Kurz und knackig
Janine hat sich mal wieder eine Tour ausgesucht: den relativ kurzen Moselsteig-Seitensprung Borjer Ortsbachpädche. Das heißt für mich, dass es endlich wieder in das wunderschöne Baybachtal geht. Heute haben wir auch eine ganz besondere Wegbegleiterin dabei: meine Mutter Marion. Nachdem sie mir schon öfters vorgeschlagen hat, mit zu kommen, da sie oft mit ihrer Freundin Rita „wandert“, will ich ihrem Wunsch auf dieser leichten Runde endlich nachkommen.
Vom Startpunkt am Marktplatz aus quert der Seitensprung zunächst die Baybachstraße (L 205) und dann über eine kleine Brücke den Baybach. In Burgen geht es durch die Vorstadtstraße und anschließend über einen Pfad durch die Gärten wieder zurück zur Baybachstraße. Nachdem wir den Bach wieder überqueren, folgt der Weg ein Stück der Straße, bis wir sie am Ortsrand erneut queren und ihr auf dem Gehweg weiter folgen. Am Ende des Weges queren wir die L 205 wieder und überqueren den Baybach ein drittes Mal.
Die folgenden 2,6 km folgt der Moselsteig-Seitensprung dem Lauf des Baybachs. Es geht auf einem Pfad zumeist dicht am Ufer entlang und trotz der Straße auf der anderen Seite fühlt man sich mit der Natur verbunden. Dabei sind die Höhenmeter, die das Borjer Ortsbachpädche im Baybachtal überwindet, kaum spürbar. An einer Wiese mit Obstbäumen entfernt sich der Weg etwas vom Bach und führt nach einem Stück durch den Wald wieder an die L 205. Nach einigen Metern auf dem Gehweg neben der Fahrbahn biegt der Weg vom Baybachtal ab.
Der Weg steigt nun etwas mehr an und wir gehen durch den Wald am namensgebenden Ortsbach entlang. Nach 500 m erreichen wir die Schutzhütte Waldesruh, wo der wirklich knackige Anstieg auf die Höhe beginnt. Auf 600 m Strecke müssen wir einen Höhenunterschied von ca. 130 m zurücklegen.
Meine Mutter und Janine sind dabei ganz schön am Schnaufen. Nur Milow ist wie immer an meiner Seite geblieben und wartet mit mir auf die beiden Frauen. Als die Steigung etwas nachlässt, geht es durch den lichten Hochwald weiter Richtung Birkenhof. Am Waldrand gehen wir an der Zwergenhütte vorbei auf die freie Hochfläche, wo der Weg vor dem Birkenhof scharf abknickt und uns über einen Feldweg wieder in Richtung Baybachtal bringt. Am sogenannten Dörferblick haben wir dann ein tolles Panorama über das Baybachtal hinweg auf zahlreiche Hunsrückdörfer.
Das Borjer Ortsbachpädche führt nun über die freie Kuppe des Hohlenhaus und senkt sich dann langsam ins Moseltal. Auf dem Forstweg bieten sich an zwei Stellen Aussichten auf die Mosel, die Burg Bischofstein auf der anderen Flussseite sowie Burgen. Der Weg führt weiter durch den Wald am Hang entlang bergab. Schließlich erreichen wir die Weinlagen oberhalb von Burgen. Über eine Treppe geht es an die Römerstraße, der wir zu unserem Ausgangspunkt am Marktplatz folgen.
Fazit
Der eigentlich kurze und relativ einfache Moselsteig-Seitensprung Borjer Ortsbachpädche führt zuerst auf Pfaden durch das reizvolle Baybachtal am Bachlauf entlang. Nach dem strammen Aufstieg auf die offene Hochfläche bieten sich einige schöne Ausblicke. Der Abstieg zurück ins Moseltal erfolgt leider durch den Wald und bietet nur zwei Aussichtspunkte auf die Mosel. Insgesamt kann der Moselsteig-Seitensprung trotz der Idylle des Baybachs nicht mit den Mosel-Traumpfaden mithalten. Vor allem der geringe Pfadanteil außerhalb des Baybachtals und die fehlenden spektakulären Moselblicke fallen in dem Zusammenhang auf.
Tipps
Das Baybachtal von Emmelshausen bis Burgen erwandern!
https://www.rhein-mosel-dreieck.de/wandern/baybachtal.aspx
http://www.schmausemuehle.de/wandern/baybachtal/
Der ausgewiesene Abstecher zur sogenannten Schinderhanneshöhle lohnt sich eher nicht.