Eine Vitaltour in drei Routen
Für Milow und mich geht es heute ins Innere und Äußere Kreuznacher Lösshügelland, die naturräumlich noch zum Oberrheinischen Tiefland gehören. Wie der Name der Vitaltour Wald, Wein & Horizonte schon verrät, werden uns dabei drei verschiedene Themen begleiten.
Die Anfahrt erfolgt durch die Weinberge von Langenlonsheim, wobei sich ein Stopp am Kelterplatz lohnt. Von dort hat man einen schönen Blick über den Ort und das Nahetal.
Erste Route (Teil 1): Langenlonsheimer Route
Vom Startpunkt an der Mariannenhütte am Forsthaus im Langenlonsheimer Wald aus, wandern wir durch das Eingangsportal an den Geräten des Trimm-Dich-Pfads vorbei nach Norden. Wir laufen durch den Wald und dann am Waldrand entlang zum Rheinblick. Von dort können wir bis zum Niederwalddenkmal in Rüdesheim am Rhein und auf den Rochusberg blicken.
Wir gehen weiter am Waldrand entlang und dann wieder in den Wald über den Lettkopf. Hier biegt die Vitaltour für einen kurzen Bogen auf einen kleinen Waldpfad und führt uns über eine Treppe den Hang hinab. Wieder auf dem Naturweg zurück, verlassen wir den Wald und kommen auf der Ackerfläche zum Donnersbergblick. Leider ist der Donnersberg noch in Wolken gehüllt und wir verlassen die Langenlonsheimer Route.
Zweite Route: Windesheimer Route
Wir wandern an einer kleinen Obstplantage vorbei, bevor wir wieder in den Wald geführt werden. Wir verlassen den Waldweg und biegen rechts auf einen Pfad ab, der uns durchs Dickicht zur Petry-Eiche führt. Auf einem Waldweg geht es weiter geradeaus in Richtung Schlangenbaum, wo wir links auf einen alten Forstpfad abbiegen. Auf der Kuppe des Schlangenbaums erfahren wir dann von den keltischen Hügelgräbern, die überall im Langenlonsheimer Wald zu entdecken sind. Wir queren einen Wirtschaftsweg und gelangen über den Waldpfad zum Fürstengrab, dem größten Hügelgrab des Waldes. Ein Pfad verläuft um das Hügelgrab herum und führt dann links parallel zu einem Waldweg weiter in Richtung Schanzenhübel. Kurz vorher verlassen wir den Wald und laufen am Waldrand oberhalb der Weinberge weiter bis zum Aussichtspunkt Soonwaldblick.
An aufgegebenen Weinbergen vorbei und durch noch bewirtschaftete Weinberge geht es hinab zur kleinen Bergkapelle oberhalb von Windesheim. Nun geht es wieder bergauf, zuerst noch gemächlich und dann relativ steil mitten durch die Weinbergslage Römerberg bis hinauf zum Waldrand. Kurze Zeit später geht es wieder in den Wald und die Vitaltour führt uns über einen Pfad zum jüdischen Friedhof von Windesheim. Ein kurzes Stück am Waldrand entlang und wir gehen wieder in Wald. Hier erwarten uns die jüdischen Friedhöfe von Heddesheim-Waldhilbersheim (heute Guldental) und Langenlonsheim. Der Weg führt uns nun wieder aus dem Wald und schlängelt sich unterhalb der Weinberge nach Guldental. Wir queren eine Wiese in einem kleinen Seitental und steigen steil hinauf zum Neuerberg. Am Hang entlang umrunden wir ihn durch aufgegebene Weinberge und steigen wieder steil hinauf zum Butterberg. Hier verlassen wir die Windesheimer Route und folgen dem Wanderweg Guldentaler Krönchen sowie der Guldentaler Route.
Dritte Route: Guldentaler Route
Auf Butterberg folgen wir für ein kurzes Stück einer asphaltierten Straße, bis wir wieder links in die Weinberge eintauchen. Die Vitaltour führt uns zum Westerberg mit seinem Gipfelkreuz und einem schönen Ausblick über Guldental, das Guldenbachtal sowie die Hunsrückquerbahn. Wir wandern nun abwärts zur Sonnenberghütte und weiter ins Tal hinab. Vorbei an einem alten Nußbaum und angelegten Streuobstwiesen laufen wir durch aufgegebene Wingertspfade und die Weinbergslagen von Guldental. Hier erreichen wir auch fast den Talboden und somit den tiefsten Punkt der Vitaltour Wald, Wein & Horizonte.
Wir steigen jetzt gemächlich zum Guldenbachblick hinauf. Von dort hat man einen Blick über die Weinberge des Guldenbachtals bis nach Langenlonsheim. Links geht es weiter hinauf durch die Weinbergslage bis wir wieder in einen kleinen Wald gelangen. Der Weg führt uns am Waldrand entlang weiter an Weinbergen den Hang hinauf, bis wir fast wieder am Donnersbergblick angelangen. Hier endet die Guldentaler Route und wir kommen wieder auf die Langenlonsheimer Route.
Erste Route (Teil 2): Langenlonsheimer Route
Der Weg führt uns rechts durch die Weinberge und wir können jetzt den Donnersberg erblicken. Über eine Wiese gehen wir hinunter zum Naturschutzgebiet Saukopf. Wir biegen links ab und wandern dann rechts durch den Mischwald bis wir wieder an unserem Ausgangspunkt am Forsthaus Langenlonsheim ankommen.
Fazit
Der Name der abwechslungsreichen Vitaltour Wald, Wein & Horizonte ist Programm. Der stetige Wechsel zwischen Wald, Weinbergen und tollen Aussichten wird durch kulturhistorische Höhepunkte, wie die keltischen Hügelgräber, drei jüdische Friedhöfe und die Bergkapelle, sehr gut ergänzt. Die vielen Orientierungs- und Infotafeln entlang der Strecke bereichern die Tour ebenfalls. Allerdings wird es nach einiger Zeit auch etwas langatmig. Gerade die Guldentaler Route hält nichts Spektakuläres mehr parat und hätte abgekürzt werden können. Ein weiterer kleiner Negativpunkt ist das ständige Hintergrundrauschen der Autobahn auf dem Abschnitt zwischen Schlangenbaum und Schanzenhübel. Obwohl die Tour ein paar kurze knackige Anstiege hat, stellt sie ansonsten keine besonderen Anforderungen dar.
Tipp
Die Vitaltour Wald, Wein & Horizonte kann in drei Runden begangen bzw. abgekürzt werden:
Langenlonsheimer Route (4 km)
Startpunkt: Mariannenhütte am Forsthaus
Verlauf: Rheinblick – Lettkopf – Donnersbergblick – Saukopf
Windesheimer Route (8,5 km)
Startpunkt: Windesheimer Wanderparkplatz hinter dem Schützenhaus (Goldgrube)
Verlauf: Weinbergslage Römerberg – Jüdische Friedhöfe – Hügelgräber – Soonwaldblick – Bergkapelle
Guldentaler Route (6,8 km)
Startpunkt: Wanderparkplatz am Friedhof (Friedhofstraße)
Verlauf: Guldenbachblick – Donnersbergblick – Sonnenberghütte
Die Langenlonsheimer Route und besonders die Windesheimer Route sind zu empfehlen.