• Burgen

  • Länge: 8.7 km

  • Höhenmeter: 250 m

  • Dauer: 2 – 2,5 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie  | Familie

  • Parken: 56332 Burgen | Parkplatz am Marktplatz

  • Startpunkt: Marktplatz

  • Einkehrmöglichkeiten: Café Belda | Café-Hotel Aroma | Gasthof-Hotel Schmause-Mühle | Ristorante-Pzzeria Da Carlo

  • Wegbegleiter: Janine | Marion

  • Erwandert: Juni 2017

Kurz und knackig

Janine hat sich mal wieder eine Tour ausgesucht: den relativ kurzen Moselsteig-Seitensprung Borjer Ortsbachpädche. Das heißt für mich, dass es endlich wieder in das wunderschöne Baybachtal geht. Heute haben wir auch eine ganz besondere Wegbegleiterin dabei: meine Mutter Marion. Nachdem sie mir schon öfters vorgeschlagen hat, mit zu kommen, da sie oft mit ihrer Freundin Rita „wandert“, will ich ihrem Wunsch auf dieser leichten Runde endlich nachkommen.

Vom Startpunkt am Marktplatz aus quert der Seitensprung zunächst die Baybachstraße (L 205) und dann über eine kleine Brücke den Baybach. In Burgen geht es durch die Vorstadtstraße und anschließend über einen Pfad durch die Gärten wieder zurück zur Baybachstraße. Nachdem wir den Bach wieder überqueren, folgt der Weg ein Stück der Straße, bis wir sie am Ortsrand erneut queren und ihr auf dem Gehweg weiter folgen. Am Ende des Weges queren wir die L 205 wieder und überqueren den Baybach ein drittes Mal.

Die folgenden 2,6 km folgt der Moselsteig-Seitensprung dem Lauf des Baybachs. Es geht auf einem Pfad zumeist dicht am Ufer entlang und trotz der Straße auf der anderen Seite fühlt man sich mit der Natur verbunden. Dabei sind die Höhenmeter, die das Borjer Ortsbachpädche im Baybachtal überwindet, kaum spürbar. An einer Wiese mit Obstbäumen entfernt sich der Weg etwas vom Bach und führt nach einem Stück durch den Wald wieder an die L 205. Nach einigen Metern auf dem Gehweg neben der Fahrbahn biegt der Weg vom Baybachtal ab.

Der Weg steigt nun etwas mehr an und wir gehen durch den Wald am namensgebenden Ortsbach entlang. Nach 500 m erreichen wir die Schutzhütte Waldesruh, wo der wirklich knackige Anstieg auf die Höhe beginnt. Auf 600 m Strecke müssen wir einen Höhenunterschied von ca. 130 m zurücklegen.

Meine Mutter und Janine sind dabei ganz schön am Schnaufen. Nur Milow ist wie immer an meiner Seite geblieben und wartet mit mir auf die beiden Frauen. Als die Steigung etwas nachlässt, geht es durch den lichten Hochwald weiter Richtung Birkenhof. Am Waldrand gehen wir an der Zwergenhütte vorbei auf die freie Hochfläche, wo der Weg vor dem Birkenhof scharf abknickt und uns über einen Feldweg wieder in Richtung Baybachtal bringt. Am sogenannten Dörferblick haben wir dann ein tolles Panorama über das Baybachtal hinweg auf zahlreiche Hunsrückdörfer.

Das Borjer Ortsbachpädche führt nun über die freie Kuppe des Hohlenhaus und senkt sich dann langsam ins Moseltal. Auf dem Forstweg bieten sich an zwei Stellen Aussichten auf die Mosel, die Burg Bischofstein auf der anderen Flussseite sowie Burgen. Der Weg führt weiter durch den Wald am Hang entlang bergab. Schließlich erreichen wir die Weinlagen oberhalb von Burgen. Über eine Treppe geht es an die Römerstraße, der wir zu unserem Ausgangspunkt am Marktplatz folgen.

