• Ohlweiler | Schönborn | Belgweiler (SIM)

  • Länge: 10.6 km

  • Höhenmeter: 181 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 55469 Ohlweiler | Parkplatz Im Farrich

  • Startpunkt: Simmerbachbrücke (Hauptstraße)

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: –

  • Erwandert: Mai 2018

Der Hunsrückdom

Die Traumschleife Domblick führt im Naturraum Untere Simmerner Mulde von Ohlweiler durch das Simmerbachtal nach Süden zum sog. Hunsrückdom in Ravengiersburg, der im 10. Jh. auf einem steilen Fels über dem Simmerbach als Burg erbaut wurde. Seine Türme sind ein 42 m hohes Westwerk, das weit sichtbar und mit zahlreichen Reliefs sowie Plastiken verziert ist.

Vom Parkplatz Im Farrich aus führt mich ein kurzer Zuweg durch Ohlweiler zum eigentlichen Startpunkt der Traumschleife Domblick an der Simmerbachbrücke.

Nachdem ich die Brücke überquert habe, biege ich am Spielplatz links ab und wandere durch die offenen Wiesen des Simmerbachtals in südwestliche Richtung. Nach 400 m geht es aber im Waldgebiet Batzenbusch über einen Pfad schon wieder aus der Talsohle hinaus. Anschließend führt mich die Traumschleife leicht ansteigend oberhalb des Simmerbachtals am Waldrand entlang weiter in Richtung Ravengiersburg. Dabei kann man talwärts bereits die beiden Türme des Hunsrückdoms erkennen. Nach einem kurzen Stück über einen asphaltierten Wirtschaftsweg geht es wieder auf einem Wiesenweg durch das offene Feld mit Blick auf Schönborn in das Sehnsbachtal.

Ein kleiner Pfad mit Stufen bringt mich hier ins Tal hinunter. Nachdem ich das Nebental des Simmerbaches gequert habe, geht es zwischen Feldern und Wäldern oberhalb des Sehnsbachs in Richtung Süden. In einem großen Bogen wandere ich nun auf Wiesenwegen leicht ansteigend für ca. einen Kilometer bis zum Friedhof in Schönborn hinauf. Ich folge der K 58 für 50 m und biege dann links auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg ab, der mich zum höchsten Punkt der Traumschleife Domblick bringt. Von der offenen Höhe kann man auf den Soonwald, die verschiedenen Hunsrückdörfer, die sich wie bunte Tupfer in der Landschaft verteilen, und Kirchberg mit seinem markanten Wasserturm blicken.

Kurz vor Oppertshausen biege ich an einem Kreuz in den Wald ab und wandere über einen Wurzelpfad weiter in südliche Richtung. Anschließend passiere ich den Ort am Waldrand und erreiche den Oberbrunnenwald. Über schmale Pfade geht es durch den mit kleinen Tannen gesäumten Wald nach Ravengiersburg hinunter, wo ich auf den Schinderhannespfad treffe. Der Verbindungsweg zwischen Saar-Hunsrück-Steig und Soonwaldsteig wird mich von nun an die letzten 4,6 km bis Ohlweiler begleiten.

Ich quere erneut die K 58 und erreiche den Aussichtspunkt Domblick. Der Blick fällt auf den sog. Hunsrückdom, der auf einem Felsmassiv in einer Simmerbachschleife über dem Ortskern von Ravengiersburg liegt.

Die Traumschleife biegt links ab und führt mich über einen felsigen Pfad erneut ins Simmerbachtal hinunter. In der Talsohle wandere ich an Wiesen vorbei bis kurz vor Belgweiler. Entlang der K 56 überquere ich den Bach und gelange in den kleinen Ort. Nachdem ich die Ortsmitte passiert habe, umkreise ich den Ort in einem Bogen talaufwärts.

Ich verlasse Belgweiler wieder und wandere auf einem Pfad oberhalb des Simmerbachtals zurück in Richtung Ohlweiler. Nach 700 m erreiche ich einen Aussichtspunkt mit herrlichem Ausblick über das Tal. Hier biegt die Traumschleife Domblick links ab und führt über einen schmalen, teilweise gesicherten Pfad durch den Steilhang in die Talsohle hinab.

Ich erreiche das Simmerbachtal am weiten Taleinschnitt des Bustenbachs und folge der Talsohle für 700 m auf dem leicht befestigten Wirtschaftsweg. Nach der Querung des Verschbachs biege ich zunächst rechts und dann direkt wieder links ab. Ein steiler Pfad führt mich auf einem Bergrücken hinauf. Am Eselsberg vorbei wandere ich für ca. 900 auf dem Pfad am Hang entlang, bevor es zum letzten Mal ins Simmerbachtal hinunter geht und ich über einen asphaltierten Weg schließlich wieder meinen Ausgangspunkt in Ohlweiler erreiche.

