• Arft

  • Länge: 10.3 km

  • Höhenmeter: 289 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Ausblicke  | Botanik | Familie

  • Parken: 56729 Arft | Parkplatz am Raßberg (L 10)

  • Startpunkt: Parkplatz am Raßberg

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: November 2016

Heidelandschaften der Eifel – Teil 1

So langsam neigt sich das Jahr dem Ende und ich will vor dem neuen Jahr noch unbedingt die restlichen Traumpfade erwandern. Aufgrund der weiten Entfernung und den geringen Anforderungen habe ich mich heute dazu entschlossen, die beiden Traumpfade Bergheidenweg und Wacholderweg direkt nacheinander zu gehen. Leider spielt das Wetter nicht so mit, also behalte ich es mir vor, nach der Erwanderung des ersten Weges doch wieder nach Hause zu fahren.

Milow und ich starten die Wandertour am Parkplatz am Raßberg, der zur Wintersportanlage gehört, auf 630 m Höhe. Die Tour führt uns zunächst durch eine offene Heidelandschaft, wo Mäharbeiten stattfinden, in das Naturschutzgebiet Heidbüchel.  Der Pfad durch die typische Sand- und Heidevegetation wird von urwüchsigen Kiefern gesäumt. Am Gipfel des Heidbüchels angekommen, haben wir einen tollen Blick über das Naturschutzgebiet und auf die Gemeinde Hohenleimbach.

Wir steigen nun durch den Wald hinab und biegen am Waldrand links ab in Richtung Nettetal. Hinter dem kleinen Arfter Ortsteil Netterhöfe überqueren wir die Nette und folgen dem Weg am Bach entlang. Über eine Holzbrücke überqueren wir ihn wieder und folgen dem Selbachtal durch einen Hochwald bergauf. Dabei geben Felsklippen dem Tal einen schluchtenartigen Charakter. Wir gehen entlang des Baches durch den Wald und später auf Feldwegen aufwärts bis zu einer Schutzhütte neben den großflächigen Weiden. Über die offene Fläche geht es auf dem asphaltierten Weg weiter leicht bergan. Auf der linken Seite können wir den Stahlgittermast auf dem Raßberg sehen und auf der rechten Seite Hohenleimbach. Nachdem wir die L 10 gequert haben geht es zum sehr schönen Dr. Heinrich-Menke-Park, von wo aus wir ständig die nahegelegene Hohe Acht im Blick haben. Wir nehmen die letzte Steigung auf die Menke-Höhe in Angriff, queren die L10 erneut und umrunden vorbei am Konrad-Adenauer-Denkmal den Raßberg bis wir wieder den Startpunkt des Traumpfades erreichen. Milow und ich sind zwar aufgrund der Witterung voller Schlamm, aber zum Glück hat das Wetter bis jetzt gehalten. Also geht es weiter nach Langscheid zum Traumpfad Wacholderweg

Fazit

Wenn man in die Heidelandschaften eintaucht, bekommt man das Gefühl in einem anderen Land zu sein. Der relativ leichte Traumpfad Bergheidenweg bietet ein südliches Flair zwischen Wacholderheide sowie Kierfernhainen und kann auch mit seinen Ausblicken überzeugen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Naturweganteil

  • Highlights: Heidelandschaften | Ausblicke auf die Hohe Acht

Wissenswertes

Der Raßberg zählt mit 668 m zu den höchsten Erhebungen der Eifel und wird in den Wintermonaten zu einem Skigebiet mit Skilift und 500 m langer Piste. Auf dem größtenteils unbewaldeten Plateau befindet sich ein Stahlgittermast, der früher als Radio Relay Site der US Air Force genutzt wurde.

Wacholderheide ist eine allgemeine Bezeichnung für heideartige Biotypen, bei denen der Wacholder das Landschaftsbild prägt. Daneben können zum Beispiel Mager- oder Trockenrasen, Halbtrockenrasen oder Zwergstrauchheiden die Landschaft prägen.

Wacholderheiden stehen auf trockenen, nährstoffarmen, meist abgelegenen und steilen Lagen, die selten eine andere Nutzung als die Beweidung zuließen. Sie entstanden durch Schaf- und Ziegenbeweidung oder Rinderbeweidung. Der Verbiss durch die Tiere hat dabei alle wohlschmeckenden Pflanzen kurzgehalten. Stachelige Pflanzen wie Wacholder oder Silberdisteln wurden verschont.

Die Heiden zeichnen sich zudem durch Insektenreichtum aus und sind die artenreichsten Biotope in Mitteleuropa. Die meisten Wacholderheiden sind heute als Naturschutzgebiet oder Naturdenkmal geschützt. Seit dem Rückgang der Wanderschäferei laufen die Heiden Gefahr, wieder waldartig zuzuwachsen. Da extensiv genutzte, offene Magerstandorte selten geworden sind, werden Wacholderheiden aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes offen gehalten.

Die Wacholderheiden Raßberg und Heidbüchel sind ein Naturschutzgebiet auf der Gemarkung der Gemeinde Arft. Es gliedert sich in zwei räumlich getrennte Teilflächen mit einer Gesamtgröße von ca. 24 Hektar.

Die Nette ist ein 59,1 km langer linker Nebenfluss des Rheins, entspringt in Hohenleimbach (LK Ahrweiler) und mündet bei Weißenthurm in den Rhein. Der Oberlauf verläuft in einem teils windungsreichen Mittelgebirgstal bis Mayen.

Die Hohe Acht bei Adenau ist mit knapp 747 m der höchste Berg der Eifel. Sie ist ein tertiärer Vulkan, dessen Kegel aus Gesteinen des Unterdevons und dessen Kuppe aus Basalt besteht. Auf dem bewaldeten Berg steht der Aussichtsturm Kaiser-Wilhelm-Turm.

Der Dr. Heinrich-Menke-Park ist ein Naturschutzgebiet auf der Gemarkung der Gemeinde Arft. Das etwa 23 Hektar große Gebiet liegt am Westhang des Raßberges und wird von montaner Wacholderheidelandschaft geprägt. Benannt ist es nach Dr. Heinrich Menke (1880 – 1956), einem Biologielehrer aus Koblenz, der sich in seiner Funktion als Landesbeauftragter für den Naturschutz auch für den Erhalt der Wacholderheiden eingesetzt hat.