• Grenzau | Nauort

  • Länge: 16.2 km

  • Höhenmeter: 457 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56203 Höhr-Grenzhausen | Brexbachstraße (vor der Brücke über den Brexbach links)

  • Startpunkt: Ecke Brexbachstraße/Burgstraße

  • Einkehrmöglichkeiten: Hotel Zugbrücke Grenzau

  • Wegbegleiter: Janine | Milow

  • Erwandert: Januar 2016

Grenzen kennenlernen

Janine und ich wollen nach den ganzen Feiertagen wieder ein paar Pfunde loswerden. Doch vorher werden noch ein ordentlicher Wanderrucksack für mich und eine Trekking-Hose für Janine gekauft. Damit wir nicht noch unnötig weit fahren müssen, suche ich uns die WällerTour Brexbachschluchtweg aus. Heute darf auch unser Kromfohrländer Milow endlich mal mit. Da es an diesem Tag recht kalt ist, die Kromis kein Fell unter den Achseln haben und somit schnell frieren, muss er sein Jäckchen anziehen.

Wir starten unsere Tour und durchqueren zunächst das sehr schöne Grenzau (zum Zeitpunkt der Erwanderung ist die empfohlene Gehrichtung gegen den Uhrzeigersinn (heute sinnvollerweise im Uhrzeigersinn)). Nachdem wir das für Tischtennis bekannte Hotel Zugbrücke Grenzau passiert haben, folgen wir einem Forstweg und erreichen nach einer Schleife den Bahnhof Grenzau. Wir queren die K117 und sehen das Schild „Kammerforster Steig“. „Toll, ein Steig!“, denke ich, denn ein steiler Pfad führt über Treppen nach oben. Leider ist das Vergnügen nach 50m schon wieder vorbei und wir treffen auf die K116.

Über einen Forstweg wandern wir ins Masselbachtal, zuerst in Richtung Kammerforst, dann wieder über die Bahnschienen und weiter zur K118. Auf einem Pfad geht es durch eine tief eingeschnittene Schlucht bergauf, bei dem wir schon ins Schwitzen kommen. Am Waldrand biegen wir auf offenes Feld, wo sich erste schöne Ausblicke auf die Dörfer im Umland ergeben, und gehen schnurstracks auf Alsbach zu. Vom Ortsrand aus folgen wir der Landstraße auf einem Fußgänger-/Radweg und erreichen einen Modellflugplatz.

Über Forst- und geteerte Wirtschaftswege erreichen wir das Neubaugebiet von Nauort, gelangen schließlich zum Teufelsberg und überblicken das Brexbachtal. Der Weg schlängelt sich am Hang entlang talwärts und wir erreichen über einen Pfad den Brexbach. Nun folgt der eigentlich schönste Teil des Wanderwegs. Wir queren die Bahnstrecke der Brexbachtalbahn und folgen dem Bach um einen Bergsporn herum. So gelangen wir wieder an die Gleise. Leider ist dieser Abschnitt sehr vermüllt gewesen.

Hoch und runter geht es über zumeist Forstwege im Hang entlang wieder in Richtung Grenzau. Ich merke wie Janines Bewegungen immer unrunder werden. Sie kann nicht mehr und fragt mich nach etwas Süßem. Da ich mir, wie geschrieben, direkt vor der Tour einen neuen Rucksack gekauft hatte und diesen natürlich auch testen wollte, habe ich vergessen, Süßigkeiten für Janine mitzunehmen. Ich mache mir Sorgen, denn vor uns liegen immer noch 3 km bis zum Auto. Unter gut Zureden und langsamen Schrittes erreichen wir den letzten Anstieg zur Burg Grenzau. Ein Pfad führt in Serpentinen und mit Holzgeländern gesichert auf den Kaiserstuhl hinauf. Die Strecke bis zum Ziel ist über die Burg zwar kürzer als wenn wir dem Brexbach weiter folgen, aber wir entscheiden uns aufgrund des Profils dennoch für die etwas längere Route und erreichen schließlich wieder unser Auto.

Fazit

Die WällerTour Brexbachschluchtweg ist ein meiner Ansicht nach zu langer Wanderweg, der zumeist über breite Forstwege führt und zu oft Straßen quert bzw. schneidet. Die Aussichten sind nicht sonderlich spektakulär und die wirklich schönen Wegabschnitte zu kurz. Dennoch lohnt sich ein Besuch in Grenzau und der Burgruine.

 

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    – geringer Pfadanteil
    – hoher Anteil leicht befestigter Wege
    – viele Straßen

  • Highlights: Ortskern Grenzau | Burgruine Grenzau

  • Höhenangst: Kaiserstuhl – Brexbachtal → steiler Serpentinenpfad mit Holzgeländer → Vor dem Kaiserstuhl scharf links zur Ostersmühle und dort rechts dem Brexbach folgen

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die Burg Grenzau ist die Ruine einer um 1210 erbauten Spornburg und besitzt als einzige Burg Deutschlands einen dreieckigen Bergfried. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1635 von den französischen Truppen in Brand gesetzt und verfiel zusehends. Erst seit 1953 werden wieder Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt.

Der Brexbach ist ein ca. 22 km langer Nebenfluss des Saynbachs. Er entsteht östlich von Höhr-Grenzhausen aus der Vereinigung zweier Bäche und durchfließt den Stadtteil Grenzau unterhalb der Burg Grenzau.

Die Brexbachtalbahn ist eine im 19. Jh. erbaute Eisenbahnstrecke zwischen Neuwied-Engers und Siershahn im Westerwald. Die 21,6 km lange Strecke verläuft auf über 36 Brücken und Viadukten sowie durch sieben Tunnel durch das Brexbachtal. Der Personen- und der Güterverkehr wurden jedoch schon 1989 bzw. 1994 eingestellt. Der Bahnhof Grenzau ist Endstation für die seit 2009 als Touristenbahn teilreaktivierte Brexbachtalbahn.