Kulturhistorische Besonderheiten, sagenumwobene Felsformationen und wunderbare Fernsichten
Die 13 km lange Vitaltour Bärenroute erschließt die unterschiedlichen Landschaftsbereiche im Kirner Nahetal sowie den Becherbach-Reidenbacher Gründen und führt dabei um die Gemeinde Bärenbach.
Vom Startpunkt auf dem Wanderparkplatz am Schlossberg aus geht es zunächst in Richtung Nahetal an einem ehemaligen Steinbruch vorbei. Anschließend erklimme ich über einen schmalen Waldpfad die Burgruine Naumburg. Dort erwartet mich dann auch die ersten tollen Blicke auf Bärenbach und das Nahetal.
Über einen alten Zufahrtsweg gelange ich dann zur vielbefahrenen B 41 im Nahetal. Hier geht es am sagenumwobenen Dieterfels vorbei. So erzählt die Sage des Ritters Dieter von einer im Rausch abgeschlossenen, riskanten Wette über die Besteigung des Felsens mithilfe eines Pferds und dem anschließenden Sprung ins Tal.
Nach kurzer Zeit beginnt dann aber auch schon der lange Aufstieg zur alten Römerstraße. So erreiche nach dem ersten etwas steileren Stück die Zeidlerstation Wolfskaul (Waldbienenstation), wo seit 2019 das uralte Handwerk der Zeidlerei mit sog. Klotzbeuten wiederbelebt wird. Anschließend geht über einen Forstweg mit Alleencharakter und einige leicht befestigte Witschaftswege weiter gemächlich den Berg hinauf, bis ich nach insgesamt 3,7 km die alte Römerstraße erreiche, die das Nahetal mit dem Glantal verband. Dabei bevorzugten die Römer aus strategischen und technischen Gründen den Bau von Höhenstraßen und mieden enge Tallagen. Über die offene Feldflur geht es dann mit Blick auf das Obere Nahebergland zum Aussichtspunkt Donnersbergblick, der gleichzeitig den höchsten Punkt (425 m) der Bärenroute darstellt. Hier reicht der Blick vom Idarkopf im Hunsrück, über die Kirner Dolomiten, den Lützelsoon und den Steinbruch Henau bis zum Donnersberg im Nordpfälzer Bergland.
Es folgt der Abstieg nach Bärenbach. Dabei geht es über Streuobstwiesen, durch ein Kerbtal und am Waldrand entlang zurück in Richtung Naumburg. Über einen engen Pfad im Niederwald erreiche ich schließlich die alte Schlossbergquelle, bis ins 18. Jh. die Trinkwasserversorgung der Naumburg sicherstellte.
Die Vitaltour folgt nun einem Steilhangweg durch eine ehemalige Weinbergslage. Mit schönen Panoramablicken auf Bärenbach und das gleichnamige Tal geht es an einer altern Kelter vorbei in Ort hinein. Der Weg führt mich an der Evangelischen Kirche vorbei zum Bärenbach hinunter. Nach dessen Überquerung beginnt auch schon der Anstieg zum Friedhof mit seinem Kriegerehrenmal. Über weitere Streuobstwiesen und einen steilen Wiesenpfad gelange ich zur Schinderhanneshütte. Neben einer schönen Schaukel bekomme ich hier einige Informationen zum Schinderhannes Johannes Bückner, der auch in Bärenbach sein Unwesen trieb.
Ich passiere die ca. 350 Jahre alte Schinderhanneseiche und erreiche nach 200 m den offenen Höhenkamm. Wenig später geht es aber auch schon wieder hinab in den Hangwald des Nahetals. Über einen Pfad und durch den Krüppeleichenwald erreiche ich das Naturdenkmal Hachenfels mit seiner Fels- und Magerrasenflora. Der tolle Blick über das Nahetal mit seinen markanten Felsen entschädigt dabei über den Lärm der Bundesstraße 41.
Wenig später gelange ich dann zum Kleinen Hachenfels, wo nur noch die Auskellerungsspuren der Hachenburg zu finden sind. Nachdem ich den Blick auf das Nahetal und Kirnsulzbach genossen habe, geht es über einen gewundenen Waldpfad zurück ins Bärenbachtal. Über einen Holzsteg über den Bärenbach gelange ich zur K 73 und schließlich zurück zu meinem Ausgangspunkt auf dem Wanderparkplatz am Schlossberg.
Fazit
Die landschaftlich abwechslungsreiche Vitaltour Bärenroute ist geprägt von tollen Fernsichten, zwei im Steilhang der Nahe gelegenen Felsspornen sowie der Ruine Naumburg. Im stetigen Wechsel zwischen Wald- und Flurpassagen geht es zu den vielen Höhepunkten, die sich gleichmäßig auf der Strecke verteilen. Besonders hervorzuheben sind dabei die vielen Informationstafeln, die einem die einzelnen Punkte näherbringen. Einziges Manko: Im Bereich des Nahetals ist aufgrund der vielbefahrenen Bundesstraße etwas zu laut.