Traumhafte Ritterspuren
Es ist Ende November und ich habe nur noch zwei Traumpfade zu erwandern, um endlich meine Urkunde zu erhalten. Mit dem Traumpfad Monrealer Ritterschlag steht allerdings noch eine als schwer kategorisierte Tour auf dem Plan. Ich hatte die Tour immer wieder nach hinten geschoben, weil ich sie zum einen mit Janine zusammen gehen wollte und zum anderen als eine der Top-Traumpfade relativ zum Schluss erwandern wollte. Da dieser Traumpfad aber dann wahrscheinlich doch zu schwer für Janine ist, muss Milow an diesem schönen Tag mit.
Ich fahre durch Monreal durch und stelle mein Auto am Bahnhof ab. Hier gibt es eine große Anzahl von Parkplätzen, so dass es selbst zu Hochzeiten keine Parkprobleme geben sollte. Leider ist es noch ziemlich bewölkt, aber das sollte sich im Laufe der Tour ändern.
Ein Zugangsweg (ca. 700 m) führt uns am Elzbach entlang zum Startpunkt am Alten Pfarrhaus. Hoch über Monreal thronen die beiden Ruinen der Philippsburg und Löwenburg. Leider wird der Turm der Philippsburg momentan restauriert und ist somit eingehüllt. Über die Obere Schlossbrücke geht es durch den historischen Ortskern mit seinen engen Gassen und Fachwerkhäusern. Wir queren wieder den Elzbach über die Untere Schlossbrücke und folgen dem Ufer der Elz für einen Kilometer durch ein Wohngebiet. Nun geht es in die Natur und wir wandern auf einem schmalen Pfad an der Hangflanke oberhalb des Elzbachs entlang. Am Schnürenhof queren wir erneut den Bach und folgen ihm weiter durch das Tal auf einem breiten Weg. Nach 900 m wendet sich der Traumpfad vom Elzbach ab und wir nehmen den langen Aufstieg zum Juckelsberg in Angriff. Zunächst geht es durch einen tief eingeschnittenen Hohlweg steil bergauf, bevor es sanfter ansteigend durch den Wald geht. Wir erreichen die offene Wiese mit tollen Panoramablicken und Lichtverhältnissen. Mittlerweile ist auch die Sonne herausgekommen und wir erreichen nach einer Kehre den Juckelsberg mit seinem imposanten offenen Kuhstall.
Der Weg quert die L 98 und führt über eine kurze Feldpassage in den Wald. Auf einem Forstwirtschaftsweg geht es nun wieder bergab und wir kommen zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Hochbermel und ins Thürelzbachtal. Über einen mit Krüppeleichen bewachsenen, kargen Steilhang geht es auf einem Serpentinenpfad steil hinunter in die offene Ginsterlandschaft im Tal. Wir wandern entlang des Thürelzbachs, queren die Eisenbahnlinie durch eine Unterführung und den Bach. Die Straße zwischen Monreal und Bermel ist gesperrt und so müssen wir bei der Querung des asphaltierten Weges etwas aufpassen, denn diese stellt wohl momentan die Abkürzung der Umleitung dar. Über enge Pfade steigen wir nun auf einen Felskamm zwischen Elz- und Thürelzbach, queren die gesperrte L 96 und kommen bei der Unteren Augstmühle an den Zusammenfluss der beiden Bäche. Wir queren den Elzbach und erreichen den Sportplatz von Monreal. Hier besteht die Möglichkeit einer Abkürzung zum Bahnhof, die man aber auf keinen Fall nutzen sollte.
Nach einigen Metern und fast 12 km in den Beinen beginnt der mit Abstand schwerste Aufstieg des Tages, denn auf dem 300 m langen, steilen Aufstieg müssen rund 100 Höhenmeter zurückgelegt werden. Nach einem Wiesenstück erreichen wir im Wald einen Felssporn mit spektakulärer Aussicht auf Monreal und die beiden Burgen. Wenige Meter weiter zweigt der Zuweg zur Philippsburg ab. Aber da hier die Bauarbeiter an der Arbeit sind, wenden wir uns dem letzten kurzen Anstieg zu. Der Pfad windet sich hoch über dem Ort an der Hangkante entlang zur Löwenburg. Auf einem engen Pfad geht es abschließend wieder hinunter zum Startpunkt nach Monreal und zurück zum Bahnhof.
Fazit
Der Traumpfad Monrealer Ritterschlag ist eine fantastische Tour mit spektakulären Aussichten und toller Wegführung. Der historische Ortskern von Monreal ist wunderschön und wird auf jeden Fall nochmal besucht. Die steilen, engen Pfade am Elzbach und über Monreal sind aber absolut nichts für Menschen mit Höhenangst.