• Gackenbach | Horbach | Hübingen

  • Länge: 14.7 km

  • Höhenmeter: 403 m

  • Dauer: 3 – 3,5 h

  • Natur

  • Parken: 56412 Horbach | Ignatius-Lötschert-Haus (K 172)

  • Startpunkt: Ignatius-Lötschert-Haus

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: September 2016

Wenn man sich auskennt…

Die WällerTour Buchfinkenland ist die letzte WällerTour im Südlichen Westerwald, die ich noch nicht gegangen bin. Wenn man selbst in dieser Gegend wohnt und auch die Wanderwege in den Wäldern sehr gut kennt, geht man an solch eine Tour wahrscheinlich anders heran, als an Touren in einem fremden Gebiet. Man kennt die Höhepunkte schon zum Teil und sieht Wegeführungen kritischer.

Ich fahre mit Milow nach Gackenbach und parke nicht wie vom Wegebetreiber angegeben an der Kirche, sondern vor dem Seniorenheim Ignatius-Lötschert-Haus (gehört schon zu Horbach). Die Wegebeschreibung und die Kartendarstellung stimmen im Internet nicht überein, deshalb entscheide ich mich dafür, der Karte zu folgen und gegen den Uhrzeigersinn zu gehen.

Wir biegen am Waldrand nach rechts ab auf einen asphaltierten Weg und gehen am Wildgehege des Seniorenheims vorbei in Richtung Horbach. Ein Pfad führt links zum Sportplatz, den ich umrunde und um dann wieder am gleichen Waldrand 400 m weiter rauszukommen. An dieser Passage sieht man ganz gut, wie die Kriterien für einen Premiumwanderweg erfüllt werden müssen. Zur Erfüllung musste wohl der asphaltierte Weg verlassen werden. Dabei wäre der Weg am Waldrand mit einer schönen Aussicht viel interessanter als der Pfad durch den Wald und am Sportplatz vorbei.

Wir gehen weiter nach Horbach und durchqueren den Ort. Über einen schönen Wiesenweg erreichen wir wieder den Wald und ein Pfad führt uns ins Hellbachtal. Hier biegen wir wieder auf einen Forstwirtschaftsweg und wandern leicht bergauf vorbei an der Altweibereiche zur Wüstung Willgenhausen. Weiter geht es auf Wirtschaftswegen durch den Wald bis wir die K 171 queren. Ein kurzer Abschnitt über einen Wiesenweg und wir queren die K 173. Nachdem wir ein kurzes Stück über einen Waldpfad gehen, gelangen wir wieder auf einen Waldwirtschaftsweg. Bald biegen wir nach links ab und folgen am Hang dem Seelbach in Richtung Hübingen. Nach ca. 2 km macht der Wanderweg einen scharfen Knick und wir gehen über einen relativ naturnahen Waldweg hinab zum Seelbach. Wir folgen ihm über einen weiteren Wirtschaftsweg vorbei an Fischteichen bis zu L 236. Der Weg biegt rechts ab auf einen Pfad, der auch mal wieder freigeschnitten werden könnte. Aber zuerst gehen Milow und ich nach links und schauen uns die Ruine der alten Schmelzhütte im Seelbachtal von Nahem an.

Nachdem wir weitere Fischteiche hinter uns gelassen haben, queren wir die Straße und müssen den Hang hinauf. Ein relativ schmaler Pfad, der schon kurz vor dem Abrutschen ist, bringt uns hinauf. Ein weiterer Wirtschaftsweg führt uns nun über 2 km wieder den Berg hinauf nach Gackenbach. Als wir auf der Höhe angelangt sind, können wir noch einen Blick über das Gelbachtal hinweg auf Horhausen und Holzappel werfen und beenden unsere Tour.

Fazit

Ein langweiliger und zu langer Premiumwanderweg, der zu oft über geschotterte Forstwirtschaftswege verläuft. Nur für Wanderer zu empfehlen, die einfach mal in der Natur abschalten wollen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    – geringer Pfadanteil
    – überwiegend befestigte Wirtschaftswege
    – teilweise ungepflegt

  • Highlights: –

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Das Buchfinkenland im Westerwald liegt im Naturpark Nassau und erstreckt sich über die Gemeinden Gackenbach, Horbach und Hübingen. Die Namensgebung wird auf die waldreiche Gegend zurückgeführt, die einen hohen Bestand an Singvögeln und insbesondere Buchfinken aufweist.

Die tausendjährige Altweibereiche war einst die wohl größte Eiche im Westerwald. Mit einem Umfang von ca. 8 m wurde sie bereits 1928 unter Naturdenkmalschutz gestellt. Die Eiche ist mittlerweile abgestorben und nur noch als Totholz zu bewundern.

Die Wüstung Willgenshausen ist eine Siedlung, die bereits im 17. Jh. aufgegeben wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort niedergebrannt und nie mehr aufgebaut.

Die Schmelzhütte („Buckerig“) war bis ungefähr 1800 in Betrieb und verarbeitete Erze aus dem Hübinger Silberstollen, der Winderner „Silwuch“ und dem Bergwerk in der Gackenbacher Goss. Heute stehen nur noch die Kernmauern der historischen Schmelzhütte.