Die Oranienstadt und der Dillwesterwald
Der Rothaarsteig-Rundwanderweg Das A und O des Rothaarsteigs führt uns von Dillenburg in den hessischen Westerwald, den sogenannten Dillwesterwald, hinauf. Das A und das O stehen hier für Alpha und Omega, also für den Anfang und das Ende, denn der Hofgarten Dillenburg ist zugleich Ausgangspunkt (Km 0) sowie Ziel (Km 154) des Hessischen Rothaarsteigs.
Das Parken an diesem Rundweg stellt sich als relativ schwierig da. Mit etwas Glück bekommt man noch einen der wenigen kostenlosen Parkplätze am Rothaarsteig-Parkplatz. Doch parken aber auch viele Pendler, denn die Parkplätze in der Wilhelmstraße sind allesamt gebührenpflichtig. Man kann sein Auto aber auch direkt am Hessischen Landgestüt abstellen, wenn dort noch genügend freie Plätze zur Verfügung stehen.
Der Wanderweg Das A und O des Rothaarsteigs startet an der alten Orangerie im Hofgarten Dillenburg und führt uns zunächst in die Hof-Feldbach-Straße zu einem alten Bergbaugebiet, wo in den Grubenfeldern Neue Lust und Johanna Roteisenstein (Hämatit) abgebaut wurde. Hier bringt uns ein Waldpfad den Hang hinauf zur Tiergartenstraße.
Wir verlassen nun die bebauten Flächen Dillenburgs und wandern hinauf in Richtung Dillwesterwald. Ein pfadiger Anstieg führt uns dabei hoch zur A 45, die wir auf unserem Weg zum Naherholungsgebiet Tal Tempe überqueren müssen. Wir umrunden das Gebiet und können zum ersten Mal einen Blick auf den Wilhelmsturm über Dillenburg werfen.
Der Rundweg wendet sich jetzt dem Sandorbbachtal zu. Auf einem Pfad passieren wir eine Wochenendsiedlung im Tal und erreichen die Waat-Tret-Anlage am Sandorbbach.
Direkt im Anschluss beginnt der 1,1 km lange CO2-Pfad am Rothaarsteig, der uns entlang unserer Route auf überdimensionierten Tafeln über das „Universalgenie“ Wald informiert. Nachdem wir die ersten beiden Tafeln über Nachhaltigkeit und Holz als Baustoff hinter uns gelassen haben, müssen wir zunächst einmal den Hang erklimmen. Dort werden wir über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und die Treibhausgasspeicherung informiert. Es geht nun gemütlicher auf einem Wirtschaftsweg den Hang entlang bergauf. Nachdem wir die Stationen Douglasie, Brennstoffe, Tropenhölzer und Klimawandel passiert haben, erreichen wir am Haigerer Tor auch schon das Ende des CO2-Pfades.
Die folgenden 1,6 km führt uns der Rothaarsteig-Rundwanderweg auf Wirtschafts- und asphaltierten Wegen über die offene Fläche zum Scheitelpunkt der Tour auf den Kornberg (454 m) oberhalb von Donsbach. Dabei ergeben sich aber tolle Weitblicke auf das gegenüberliegende Lahn-Dill-Bergland, das Rothaargebirge und in das Tal der Dietzhölze. Auf der markanten Kuppe des Kornbergs angelangt, genießen wir den herrlichen Blick auf den Westerwald, das Siegerland und das Lahn-Dill-Bergland.
Über den Trockenrasen erreichen wir die Alte Rheinstraße. Bis hierhin verläuft Das A und O des Rothaarsteigs auf der Westerwaldvariante des offiziellen Rothaarsteig. Für den Rückweg nach Dillenburg folgen wir jetzt aber dem alten Handelsweg.
Es wird langsam wieder etwas lauter, denn wir nähern uns erneut der Autobahn. Nach ca. 2,3 km hat man dann einen wirklich tollen Blick über die offene Wiese auf Dillenburg, den Wilhelmsturm sowie die Autobahnbrücke über den Sandorbbach. Wir überqueren wieder die A 45 und erreichen das Stadtgebiet von Dillenburg. Unterhalb des Schlossbergs geht es am Hüttenplatz, dem historischen Zentrum von Dillenburg, vorbei und durch die Fußgängerzone wieder zurück in die Wilhelmstraße zum Hofgarten.
Fazit
Das A und O des Rothaarsteigs ist ein abwechslungsreicher und vor allem informativer Rundweg, der mit herrlichen Ausblicken und historischen Aspekten punkten kann. Immer wieder hat man dabei den mächtigen Wilhelmsturm der Oranienstadt Dillenburg vom Dillwesterwald aus im Blick. Die Nähe zur Autobahn und der hohe Anteil an asphaltierten Wegen sind aus der Wanderperspektive allerdings negativ zu bewerten. Dennoch lohnt sich dieser Weg: Wie ich es auch von anderen Rothaarsteig-Rundwegen gewohnt bin, wird man auch auf dieser Tour mit Schautafeln über jede Besonderheit informiert und bekommt mit der schön angelegten Waat-Tret-Anlage sowie dem CO2-Lehrpfad noch zusätzlich angelegte Höhepunkte geboten.