• Dill (SIM)

  • Länge: 11.3 km

  • Höhenmeter: 166 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur | Ausblicke | Kultur/Historie | Familie

  • Parken: 55487 Dill | Wanderparkplatz K2 (Denkmalstraße)

  • Startpunkt: Wanderparkplatz K2

  • Einkehrmöglichkeiten: Getränkestation in Dill

  • Erwandert: August 2022

Elfen, Römer und eine Burg

Die 11,3 km lange Traumschleife Diller Burgpfad führt an der Grenze der beiden Naturräume Kirchberger Hochflächenrand und Idar-Soon-Pforte rund um das kleine Hunsrückdorf Dill. Im Zentrum der Tour steht dabei die Burgruine Dill, die ehrfürchtig auf dem Bergsporn oberhalb des Ortes thront.

Die Traumschleife Diller Burgpfad startet auf dem Wanderparkplatz am nördlichen Ortsrand von Dill und führt uns nach der Überquerung der Kreisstraße K2 zunächst auf einen Wiesenweg in westliche Richtung. So erreichen wir nach etwa 500 m einen Abstecher zu einem Wassertretbecken, in dem man sich die Füße abkühlen kann.

Nach einem kurzen steilen Anstieg treffen wir dann auf den Saar-Hunsrück-Steig, dem wir für ca. einen Kilometer an Hecken vorbei über das offene Feld folgen. Anschließend geht es ein Stück am Waldrand entlang, bis wir links in den Wald hineintauchen. Dort folgen wir schließlich dem sog. Elfenhausen-Trail und genießen die Ruhe des Waldes.

Nach dem Verlassen des Waldes folgen dann einige Panoramaaussichtspunkte. Zunächst blicken wir über die Hunsrückhochfläche auf die Ortschaften Sohren und Niedersohren. Nach dem Überqueren der Kreisstraße K1 erhaschen wir dann einen ersten schönen Blick auf die Burgruine Dill, das ehemalige Pfarrhaus und die evangelische Kirche. Vom sog. Aussichtspunkt Burgruine Dill kann man im Hintergrund zudem die Stadt Kirchberg mit ihrem markanten Wasserturm erkennen. Weniger später schweifen unsere Blicke über die Felder auf den Soonwald (Aussichtspunkt Soonwald).

Wir passieren kurze Zeit später den Rastplatz Heckerwies mit Schiefertafel sowie Sitzgelegenheiten und wandern ins offene Gründchesbachtal. Nachdem wir die Kreisstraße K2 gequert haben, führt uns die Traumschleife hinab in den Wald hinein. Im Sohrbachtal angekommen, beginnt mit dem Elfenpfad eine sehr naturnahe Passage. Hier erwarten uns auf einer Strecke von ca. 400 m an den unterschiedlichsten Stellen liebevoll dargestellte Elfenfiguren. Dabei führt uns ein Pfad entlang des Sohrbaches bis wir über mehrere Trittsteine das kleine Gewässer queren. Für Hochwassertage gibt es ab der Pfadpassage eine 1,2 km lange Hochwasserumleitung, die dauerhaft vor Ort ausgeschildert ist.

Nach der Bachquerung führt uns die Traumschleife Diller Burgpfad etwa 700 m durch das idyllische Bachtal, bevor wir links in den Wald abbiegen und über einen relativ steilen Pfad den Berg erklimmen. Am Ende des Anstiegs werden wir dann am Aussichtspunkt Idarkopf mit einem weiteren schönen Ausblick belohnt.

Anschließend geht es über einen schmalen Pfad durch den schattigen Wald und vorbei an einer ehemaligen Sandgrube. Nach der erneuten Querung der K1 führt uns der Weg dann tiefer in den Wald hinein. Wieder am Waldrand angekommen, wandern wir über die offene Feldflur und entlang einer Streuobstwiese zum Römerturm an der Ausoniusstraße. Der 9 m hohe Turm stellt eine Rekonstruktion eines römischen Wachturms dar, wie sie entlang des Limes errichtet waren. Entlang einer römischen Handels- und Militärstraße standen solche Türme aber wahrscheinlich nicht. Im Innern des Turms gelangt man über eine Holzsprossenleiter auf den ca. 5 m hohen Wehrgang mit großartigen Rundumblick über die Hunsrückhochfläche und Dill mit seiner markanten Burgruine. Direkt neben dem Römerturm befindet sich zudem ein Grillplatz mit der Möglichkeit, römische Kinderspiele nachzuspielen.

Hier treffen wir auch wieder auf den Premiumfernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig, dem wir nun bis fast zum Schluss der Traumschleife folgen werden. Wir wandern nun leicht bergab über einen rekonstruierten Abschnitt der Ausoniusstraße und später vorbei am ehemaligen Mühlgraben durch das Sohrbachtal nach Dill. Dort geht es durch den Ortskern mit seinen idyllischen Fachwerkhäusern zur Burg Dill. Die Ruine der Spornburg erreichen wir allerdings nur über einen ca. 100 m langen Anstieg. Neben der Burgruine befindet sich auf der der Fläche der östlich gelegenen Nieder- oder Vorburg auch die kleine evangelische Kirche auf dem Bergsporn.

