• Monreal

  • Länge: 13.7 km

  • Höhenmeter: 508 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56729 Monreal | Parkplatz Bahnhof (Bahnhofstraße)

  • Startpunkt: Altes Pfarrhaus (Obere Schlossbrücke)

  • Einkehrmöglichkeiten: Monreal

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: November 2016

Traumhafte Ritterspuren

Es ist Ende November und ich habe nur noch zwei Traumpfade zu erwandern, um endlich meine Urkunde zu erhalten. Mit dem Traumpfad Monrealer Ritterschlag steht allerdings noch eine als schwer kategorisierte Tour auf dem Plan. Ich hatte die Tour immer wieder nach hinten geschoben, weil ich sie zum einen mit Janine zusammen gehen wollte und zum anderen als eine der Top-Traumpfade relativ zum Schluss erwandern wollte. Da dieser Traumpfad aber dann wahrscheinlich doch zu schwer für Janine ist, muss Milow an diesem schönen Tag mit.

Ich fahre durch Monreal durch und stelle mein Auto am Bahnhof ab. Hier gibt es eine große Anzahl von Parkplätzen, so dass es selbst zu Hochzeiten keine Parkprobleme geben sollte. Leider ist es noch ziemlich bewölkt, aber das sollte sich im Laufe der Tour ändern.

Ein Zugangsweg (ca. 700 m) führt uns am Elzbach entlang zum Startpunkt am Alten Pfarrhaus. Hoch über Monreal thronen die beiden Ruinen der Philippsburg und Löwenburg. Leider wird der Turm der Philippsburg momentan restauriert und ist somit eingehüllt. Über die Obere Schlossbrücke geht es durch den historischen Ortskern mit seinen engen Gassen und Fachwerkhäusern. Wir queren wieder den Elzbach über die Untere Schlossbrücke und folgen dem Ufer der Elz für einen Kilometer durch ein Wohngebiet. Nun geht es in die Natur und wir wandern auf einem schmalen Pfad an der Hangflanke oberhalb des Elzbachs entlang. Am Schnürenhof queren wir erneut den Bach und folgen ihm weiter durch das Tal auf einem breiten Weg. Nach 900 m wendet sich der Traumpfad vom Elzbach ab und wir nehmen den langen Aufstieg zum Juckelsberg in Angriff. Zunächst geht es durch einen tief eingeschnittenen Hohlweg steil bergauf, bevor es sanfter ansteigend durch den Wald geht. Wir erreichen die offene Wiese mit tollen Panoramablicken und Lichtverhältnissen. Mittlerweile ist auch die Sonne herausgekommen und wir erreichen nach einer Kehre den Juckelsberg mit seinem imposanten offenen Kuhstall.

Der Weg quert die L 98 und führt über eine kurze Feldpassage in den Wald. Auf einem Forstwirtschaftsweg geht es nun wieder bergab und wir kommen zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Hochbermel und ins Thürelzbachtal. Über einen mit Krüppeleichen bewachsenen, kargen Steilhang geht es auf einem Serpentinenpfad steil hinunter in die offene Ginsterlandschaft im Tal. Wir wandern entlang des Thürelzbachs, queren die Eisenbahnlinie durch eine Unterführung und den Bach. Die Straße zwischen Monreal und Bermel ist gesperrt und so müssen wir bei der Querung des asphaltierten Weges etwas aufpassen, denn diese stellt wohl momentan die Abkürzung der Umleitung dar. Über enge Pfade steigen wir nun auf einen Felskamm zwischen Elz- und Thürelzbach, queren die gesperrte L 96 und kommen bei der Unteren Augstmühle an den Zusammenfluss der beiden Bäche. Wir queren den Elzbach und erreichen den Sportplatz von Monreal. Hier besteht die Möglichkeit einer Abkürzung zum Bahnhof, die man aber auf keinen Fall nutzen sollte.

Nach einigen Metern und fast 12 km in den Beinen beginnt der mit Abstand schwerste Aufstieg des Tages, denn auf dem 300 m langen, steilen Aufstieg müssen rund 100 Höhenmeter zurückgelegt werden. Nach einem Wiesenstück erreichen wir im Wald einen Felssporn mit spektakulärer Aussicht auf Monreal und die beiden Burgen. Wenige Meter weiter zweigt der Zuweg zur Philippsburg ab. Aber da hier die Bauarbeiter an der Arbeit sind, wenden wir uns dem letzten kurzen Anstieg zu. Der Pfad windet sich hoch über dem Ort an der Hangkante entlang zur Löwenburg. Auf einem engen Pfad geht es abschließend wieder hinunter zum Startpunkt nach Monreal und zurück zum Bahnhof.

