Die Edelstein- und Garnisonsstadt
Die 15,9 km lange Traumschleife Edelsteinschleiferweg steht ganz im Zeichen der Edelsteine und deren Bedeutung für die Stadt Idar-Oberstein. So verläuft der Premiumrundwanderweg in einigen Bereichen auf alten Schleiferpfaden, auf denen einst die Edelsteinschleifer zur Arbeit unterwegs waren. Außerdem führt die Traumschleife zu den Edelsteinminen Steinkaulenberg, die die einzigen in Europa für Besucher zugänglichen Edelsteinstollen sind. Daneben spielt bei diesem Weg auch die Garnisonsstadt Idar-Oberstein immer wieder eine Rolle.
Die Traumschleife Edelsteinschleiferweg führt mich im Idarbachtal zunächst über das Gelände der Historischen Weiherschleife und am Kallwiesweiher vorbei. Nachdem ich das Gelände der Weiherschleife wieder verlassen habe, geht es einige Meter an der Bundestraße B422 entlang.
Nach der Straßenüberquerung, steht dann der erste Anstieg der Tour bevor. Dabei führt mich ein Pfad durch den Wald zum Aussichtspunkt Flakstellung hinauf. Von dort bieten sich Ausblicke über die Weiherschleife, die dahinter steil aufsteigenden Felswände eines Steinbruchs und zum einige Kilometer entfernt stehenden Turm der Wildenburg.
Über stadtnahe Waldwege und Pfade wandere ich anschließend oberhalb von Idar-Oberstein in südliche Richtung. Nachdem ich die Saarstraße überquert habe, geht es weiter in Richtung Algenrodt. Dabei eröffnet sich auch das erste Mal der Blick auf den Stadteil Oberstein und das Gebäude der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein (sog. Börsenhochhaus).
Im Stadtteil Algenrodt quere ich dann an einem Kreisverkehr mehrere Straßen und wandere zum Aussichtspunkt Schachenkopf mit einem weiteren Ausblick über die Stadt. Anschließend geht es an der Grenze des militärischen Bereichs entlang durch den Wald. Kurze Zeit später passiere ich das Schützenhaus und gelange über einen Pfad zum Aussichtspunkt Hasenklopp mit Ausblick über Idar-Oberstein, auf das Börsenhochhaus und den 1902 zu Ehren von Fürst Otto von Bismarck erbauten Bismarckturm.
Danach wandere ich durch den bewaldeten Steilhang zum Picknickplatz Dietzenplatte und weiter bis zur Klotzberg-Kaserne, die hoch über der Nahe thront. Anschließend geht es auf schmalen Pfaden durch das Waldgebiet oberhalb der Nahe bis zur Straße Am Rilchenberg, die ich zunächst quere und ihr dann für ca. 200 m in Richtung Bundesstraße folge. Dann biege ich rechts ab und wandere über eine geteerte Straße an der Grenze eines Standortübungsplatzes entlang zum Aussichtspunkt Enzweiler. Oberhalb des Idar-Obersteiner Stadtteils erwartet mich hierbei ein außergewöhnlicher Blick ins Nahetal. Neben der Klotzberg-Kaserne ist vor allem der von der Nahe steil aufragende Krechelsfels unübersehbar.
Ein letzter Blick auf die Stadtteile Enzweiler und Hammerstein, dann wendet sich die Traumschleife Edelsteinschleiferweg auch schon wieder ab vom Nahetal und ich wandere ins Siesbachtal hinein. Auf schmalen, schattigen Pfaden geht es hier weit oben am Hang entlang in Richtung Algenrodt. Dabei passiere ich zunächst den Aussichtspunkt Morgensonne und gelange dann wenig später nach einem kurzen Anstieg zum Aussichtspunkt Felsentor. Dort reicht der Blick über das Siesbachtal bis nach Rötsweiler und zurück auf Hammerstein oberhalb der Nahe.
Vom Felsentor führt der Edelsteinschleiferweg zunächst weiter auf schönen Pfaden hangparallel durch den Steilhang oberhalb des Siesbachtals. Anschließend geht es durch eine Waldpassage in Richtung Algenrodt. Dabei streife ich die Ortsrandlage nur, quere die Saarstraße und steige dann steil den Hang hinauf zum Aussichtspunkt Am Bürgerpark. Hier ergibt sich ein herrlicher Ausblick bis nach Rötsweiler und Oberbrombach.
Nach einem kurzen Flachstück geht es dann in ein Seitental hinein, wo der moderate Anstieg zum Besucherstollen der Edelsteinminen Steinkaulenberg beginnt. Der Weg verläuft dabei über die Abraumhalden früherer Edelsteinminen. Immer wieder passiere ich somit ehemalige Stolleneingänge, die mit Holzbrettern verschlossen wurden. Nach etwa 700 m erreiche ich dann den Besucherstollen des Steinkaulenbergs, wo Bergkristalle, Amethyst, Jaspis, Achat und Rauchquarz, die sich noch im Muttergestein befinden, millionenfach glitzern und funkeln.
Die Traumschleife führt mich dann über das Gelände der Edelsteinminen Steinkaulenberg in Richtung Besucherparkplatz. Dabei passiere ich den Erforschungsstollen Richard Märker, den Barbarastollen, das Huthaus mit seinem Schachtstollen und ein Schürffeld. Anschließend geht es dann noch ein Stück über den Geologischen Lehrpfad mit Beispielen für Gesteine des Erdaltertums aus der näheren Umgebung der Region Idar-Oberstein.
Bevor ich den Besucherparkplatz erreiche, macht der Edelsteinschleiferweg noch einen kurzen Schlenker und bietet mir einen letzten schönen Blick über Obersteiner Vorberge. Danach windet sich ein teilweiser steiler und schmaler Waldpfad zurück ins Idarbachtal hinab. Dort überquere ich schließlich wieder die B422 und erreiche meinen Ausgangspunkt an der Historischen Weiherschleife.
Fazit
Die Traumschleife Edelsteinschleiferweg weist trotz des engen Kontakts zum dicht besiedelten städtischen Umfeld einen überraschend hohen Anteil an Naturwegen und Pfaden auf. Dank der geschickten Streckenführung ergibt sich somit ein erlebnis- und abwechslungsreicher Premiumrundwanderweg, der mit verschiedenen Aussichten auf Idar-Oberstein, hinab ins Nahetal und auf die Obersteiner Vorberge punkten kann. Abwechslungsreiche Wälder, Gewässer, kleine Felsformationen und ein reizvolles Relief sind weitere reizvolle Aspekte, die die Tour gut abrunden.
Allerdings sollte man sich aufgrund der Stadtnähe auf einen gewissen Lärmpegel und vor allem im ersten Drittel auf Müll am Wegesrand einstellen.