Fazit

Die Traumschleife Domblick führt abwechslungsreich durch das Simmerbachtal und auf den angrenzenden Höhen nach Süden bis zum gleichnamigen Aussichtspunkt, wo sich der Blick auf das Kloster Ravengiersburg öffnet. Von den Höhen hat man zudem immer wieder schöne Ausblicke auf den Soonwald und die verschiedenen Hunsrückdörfer. Da die Traumschleife zumeist durch offene Feldfluren und Wiesen führt, empfiehlt sich eine Wanderung zwischen April und Oktober.

Tipps

Man kann die Traumschleife Domblick auch in Simmern (Hunsrück) über einen 3,8 km langen Zuweg beginnen.
Parken: 55469 Simmern (Hunsrück) | Pendlerparkplatz Holzbacher Straße
Vom Pendlerparkplatz in der Holzbacher Straße wandert man über den Vogelsang und eine Allee mit dem alten jüdischen Friedhof zum Hotel Bergschlösschen. Anschließend folgt man dem Schinderhannespfad in Richtung Simmerbach. Nach der Unterquerung der B 50 geht es durch die Wiesen nach Ohlweiler.

Vom Aussichtspunkt Domblick führt der 2,9 km lange Rundweg Hunsrück Dom zum Kloster Ravengiersburg.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: leicht

  • Wege: + sehr hoher Naturweganteil

  • Highlights: Kloster Ravengiersburg

  • Höhenangst: Belgweiler → Ohlweiler: schmaler Pfad im Steilhang (teilweise gesichert)
    1. Alternative: An der Sinnesbank weiter auf dem Wiesenweg und immer links abbiegen
    2. Alternative: In Belgweiler dem Wirtschaftsweg am Simmerbach entlang folgen
  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: April – Oktober

Wissenswertes

Der Naturraum Untere Simmerner Mulde wurde durch die Eintiefung des Simmerbachs und seiner Zuflüsse in steile Hänge und Bergrücken aufgelöst. Dabei weist die Hochfläche im Durchschnitt eine Höhe von ca. 350 m ü. NN auf. Im Süden wird der Naturraum von den Quarzitrücken des Soonwaldes begrenzt. Die stark gewundenen Kastentäler sind mit kurzen, aber steilen und teils felsigen Flanken und relativ breiten Wiesensohlen bis zu 100 m tief eingeschnitten.

Die Landschaft ist insgesamt nur zu etwa einem Viertel bewaldet. Im Offenland überwiegt auf den Riedelflächen weites Ackerland, während die Bachursprungsmulden und Quellbereiche sowie breite Bänder entlang der Bachniederungen durch Grünland geprägt sind. Insgesamt ist die Nutzungsintensität der Landwirtschaft relativ hoch.

Der Simmerbach ist ein 57 km langer, linker Nebenfluss der Nahe, der in etwa 500 m Höhe im Hunsrück bei Laudert und Wiebelsheim entspringt und bei Simmertal in die Nahe mündet.

Der Bach fließt durch extensiv genutzte Talwiesen und am Ufer stehen vor allem Weisen sowie Erlen, die heute aber kaum noch wirtschaftlich genutzt werden. Zwischen Simmern und Ravengiersburg wurden in jüngster Zeit zugewanderte Biber beobachtet.

Ravengiersburg liegt relativ zentral im Hunsrück im Simmerbachtal, wobei der Dorfkern rund um die Klosterkirche St. Christophorus eng bebaut ist.

Der Ort wird bereits 974 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name stammt von dem Grafen Rabangar, der seinerzeit auf dem steilen Felsen über dem Simmerbach eine Burg erbaute.

Das Kloster Ravengiersburg war von 1074 bis 1566 ein Augustiner-Chorherrenstift und gilt somit als das älteste Kloster in der Hunsrückregion. Das Kloster wurde an Stelle der auf dem steilen Felsen über dem Simmerbach erbauten Burg gegründet. Die Klosterkirche ist dem Heiligen Christophorus geweiht. Im 12. Jh. entstanden die beiden romanischen Türme und das Kirchenschiff wurde nach einem Brand vermutlich gotisch 1497 wieder aufgebaut. Das Kloster entwickelte sich bis zur Reformationszeit zum größten Grundbesitzer zwischen Mosel und Nahe, wurde aber nach der Einführung der Reformation 1564 aufgelöst. Mehrere Versuche der Wiederbelebung schlugen anschließend fehl. 1631 wurde das Kloster schließlich während des Dreißigjährigen Krieges niedergebrannt. Das heutige Kirchenschiff wurde dann zwischen 1718 und 1722 als vereinfachende Wiederherstellung des gotischen Langhauses errichtet, das die alten Mauern und Pfeiler mit einbezieht.