Panoramablicke und Vulkane
Der Name Traumpfad Vier-Berge-Tour klingt zunächst einmal nach vier längeren Aufstiege, aber auch tollen Ausblicken. Also fahren Milow und ich nach Obermendig zum Parkplatz an der Erlenmühle.
Von hier aus führt ein 700 m langer Zuweg durch das Kellbachtal zum eigentlichen Startpunkt am Erlenbrunnen. Diesen lassen wir aber zunächst einmal links liegen und gehen auf Pfaden die Hangflanke rechts bergauf. Nach kurzer Zeit kommen wir auch schon zu den Layfelsen bzw. zum Felsengebiet Rauhbuur mit seinen massiven Tuffsteinwänden. Hier wurde ein sehr schöner Pfad mit Holzbrücken und Treppenstufen direkt an den Felswänden vorbei durch den ehemaligen Steinbruch angelegt. Weiter geht es in Richtung Bell und wir erreichen die L82, der wir wenige Meter bis zum Parkplatz Schweinsgraben folgen. Über Waldpfade und zwei kleine Brücken geht es weiter, wobei ich mich einmal kurz verlaufe. Die zweite Brücke dient dem Schutz der hier querenden Ameisenstraße. Milow und ich gehen jetzt einen urigen Wurzelpfad immer geradeaus bergauf und kommen an eine Kreuzung, wo wir einen 300 m langen Abstecher zum ehemaligen Steinbruch der Marxe-Lay machen.
Anschließend gehen wir auf einem Forstweg durch einen schönen Mischwald immer am Hang entlang. Bevor wir den Waldrand erreichen, kommen wir zur so genannten A-Eiche. Hier biegt der Traumpfad scharf links ab und wir folgen dem Aufstieg auf den ersten Berg der Tour, den Gänsehals. Am Parkplatz Gänsehals angekommen, lohnt sich ein Abstecher zur nahegelegen Gänsehals-Hütte und zum Gänsehalsturm (diese gehören eigentlich zum Traumpfad Waldseepfad Rieden). Belohnt wird man mit einem der besten Ausblicke der Eifel auf den Laacher See, das Neuwieder Becken, die Hohe Eifel, den Westerwald und je nach Sicht Bonn und Köln.
Die Traumpfade Vier-Berge-Tour und Waldseepfad Rieden verlaufen nun für rund einen Kilometer auf dem gleichen Weg. Vom Parkplatz Gänsehals verläuft ein Hohlweg bergan und dann wieder leicht abfallend am Hang unterhalb des zweiten Berges, dem Schmitzkopf, entlang. Wir biegen wieder rechts ab und gehen über einen kurzen steilen Stich hinauf zum Aussichtspunkt Maifeldblick, wo wir eine tolle Sicht auf die weite Landschaft genießen.
Hier trennen sich die beiden Traumpfade wieder und wir gehen auf der Höhe über Wiesen und durch Wälder gemütlich weiter in Richtung Südwesten. Nach ca. 2,3 km gelangen wir wieder in den Wald und erreichen auf einem Waldwiesenweg den dritten Berg der Vier-Berge-Tour, den Sulzbusch. Von einem Aussichtspunkt aus können wir ins Nettetal und auf die Gemeinden Kürrenberg sowie Sankt Johann schauen. Der Abstieg führt uns zunächst durch Wälder und dann durch Felder und Wiesen wieder zur L82. Über einen Pfad folgen wir der Straße bis wir die Motocross-Strecke Ettringen hinter uns gelassen haben.
Nach der Querung der Straße gehen wir vorbei an Sandhöhlen und nehmen den Aufstieg zum vierten Berg, dem 563 m hohen Vulkankegel Hochstein, in Angriff. Dieser verlangt noch einmal alles von uns ab, denn es ist der bislang steilste Anstieg. Profis können den Stich geradeaus hinauf gehen. Ansonsten gibt es auch einen Serpentinenpfad, der nicht so steil ist. Bevor man ganz oben angelangt ist, lohnt sich eine Pause auf der dort befindlichen Sinnesbank. Milow und ich genehmigen uns einen Schluck Wasser und genießen den Ausblick auf Ettringen, den Bellerberg-Vulkan und die restliche Vulkaneifel. Oben angelangt, gehen wir durch den Wald zum Aussichtsfelsen des Hochsteins. Über hohe steile Steinstufen gelangen wir auf eine Art Podest und haben erneut einen tollen Ausblick auf den Laacher See. Während das Hinaufkommen für Milow kein Problem war, ist der Abstieg vom Felsen etwas problematisch. Er traut sich nicht die steilen Stufen hinunter. Also schnappe ich mir den Kleinen und trage ihn.
Einige Meter unterhalb des Felsen liegt die Genovevahöhle, die allerdings sehr verdreckt ist. Hier wurde wohl ein Lagerfeuer errichtet und gefeiert. Durch den Wald geht es nun über fast 2 km wieder hinab in Kellbachtal. Bevor wir unseren Ausgangspunkt am Erlenbrunnen erreichen, müssen wir noch über einen 100 m langen Steg das Sumpfgebiet am Kellbach überqueren. Vom Erlenbrunnen aus müssen wir jetzt nochmal 700 m durch das Tal zum Auto gehen.
Fazit
Der Traumpfad Vier-Berge-Tour ist, was die Ausblicke betrifft, der schönste Traumpfad der Eifel. Im Gegensatz zu anderen „Highlight“-Traumpfaden ist diese Tour auch nicht so überlaufen.
Tipps
Parken auf dem Parkplatz Schweinsgraben, dann erspart man sich den insgesamt 1,4 km langen Zuweg.
Der Abstecher zur Gänsehals-Hütte und zum Gänsehalsturm ist absolut empfehlenswert.
Die Traumpfade Vier-Berge-Tour und Waldseepfad Rieden kann man miteinander verbinden.