Obst, Wein und Panoramablicke an der Selzstellung
Die ca. 7 km lange Hiwweltour Zornheimer Berg führt südlich der Gemeinde Zornheim durch die Obstanlagen und Weinberge der beiden Naturräume Ostplateau und Mittleres Selzbecken. Insgesamt 10 Infotafeln sollen dabei Wissen über die Flora, Fauna und Geschichte der Region Rheinhessen vermitteln.
Vom Parkplatz am schön gestalteten Lindenplatz mit dem Drei-Grazien-Brunnen führt ein 700 m langer Zuweg zum Startpunkt der 6,8 km langen Hiwweltour Zornheimer Berg am südlichen Ortsrand von Zornheim.
Mit Blick auf die Frankfurter Skyline geht es zunächst durch Felder, Wiesen und vorbei an Pferdekoppeln auf den Hasenberg, der tolle Fernblicke auf den Feldberg im Taunus und die Frankfurter Skyline bietet. Hier steht auch die erste Infotafel, die mich über die vielen Hang- und Böschungsrutschungen in Rheinhessen aufgrund des geologischen Aufbaus sowie die Herkunft des Namens Hasenberg informiert.
Nach 400 m erreiche ich den Jubiläumswald. Hier wurden 2016 insgesamt 200 Bäume zu Ehren des 200-jährigen Geburtstages von Rheinhessen gepflanzt wurden. Danach geht es mitten durch die Obstgemeinschaftsanlage Zornheim, wo man von Kirschen über Äpfel und Birnen bis hin zu Mirabellen viele verschiedene Obstbäume entdecken kann.
Im Anschluss führt mich die Hiwweltour an den Obstbäumen vorbei zum artenreichen Biotop Rohrwiesen hinab. Dieses Feuchtbiotop dient als Ausgleichsfläche und wurde durch die Umwandlung von Ackerland sowie Renaturierung der Gräben geschaffen. Zudem weist mich eine Infotafel auf die Wiederansiedlung des Steinkauzes mittels Steinkauzröhren hin.
Die Hiwweltour geht nun in die Weinberge über und führt mich ca. 1,2 km in südliche Richtung bis zum Insektenhotel für Wildbienen am Selzer Berg hinauf. Grandiose Aussichten auf Zornheim, in den Taunus und auf die Skyline von Frankfurt entschädigen aber für die Anstrengung.
Ich passiere das Wingertshäuschen Auf dem Winkel und wandere nach Westen in Richtung Selzberg. Hier eröffnen sich mir ganz neue Panoramausblicke. Man blickt über das große Mittlere Selzbecken bis zum rechtsrheinischen Odenwald.
An den vielen Weinreben vorbei geht es weiter zu den beiden Windkraftanlagen auf dem Selzberg und zur ehemaligen Selzstellung aus dem Ersten Weltkrieg. Von hier blickt man zudem über das Selzbecken auf den Donnersberg im Nordpfälzer Bergland.
Nach einem steilen Abstieg treffe ich am Fuß des Ostplateaus auf eine weitere Infotafel, die mich über den Unterschied zwischen intensiven Rebschnitt und Naturwuchs-Erziehung informiert und auf die Herausforderungen im Kontext des Klimawandels eingeht.
Anschließend geht es mitten durch die Weinberge wieder auf das Plateau hinauf, wobei ich das Wingertshäuschen Am Hohberg passiere. Kurz darauf erklärt mir in dem Zusammenhang auch eine weitere Tafel die frühere Bedeutung der Wingertshäuschen.
Auf dem Plateau wandere ich nun wieder in östliche Richtung zum Ausgangspunkt der Hiwweltour Zornheimer Berg. Bevor ich den Ortsrand von Zornheim erreiche, komme ich noch an der letzten Informationstafel über die Entstehung der Hiwwel (Rheinhessisches Tafel- und Hügelland) vorbei. Am Ende der Tour steht am Ruhkreuz noch eine Weinbergstafel, wo ein saisonaler Weinausschank stattfindet.
Fazit
Die Hiwweltour Zornheimer Berg führt fast ausschließlich auf naturnahen Wegen durch die Obstanlagen und Weinberge südlich von Zornheim. Die vielen Informationen über die Besonderheiten Rheinhessens und entlang der Strecke sowie die grandiosen Panoramablicke auf den Taunus, die Frankfurter Skyline, den Odenwald, das Selzbecken und den Donnersberg machen diese Tour zu einem abwechslungsreichen sowie kurzweiligen Wandervergnügen. Aber Vorsicht: Es gibt so gut wie keinen Schatten auf der gesamten Wegstrecke!