Fazit

Der eigentlich kurze und relativ einfache Moselsteig-Seitensprung Borjer Ortsbachpädche führt zuerst auf Pfaden durch das reizvolle Baybachtal am Bachlauf entlang. Nach dem strammen Aufstieg auf die offene Hochfläche bieten sich einige schöne Ausblicke. Der Abstieg zurück ins Moseltal erfolgt leider durch den Wald und bietet nur zwei Aussichtspunkte auf die Mosel. Insgesamt kann der Moselsteig-Seitensprung  trotz der Idylle des Baybachs nicht mit den Mosel-Traumpfaden mithalten. Vor allem der geringe Pfadanteil außerhalb des Baybachtals und die fehlenden spektakulären Moselblicke fallen in dem Zusammenhang auf.

 

Tipps

Das Baybachtal von Emmelshausen bis Burgen erwandern!
https://www.rhein-mosel-dreieck.de/wandern/baybachtal.aspx
http://www.schmausemuehle.de/wandern/baybachtal/

Der ausgewiesene Abstecher zur sogenannten Schinderhanneshöhle lohnt sich eher nicht.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    – hoher Anteil leicht befestigter Wege
    – hoher Anteil Asphalt/Beton

  • Highlights: Burg Bischofstein | Baybachtal

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die zwischen 1242 und 1259 erbaute Burg Bischofstein ist eine Spornburg in halber Berghöhe und befindet sich auf der rechten Moselseite zwischen Moselkern und Hatzenport.

Die Burg wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 von französischen Truppen zerstört. Erst in den 1930er Jahren wurde Bischofstein als Feriendomizil wieder aufgebaut. Dabei wurde sie nicht rekonstruiert, sondern unter Verwendung der erhaltenen Mauern neu erbaut. Der Wiederaufbau in der heutigen Form wurde 1937/38 vollendet. Seit 1954 beherbergt die Burg ein Schullandheim. Sie musste 2014 aufgrund von Hausbockbefall aufwendig saniert werden.

Die Burg Bischofstein steht unter Denkmalschutz, jedoch nicht als rund 800 Jahre alte Burg, sondern als Beispiel für den Baustil der 1930er Jahre.

Das charakteristischste Erkennungsmerkmal der Burg ist ein weißer Putzstreifen auf mittlerer Höhe des Bergfrieds.

Im Laufe der Zeit haben sich Sagen und Vermutungen darum entwickelt:

  1. Der Bischof von Trier wollte den Raubzügen von Banden ein Ende setzen und ließ den Ring auf den Bergfried aufputzen. Anschließend wurde jeder gefangene Räuber dort als Warnung aufgehängt.
  2. Der Ring soll eine Hochwassermarke darstellen
  3. Der Bischof von Trier soll den Burgherrn aus einer misslichen Lage befreit haben. Zum Dank ließ dieser einen Ring als Symbol für den Bischofsring in der Höhe des Trierer Moselpegels anbringen.

 

Der Baybach ist ein ca. 30 km langer rechter Nebenfluss der Mosel, der in Hausbay entsteht und in Burgen in die Mosel mündet. Seine beiden Quellbäche, der Linterhahner Bach und der Kelsitbach, entspringen in etwa 500 m ü. NN südwestlich bzw. südöstlich der Gemeinde Hausbay und vereinigen sich im Ort zum Baybach.

Er ist durch extensiv genutzte Talwiesen gekennzeichnet und am Ufer stehen vor allem Weiden und Erlen, die aber kaum noch wirtschaftlich genutzt werden. Die Wasserkraft des Baybachs wurde früher genutzt um die ursprünglich 26 Getreide-, Öl-, Säge- und Wollmühlen zu betreiben. In den Stollen des Baybachtals wurden früher Bleierz und Schiefer gewonnen. Außerdem suchten die Bewohner in den Höhlen und alten Stollen Schutz während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg.