Mit Milow und Benni in den Steilhängen des Oberen Mittelrheintals
Benni und Milow kennen sich noch nicht und ich bin gespannt, wie sich die beiden auf der Traumschleife Rheingold so verstehen. Benni hat zwar Erfahrung mit Hunden, aber noch nie selbst einen besessen. Er will den kleinen Kromfohrländer sofort streicheln, aber macht einen der größten Fehler, die man bei fremden Hunden machen kann: Er versucht den Hund von vorne auf dem Kopf zu streicheln. Das passt Milow natürlich nicht so ganz und er grummelt. Dann verschieben wir das wohl lieber auf später.
Nach dem Start am Wanderparkplatz am Patelsbach, der sich direkt an der Kreuzung der beiden Kreisstraßen K 114 und K 115 befindet, geht es zunächst über eine Streuobstwiese und dann am Ortsrand der Gemeinde Holzfeld vorbei. Über einen Wiesenweg nimmt die Traumschleife Kurs auf den Rhein und die Wochenendhäuser am Wilpertskopf. Am Aussichtspunkt Wingertsberg mit Blick auf die Burg Maus eröffnet sich uns er erste von vielen, tollen Ausblicken auf das Rheintal. Kurz danach kommen wir zum Wilpertskopf, der den Blick auf das Rheintal, Hirzenach und Kestert sowie die Feindlichen Brüder freigibt.
Durch den lichten Wald wandern wir nun ins Tempusbachtal hinab und erreichen den nächsten Aussichtspunkt an der Europakuppel. Dort wird uns ein fantastischer Ausblick geboten und ich nutze die Chance ein Selfie von uns vor dem Rheintal zu schießen. Dafür nehme ich Milow in den Arm und dieser nutzt die Chance, mir mit seiner Zunge durchs Gesicht zu lecken. Hier ist es auch an der Zeit einen neuen Versuch in der Beziehung Benni-Milow zu wagen. Doch auch diesmal will sich der kleine nicht von Benni streicheln lassen.
Die Traumschleife Rheingold wendet sich nun erst einmal vom Rhein ab und wir steigen einen kurzen steilen Pfad nach oben, bevor es wieder hinunter in Patelsbachtal geht. Wir queren die K 115 und erklimmen auf der anderen Seite wieder den Hang. Über Wurzelpfade gelangen wir zu den beiden nächsten Aussichtspunkten Probsteiberg und Bocksberg. Der Waldpfad sowie Treppenstufen in den alten, jetzt überwucherten Weinbergmauern führen uns weiter den Steilhang entlang, bis wir auf einen Wirtschaftsweg kommen. Benni und ich sind so in Gespräche vertieft, dass wir die Abzweigung verpassen. Also müssen wir wieder ein Stück zurück und umrunden an der Ploweslay das Plateau Ginsterstück. Oberhalb des Weilerbachs kann man die Betende Nonne und den Aussichtsturm Fünfseenblick erspähen, die zur gleichnamigen Traumschleife gehören.
Wir wenden uns nun endgültig vom Rhein ab und nehmen Kurs auf Rheinbay. Wir gehen an einer Schutzhütte vorbei und wandern auf dem Pfad bergauf zum Keltenringwall. Zeit für eine kleine Pause und einen neuen Versuch für Benni. Zunächst einmal mache ich ein Bild von den beiden nebeneinander sitzend. Das funktioniert schon einmal und so versucht Benni sein Glück auf ein Neues. Aber wie zuvor will Milow nicht und macht die Düse. Milow weiß wohl immer noch nicht, was er von dem großen fremden Mann halten soll. Durch den Wald geht weiter bergauf auf die Wiesenfläche zum Edgar-Reitz-Blick, der nach dem Schöpfer der Fernsehserie Heimat benannt ist und in der es eine Szene gibt, in der dieser Aussichtspunkt eine Rolle spielt. Der Pfad windet sich nun langsam bergab ins Patelsbachtal und wir kommen zurück zu unserem Ausgangspunkt am Wanderparkplatz.
Fazit
Die Traumschleife Rheingold braucht keine direkten kulturellen oder historischen Höhepunkte um zu überzeugen. Die fantastischen Ausblicke über das Rheintal und die tolle Wegeführung reichen vollkommen aus. Der Wanderweg ist Rheinromantik pur, aber aufgrund seiner 530 Höhenmeter auf relativ kurzer Distanz etwas anspruchsvoller.