Der weltweit zweitälteste Segelfliegerverein im Schatten der Angelburg
Milow und ich erkunden heute die Bottenhorner Hochfläche zwischen dem Dietzhölztal und dem Gladenbacher Bergland. Die Extratour Hirzenhainer Höhenflug führt uns dabei über die Gebirgszüge rund um Hirzenhain und Lixfeld sowie an der Angelburg (609 m) vorbei. Das Wanderportal in Hirzenhain befindet sich an der Alten Flughalle beim Segelfluggelände am Kurzbeul (566 m), wo 1923 der zweite Segelflugclub der Welt eröffnet wurde.
Direkt am Startpunkt an der Alten Flughalle erwartet uns ein grandioser Ausblick auf Eibelshausen und das Dietzhölztal. Nach wenigen Metern kommen wir zur Ski-Station von Hirzenhain, die mit einem Skilift ausgestattet ist und von wo aus man ins Dietzhölztal hinabfahren kann. Wir gehen jetzt nach Nordosten in Richtung Hornberg (570 m) und erblicken zum ersten Mal die Bottenhorner Hochfläche mit der Angelburg. Auf der linken Seite erhaschen wir auch noch einen Blick auf Simmersbach und das gleichnamige Tal. Am Südhang des Hornbergs queren wir die K 31 und wandern ostwärts zur Hutefläche auf der Warte (552 m).
Wir gelangen nun nach Lixfeld im Gansbachtal, wo wir den alten Friedhof durchqueren und vorbei an einem Kriegerdenkmal zur evangelischen Pfarrkirche von Lixfeld kommen. Die als Turmburg erbaute Kirche wurde 2007 mit der Ehrenplakette der bundesweiten Aktion Lebensraum Kirchturm ausgezeichnet, da sie Unterschlupf für zahlreiche Tiere, wie Turmfalken oder Mauerseglern, bietet. Mit Hilfe einer Ampelanlage queren wir die L 3042 und überqueren den Gansbach, wo sich auch das Wanderportal Lixfeld befindet. Über die Bachstraße und die Kastanienstraße verlassen wir den Ort und es geht weiter nach Südosten in Richtung Angelburg.
Nach etwa 2,2 km erreichen wir an deren Nordhang den sehr schönen Diabassee Höhe 500, der sich in einem ehemaligen Diabas-Steinbruch gebildet hat. Leider ist das Gelände weiträumig umzäunt und nur dem Angelverein sowie den Naturfreunden Lixfeld vorbehalten. Nachdem wir ihn auf der nördlichen Seite umrundet haben, versuche ich mein Glück und gehe durchs Dickicht an den Zaun, um einen guten Blick auf den See zu bekommen sowie ein paar Fotos zu machen.
Es geht nun wieder westwärts in Richtung Hirzenhain. Dabei kann man am Wegrand die großen Diabassteine bewundern. Nach wenigen Metern biege ich links vom Weg ins Unterholz ab, da sich dort ein großer Diabas-Tagebau befindet und ich mir dies von Näherem anschauen will.
Wir gelangen wieder ins Gansbachtal und queren erneut die L 3042. Ein relativ steiler Wiesenweg führt uns auf die Anhöhe hinauf, von wo aus man den Tagebau und die Angelburg bewundern kann. Auf dem offenen Kamm des Bubalz (537 m) kann man zudem die beiden Ortsteile von Hirzenhain (Hirzenhain und Hirzenhain-Bahnhof) erblicken. Wir gehen weiter durch das Offenland nach Westen, wobei einem vor allem die schöne Wegemarkierung mit Diabassteinen auffällt. Wir passieren den neuen, 1966 eröffneten Segelflugplatz von Hirzenhain und queren die K 30. Bevor wir unseren Ausgangspunkt am Alten Flugplatz erreichen, geht es noch mal in den Wald und wir gelangen in die Schwarzbachschlucht, die von der Bottenhorner Hochfläche ins Dietzhölztal hinabfällt. Über einen engen Felsnasenpfad und an schönen alten Bäumen vorbei gelangen wir am Hang entlang zum Hirschberg. Wenige hundert Meter weiter befinden wir uns jetzt unterhalb des alten Segelflugplatzes. Hier geht es noch einmal steil den Berg hinauf zur Alten Flughalle, wobei wir einen kleinen Abstecher auf die Skipiste machen und erneut den tollen Ausblick auf das Dietzhölztal genießen.
Fazit
Die Extratour Hirzenhainer Höhenflug ist ein abwechslungsreicher Rundwanderweg mit zahlreichen schönen Ausblicken und vor allem einer tollen Panoramaaussicht vom alten Segelflugplatz in Hirzenhain. Man wandert aber zumeist über leicht befestigte Wege durch die offene Feld- und Wiesenflur mit ansonsten wenigen Höhepunkten. Leider sind auch der Diabassee und der Tagebau nicht richtig einsehbar. Hier sollten sich die Wegebetreiber vielleicht einmal Gedanken über Aussichtsplattformen machen.
Tipp
Der alte Segelflugplatz am Nordwesthang von Hirzenhain eignet sich hervorragend für ein Picknick.