• Wanderath

  • Länge: 12 km

  • Höhenmeter: 304 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur | Kultur/Historie 

  • Parken: 56729 Baar-Wanderath | Kirche (Birkenweg 1)

  • Startpunkt: Kirche

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: Oktober 2016

Irgendwo im Nirgendwo bei Jodokus

Auf meiner To-Go-Liste der Traumpfade stehen mittlerweile fast nur noch die weit entfernten Touren in der Hocheifel. Also mache ich mich heute auf den Weg nach Baar-Wanderath, einem Ort, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe und in den ich wohl sonst niemals hingekommen wäre.

In Wanderath angekommen, suche ich zunächst vergeblich nach einem Parkplatz. Ich sehe die Infotafel des Traumpfads Wanderather und fahre den Birkenweg hoch. Auf der linken Seite ist ein geschotterter Platz, aber ich weiß nicht, ob man dort parken darf. Naja, egal. Wird schon nichts passieren.

Der Traumpfad führt uns zunächst an einer Alpaka-Weide vorbei. Milow hat diese noch nie gesehen und das sieht man ihm auch an. Neugierig inspiziert er die südamerikanischen Tiere und stellt schnell fest, dass sie keine Gefahr darstellen. Durch Felder, Wiesen und eine bewaldete Kuppe mit Blicken nach Welschenbach gehen wir ins gleichnamige Tal und den Ortsteil Ober-Büchel. Es folgt ein leichter Anstieg durch den Wald und wir kommen wieder aufs freie Feld mit Wiesen. An einer Heidelandschaft vorbei und auf Wald- sowie Feldwegen geht es nun gemächlich abwärts ins Achterbachtal. Am Bach entlang führt ein Forstwirtschaftsweg zum Andachtsplatz „Schwarze Madonna“ und zum Jodokus-Brunnen. Wir erreichen das Nitzbachtal mit der Wallfahrtskapelle St. Jost. Es gibt leider keinen direkten Zugang zur Kapelle und so müssen wir zunächst das ganze Areal umrunden.

Zurück an der Abzweigung gehen wir auf dem Jodokuspilgerweg entlang an Schieferfelsen das Nitzbachtal hinauf, bis wir wieder ins Welschenbachtal gelangen und durch dichter werdenden Wald an einem alten Steinbruch vorbei gehen. Nach der Bachquerung geht es für uns wirklich bergauf und wir erreichen den Waldrand, der uns einen schönen Ausblick auf die Ruine Virneburg bietet. Weiter geht es durch Wiesenpassagen bergauf und wir umrunden die Hohe Warte mit schönen Ausblicken. Der Traumpfad führt dann über Felder an Freilingen vorbei ins Herresbachtal. Im Tal geht es auf einem sehr schönen naturnahen Weg zurück nach Wanderath.

Fazit

Der Traumpfad Wanderather ist etwas für Menschen, die die Ruhe und Natur lieben. Hier hat man keine spektakulären Ausblicke oder Highlights, sondern Bach- und Waldrauschen. Ich konnte auf der Tour wirklich super abschalten und die Natur genießen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Naturweganteil

  • Highlights: Wallfahrtskapelle St. Jost

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die Wallfahrtskapelle St. Jost befindet sich im Nitztal, gehört zur Gemeinde Langenfeld und muss um 1400 erbaut worden sein.

Die spätgotische Kapelle mit barockem Altar ist dem heiligen Jodokus, der im 7. Jh. in der Bretagne lebte, geweiht. Im 14. Jh. wurde eine Reliquie des Heiligen von einem Grafen von Virneburg nach Langenfeld überführt. Seitdem pilgern die Gläubigen nach St. Jost und beten für körperliche Unversehrtheit.

Der Nitzbach ist ein 28,5 km langer, rechter Nebenfluss der Nette. Er entspringt zwischen Reimerath und Mannebach im Landkreis Vulkaneifel und mündet bei Schloss Bürresheim in die Nette. Nachdem der Nitzbach Virneburg verlassen hat, mäandert er durch ein enges Tal an der Wallfahrtskapelle St. Jost vorbei Richtung Osten zu seiner Mündung.

Die Burgruine Virneburg ist die Ruine einer Höhenburg auf einer vom Nitzbach umrundeten 430 m hohen Schieferkuppe 80 m über der gleichnamigen Gemeinde.

Die Burg wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jh. als pfalzgräfliches Lehen errichtet. Der Bergfried erhielt 1623 zwar einen neuen Wehrgang, doch bereits 1663 wird die Burg schon als sehr baufällig bezeichnet. Zwei Jahre später waren die Mauern teilweise zusammengefallen. 1670 legte man den maroden Bergfried nieder und errichtete ihn neu. Die baufällige Ringmauer wurde instand gesetzt und die allernötigsten Bauarbeiten durchgeführt. Die Anlage wurde beim Einmarsch der Franzosen in die Eifel 1689 gesprengt, wobei der Turm komplett zerstört wurde, die Wohngebäude in Flammen aufgingen und die Ringmauer geschleift wurde.