direkt gegenüber der Villa Romana. Wir wandern zunächst durch die Weingartenstraße und überqueren den Veldenzer Bach, der uns im weiteren Verlauf der Tour noch einige Male begegnen wird. Über die Straße Auf der Olk geht es dann zum Ortsrand von Veldenz und weiter ins Veldenzer Bachtal. Anschließend passieren wir den Mühlgraben und den Ortsteil Veldenzer Hammer. Der Name des kleinen Ortsteils geht dabei auf ein früheres Hammerwerk zurück, das an dieser Stelle zusammen mit einer Erzschmelze schon zu Beginn des 17. Jh. betrieben wurde. Dann gibt der Graf Georg Johannes Weg zum ersten Mal den Blick auf Schloss Veldenz frei, das auf einem Felsen in der Talmitte thront.
Der Moselsteig-Seitensprung führt uns nun oberhalb des Mühlgrabens durch den Wald ins Hinterbachtal (= Oberlauf des Veldenzer Baches). Nach ca. 600 m macht der Weg jedoch kehrt und steigt steil am Hang entlang an. So erreichen wir nach kurzer Zeit den Runden Hammer Felsen oberhalb des Ortsteils Veldenzer Hammer. Vom Felsen aus blicken wir auf die im Tal aufgereihten Häuser von Thalveldenz mit dem Schloss auf dem Bergsporn sowie Veldenz mit den angrenzenden Weinbergen.
Etwa 100 m weiter erreichen wir mit dem Langer Hammer Felsen einen weiteren schönen Aussichtspunkt. Weiter ansteigend geht es nun auf einem Pfad durch den niederen Eichenwald zu dem nächsten Aussichtspunkt mit Blick auf Schloss Veldenz. Nach einem kurzen Flachstück erreichen wir dann den Gräfin-Anna-Platz, der nach der Ehefrau von Graf Georg Johannes benannt ist. Der Platz befindet sich dabei auf gleicher Höhe genau gegenüber von Schloss Veldenz.
Nach weiteren 800 m flankiert der imposante Dachslayfelsen den Aussichtspunkt. Wieder ist Schloss Veldenz im Blick, diesmal befinden wir uns aber schon höher als der Bergfried.
Dann steigt der Weg weiter leicht an. Zunächst durch Nadelwald geht es später durch den Laubwald zum Rastplatz Schau ins Land. Der freie Blick über die große Wiese reicht hier über das Moseltal in die Eifel bis zur Hohen Acht.
Anschließend geht es ohne größere Höhenunterschiede durch den Wald. Dann führt uns der Krimselpfad durch den niederen Eichenwald und den von Schieferfelsen durchsetzten Steilhang. Kaum zu glauben, aber auf diesem wunderschönen Pfad wurden in den vergangenen Jahrhunderten Waren zwischen Hunsrück und Mosel transportiert.
Nachdem wir einen freistehenden Felsen mit Blick ins Hinterbachtal passiert haben, geht es erst einmal nur noch bergab. Durch ein relativ steiles Seitental erreicht der Graf Georg Johannes Weg dann schließlich die Talsohle des Hinterbachtales. Anschließend geht es über einen kurvig verschlungenen Pfad und über zwei eigens für den Seitensprung erbaute Holzstege für ca. 500 m direkt am rauschenden Bach entlang. So erreichen wir schließlich den Rastplatz Lorenzmühle mit seinem Tretbecken im Hinterbach. Neben der ehemaligen Oberen Lorenzmühle sind im 14 km langen Verlauf des Hinterbachs noch weitere 19 Mühlen nachgewiesen.
Dann passieren wir die Kaffeemühle und gelangen wenig später zur Thielenmühle, die 1680 als Getreidemühle erbaut und nach einem ehemaligen Besitzer benannt wurde.
Wir queren ein letztes Mal den Hinterbach und wandern für ca. 600 m auf einem Forstweg durch das Wellersbachtal wieder bergauf. Danach führt uns ein Pfad am Hang entlang durch den Wald an einer Wolfsskulptur aus Holz vorbei zu einer kleinen Waldwiese hinauf. Wenig später passieren wir den Rastplatz Glaswald und wandern auf der Höhe durch den idyllischen Eichen-Buchenwald zur Heidenmauer. Dabei handelt es sich um die Überreste einer keltischen Fliehburg, von der heute nur noch ein großer Felsen sowie ein Wall aus zusammengetragenen Schiefersteinen zeugen.
Nun geht ins Kalmbachtal hinab. Auch hier säumen Schieferfelsen den Weg entlang des Baches. Auf unserem Weg in Richtung Thalveldenz passieren wir den Rastplatz Kalmbach und einige alte Mauerreste aus dem 19. Jh. Kurz vor den ersten Häusern des Veldenzer Ortsteils biegen wir an der Kapelle Thalveldenz links ab und folgen einem Forstweg wieder bergauf. Wenig später wird der Weg jedoch wieder schmaler und führt uns an einem tollen Ausblick auf Thalveldenz und Schloss Veldenz vorbei schließlich als schmaler Pfad durch den bewaldeten Steilhang zum Rittersturz. Hier bekommen wir erneut einen schönen Blick über das Hinterbachtal und Schloss Veldenz.
Nach einem kleinen Anstieg erreichen wir ca. 300 m weiter den nächsten felsigen Aussichtspunkt: den Pionierfelsen. Nachdem wir die steilen Stufen zum Felsen gemeistert haben, eröffnet sich uns ein atemberaubender Blick über die beiden Hammer Felsen, Veldenz, Mülheim an der Mosel sowie die umliegenden Weinberge.
Anschließend geht es weiter den Berg hinauf. Wir passieren den Förster-Schüler Platz, wo uns eine Tafel über die Stellung des Bergbaus in der Grafschaft Veldenz informiert, und erreichen schließlich die Josephinenhöhe. Neben einem Weinschrank erwartet uns hier oben der schönste Panoramablick der gesamten Tour. Wir blicken über das Urstromtal der Mosel auf das uns zu Füßen liegende Veldenz sowie die Ortschaften Burgen und Mülheim an der Mosel.
Der sich anschließende Pfad führt uns in vielen Kehren steil abwärts in Richtung Veldenz. Schließlich führt uns der Moselsteig-Seitensprung Graf Georg Johannes Weg an der evangelischen Kirche vorbei zurück zu unserem Ausgangspunkt am Münzbrunnen.
Fazit
Der Moselsteig-Seitensprung Graf Georg Johannes Weg führt erlebnisreich durch die schönen Wälder rund um Veldenz. Dabei schlängelt sich der Weg oft an den Bergflanken des Veldenzer Baches bzw. Hinterbaches entlang und führt zu vielen eindrucksvollen Aussichtspunkte sowie Felsformationen, die immer wieder den Blick auf Schloss Veldenz und die umliegende Landschaft freigeben. Vor allem der Panoramablick von der Josephinenhöhe auf das Urstromtal der Mosel ist ein wahrer Genuss. Aber auch unterwegs laden einige idyllische Plätze zum Verweilen ein. Besonders im Bereich der keltischen Heidenmauer wird man von ungetrübter Natur umgeben. Da der Premiumrundwanderweg nahezu ausschließlich im Wald verläuft, ist er auch an heißen Sommertagen gut zu bewandern.