Fazit

Der Traumpfad Monrealer Ritterschlag ist eine fantastische Tour mit spektakulären Aussichten und toller Wegführung. Der historische Ortskern von Monreal ist wunderschön und wird auf jeden Fall nochmal besucht. Die steilen, engen Pfade am Elzbach und über Monreal sind aber absolut nichts für Menschen mit Höhenangst.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: schwer

  • Wege:
    + hoher Naturweg- und Pfadanteil
    + abwechslungsreich
    + anspruchsvoll

  • Highlights: Historischer Ortskern Monreal | Eifelpanorama | Burgruinen Philipps- und Löwenburg

  • Höhenangst: nein

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Elzbach ist ein 59 km langer, linker Nebenfluss der Mosel. Er entspringt in der Hohen Eifel am Hochkelberg bei Bereborn und mündet bei Moselkern in die Mosel. Der Bach fließt zunächst in östlicher Richtung bis Monreal und wendet sich dann nach Südosten.

Der Name Elz ist vermutlich keltischen Ursprungs, denn die Erle, die im Elztal häufig vorkommt, wird im Althochdeutschen Els oder Else genannt.

Monreal ist eine Ortsgemeinde im Elzbachtal und staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.

Die ältesten erhaltenen Siedlungsspuren stammen aus vorchristlicher Zeit. Jedoch stammt die erste urkundliche Erwähnung als Königsberg aus dem Jahr 1193. Anfang des 13. Jh. verwendeten Grafen von Virneburg den französischen Namen für Königsberg „Monroial“, woraus später der heutige Name Monreal wurde.

Um ein Stück der landwirtschaftlichen Gunstgebiete und vor allem der vulkanischen Gesteinsvorkommen an der Grenze zum Mittelrheinischen Becken abzubekommen, baute Hermann III. von Virneburg ohne Genehmigungen sowie Rechte über Grund und Boden um 1220 eine große Burg, die er dann auch behalten durfte. Bereits 1306 erwirkten die Virneburger die Verleihung der Stadt- und Marktrechte.

Monreal und seine beiden Burgen wurden 1632 von schwedischen und 1689 im Pfälzer Erbfolgekrieg von französischen Truppen zerstört. Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand, gestützt auf die Wolle der großen Schafherden der Eifel, eine bedeutende Tuchindustrie. Der einstige Wohlstand der Monrealer Tuchmacher lässt sich noch heute an den vielen Fachwerk- und Bruchsteinhäuser festmachen. Allerdings verarmte Monreal in der zweiten Hälfte des 19. Jh. durch den Niedergang der Tuchherstellung. Erst in den 1930er Jahren erholte sich der Ort und man entdeckte seinen touristischen Wert.

Der Thürelzbach ist ein etwa 13 km langer, rechter Nebenbach des Elzbachs. Er entspricht östlich von Laubach als Urmesbach und mündet kurz vor Monreal in den Elzbach.

Die benachbarten Burgen Löwenburg bzw. Burg Monreal und Philippsburg liegen auf einem 350 m über NN hohen Bergsporn im Elzbachtal über der Gemeinde Monreal. Graf Hermann III. von Virneburg erbaute die erstmals 1229 urkundlich erwähnte Löwenburg auf dem Grund und Boden seines Bruders Philipp. Der dadurch entstandene Bruderzwist wurde jedoch später in einem Vergleich beigelegt und Philipp trat seine Rechte an seinen Bruder ab.

Im Volksmunde wird die Philippsburg auch „Rech“ genannt, was sie ihrer geringeren Größe im Verhältnis zur Löwenburg verdankt. Es gibt zwei unterschiedliche Thesen bzgl. ihrer Existenz. Die erste These geht davon aus, dass sie lediglich als Vor- bzw. Außenwerk der benachbarten Löwenburg erbaut wurde. Nach der örtlichen Überlieferung soll die Burg jedoch als „Antwort“ Philipps auf den unerlaubten Bau der Löwenburg durch seinen Bruder erfolgt sein.

Die Anlage wurde zwischen 1384 und 1445 weiter ausgebaut, diente im 14. sowie 15. Jh. mehrfach als Witwensitz und war zu Beginn des 16. Jh. Stammburg der Grafenfamilie aus Virneburg.

Beim vergeblichen Versuch, die Stadt gegen schwedische Truppen zu verteidigen, nahmen die Befestigungsanlagen 1632 schweren Schaden und wurden 1689 im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen endgültig zerstört. Seit 1970 wurden diverse Bestandssicherungen durchgeführt und die Ruinen sind heutzutage frei zu besichtigen.