Nach dem kurzen Abstecher zur Burg Dill führt uns die Traumschleife wieder bergab ins Sohrbachtal auf die Dorfstraße (K2). Dieser folgen wir ein Stück, bis ein Weg links über eine kleine Steinbrücke steil den Hang hinaufführt. Vom Aussichtspunkt In den Gärten haben wir dann nochmal einen herrlichen Blick auf die Burgruine Dill. Danach geht es über einen Wiesenweg zum nördlichen Ortsausgang von Dill. Nachdem wir ein letztes Mal die Kreisstraße K1 überquert haben, erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt am Wanderparkplatz.

Fazit

Die Traumschleife Diller Burgpfad ist zwar ein abwechslungsreicher Rundwanderweg mit schönen Aussichten, idyllischen Landschaften und kulturellen Sehenswürdigkeiten, hat aber dennoch gerade zu Beginn einige Längen. Da die Traumschleife keine großen Schwierigkeiten aufweist, ist sie gerade für Familien gut geeignet. Daneben kann die Tour mit vielen kleinen Überraschungen, wie den liebevoll gestalteten Elfenfiguren, punkten.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Naturweganteil

  • Highlights: Elfenpfad | Römerturm | Burgruine Dill

Wissenswertes

Der ca. 10 km breite, sich in Nordost-Südwest-Richtung erstreckende Naturraum Kirchberger Hochflächenrand bildet den Scheitel der Hunsrückhochfläche, der sich zur Simmerner Mulde bzw. zum südwestlichen Moselhunsrück allmählich absenkt. Über den Kirchberger Hochflächenrand verläuft die Wasserscheide zwischen Mosel und Nahe.

Der wellige Hochflächencharakter ist durch zahlreiche Dellen und Quellmulden geprägt. Er wird lediglich nach Süden hin durch ein markanteres Relief mit Riedeln und Spornen abgelöst.

Die Quellmulden und Talräume sind landwirtschaftlich genutzt, wobei die ackerbaulichen Flächen in den feuchten Quellmulden von Grünland abgelöst werden. Die Riedelflächen sind hingegen bewaldet.

Die Siedlungsflächen sind gleichmäßig über den Landschaftsraum verteilt und durch kleine, bäuerlich geprägte Haufen- und Straßendörfer charakterisiert, die sich in den Bachursprungsmulden und entlang der Bachtäler angesiedelt haben.

Die Idar-Soon-Pforte erstreckt sich als Hochfläche mit Höhen um 400 m zwischen den Gebirgszügen des Idarwaldes und des Soonwaldes und wird von einzelnen Härtlingskuppen um rund 100 Höhenmeter überragt. Im Nordteil sind waldfreie, weite und durch sanfte Quellmulden gegliederte Hochflächen ausgebildet. Im Südteil ist die Hochfläche durch Zuflüsse der Nahe tiefgreifend zerschnitten.
Die Dörfer wurden überwiegend als Höhenorte angelegt, die zum Teil am Ende von Talmulden in Kuppennähe liegen. Nur in wenigen größeren Tälern konnten auch Talsiedlungen entstehen.

Von der früheren Bedeutung des Schieferabbaus zeugen zahlreiche Stollen.

Die ca. 118 km lange Ausoniusstraße war eine römische Handels- und Militärstraße, die von Trier über den Hunsrück nach Bingen zur Rheintalstraße und damit weiter nach Mainz führte. Der Name stammt vom römischen Dichter und Gelehrten Decimus Magnus Ausonius, der 368/69 auf dieser Straße reiste und seine Reiseeindrücke um 371 in dem Werk Mosella, der wohl ältesten Beschreibung des Hunsrücks, niederschrieb.

Der meist gerade Weg wurde von römischen Siedlungen gesäumt, war befestigt und zweispurig ausgebaut. Seit 2013 wird der Weg auch als Hunsrücker Jakobsweg bezeichnet, da er bereits im Mittelalter als Pilgerweg genutzt wurde.

Burg Dill ist die Ruine einer Spornburg auf einem Bergsporn über dem Sohrbach und wurde vermutlich im 11. Jh. auf den Resten einer römischen oder keltischen Vorgängeranlage erbaut. Damit gehört die Burg Dill zu den ältesten Burganlagen des Hunsrücks. Ab dem 14. Jh. verlor die Burg ihre strategische Bedeutung zur territorialen Sicherung und wurde zu einem Wohnsitz umgebaut. Die Anlage, die aus einer Ober- und Niederburg bestand, wurde schließlich 1698 im Pfälzischen Erbfolgekrieg von der französischen Armee zerstört. Der Ort Dill selbst wurde dabei jedoch verschont. Auf der Fläche der östlich gelegenen Niederburg wurde 1701 an der Stelle und unter Verwendung von Material der ehemaligen Burgkapelle die kleine evangelische Kirche errichtet. Seit den 1960er Jahren fanden mehrere Instandsetzungsarbeiten an der Burgruine statt.