• Donsbach (DIL)

  • Länge: 16.0 km

  • Höhenmeter: 351 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur | Ausblicke | Botanik

  • Parken: 35686 Bad Dillenburg-Donsbach | Parkplatz am Dorfgemeinschaftshaus (Rudolf-Braas-Straße 1)

  • Startpunkt: Dorfgemeinschaftshaus Donsbach

  • Einkehrmöglichkeiten: Waldcamp Meerbornheide | Restaurant Tiergarten Donsbach

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: Juli 2019

Wacholderweg am Kornberg

Der Wacholderweg führt durch die Naturschutzgebiete rund um den Dillenburger Stadtteil Donsbach und gehört zu den sog. Rothaarsteig-Spuren. Neben dem namensgebenden Wacholder bewohnen auch zahlreiche seltene und streng geschützte Pflanzenarten die kargen, trockenen Standorte der Wacholderheiden. Die abwechslungsreichen Halboffenlandschaften bieten zudem einer vielfältigen Tierwelt einen optimalen Lebensraum (z. B. den gefährdeten Vogelarten Raubwürger und Heidelerche). Die Wiesen beherbergen auch ca. 50 Schmetterlings- und 22 Heuschreckenarten mit vielen seltenen und gefährdeten Vertretern.

Die Rothaarsteig-Spur Wacholderweg startet unterhalb des Wildparks Donsbach am Wanderportal auf dem Parkplatz am Dorfgemeinschaftshaus und führt uns zunächst durch das Donsbachtal am Wildpark vorbei. Nachdem wir die K39 gequert haben, folgen wir dem Baumlehrpfad im Reistenbachtal talaufwärts. Hier werden verschiedenste Baumarten auf Holztafeln anschaulich und informativ dargestellt. Nach ca. 1,7 km verlassen wir dann wieder das Reistenbachtal und erreichen nach kurzem Anstieg das Naturschutzgebiet Alteberg und Sauernberg mit seiner vielfältigen Biotopstruktur.

Anschließend geht es durch die offene Wiese noch einmal ordentlich den Berg hinauf. Oben angelangt, werden wir dann mit einem schönen Blick auf die Gemeinde Donsbach belohnt.

Der Wacholderweg führt uns nun in einer großen 4,6 km langen Schleife zum 454 m hohen Kornberg. Nachdem wir den Sportplatz Donsbach passiert haben, treffen wir nach 5,7 km auf die Westerwaldvariante des Rothaarsteigs. Es geht nun vorbei an der Haigerer Blockhütte, dem Hoheroth (491 m), dem Wacholderberg (473 m) und dem Roter Berg (438 m) zurück in Richtung Donsbach. Wir queren die K 40 und treffen auf die Alte Rheinstraße. Am gleichnamigen Naturschutzgebiet führt uns dann ein kurzer Aufstieg auf den Kornberg. Die beeindruckende Aussicht auf das Rothaargebirge und das Lahn-Dill-Bergland kann hier oben ganz entspannt in einer Sitzschaukel oder durch den überdimensionalen Landschaftsrahmen genossen  werden.

Nun geht es über die Alte Rheinstraße in Richtung Dillenburg. Durch das Meerborntal wandern wir hinab zum Campingplatz Meerbornsheide und anschließend bis zur Waat-Tret-Anlage mit Barfußpfad im Sandorbbachtal. Dort beginnt auch der CO2-Lehrpfad am Haigerer Tor. Dieser vermittelt mit interaktiven Schautafeln Interessantes zum Thema Wald und Umwelt. Wir steigen zunächst steil aus dem Bachtal hinaus und folgen dann für ca. 800 dem Forstwirtschaftsweg zurück in Richtung Donsbach.

Es geht jetzt erneut vorbei am Wildpark Donsbach. Wir wandern ein Stück durch Donsbach und treffen schließlich wieder auf unseren Ausgangspunkt am Parkplatz am Dorfgemeinschaftshaus.

Fazit

Die Rothaarsteig-Spur Wacholderweg bietet neben einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten auch einen interessanten CO2-Lehrpfad. Die Krönung dieses Prädikatrundwanderwegs ist jedoch der 454 m hohe Kornberg mit seiner tollen Aussicht auf das Lahn-Dill-Bergland. Aufgrund der fehlenden „Höhepunkte“ ist diese Tour vor allem für Naturfreunde spannend, die einfach mal die Seele entspannen lassen wollen. Zudem hat der Weg einen relativ hohen Anteil an leicht befestigten Wegen und eine etwas zu lange Wegeführung.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: – hoher Anteil leicht befestigter Wege

  • Highlights: Ausblick Kornberg | CO2-Lehrpfad

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Dillwesterwald ist die östliche Abdachung des Westerwaldes gegen das Dilltal. Der stark gefaltete Grundgebirgssockel verschwindet im Westerwald unter der Basaltdecke des Hohen Westerwaldes. Der Naturraum ist weitgehend bewaldet und von den westlichen Nebenflüssen der Dill stark zerschnitten. Vom Hohen Westerwald herabfließende Gewässer haben dabei ein ausgedehntes Riedelsystem entstehen lassen.

Die sonnigen Flachhänge tragen teilweise eine Lösslehmdecke und sind daher für den Ackerbau gut geeignet. Die steilen Flanken und die Höhen hingegen sind bewaldet.

Der Wildpark Donsbach ist ein 1970 gegründeter und über 20 ha großer Wildpark. Der Park geht auf den 1640 errichteten Tiergarten der Dillenburger Grafen zurück, die hier zur Jagd gingen.

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Donsbach wurde erstmals 1048 urkundlich erwähnt und ist damit der älteste Stadtteil Dillenburgs (einschließlich der Kernstadt). Bereits 1603 schürfte man im Ort in mehr als zwölf Gruben Kupfer- und Eisenerz. Einige dieser Bergbaubetriebe bestanden noch bis in die erste Hälfte des 20. Jh..

Im Jahr 1791 fiel Donsbach einem großen Dorfbrand zum Opfer, der zu großen Verlusten bei der Bevölkerung führte. Beim Wiederaufbau legte man dann großen Wert auf den Fachwerkbau.

Die „Alte Rheinstraße“ war ein mittelalterlicher Hauptverkehrsweg für Kaufleute zwischen Mitteldeutschland/Thüringen und dem Rheinland. Sie verband zudem die Wirtschaftsräume am Rhein mit den Städten im Westerwald. Noch zu Napoleons Zeiten war sie ein viel benutzter Truppen- und Militärtransportweg.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist das Gebiet um die „Alte Rheinstraße“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Seit dem Mittelalter hat die Arbeit der Landwirte die Kulturlandschaft um den Kornberg geprägt. Dabei siedelten sich auf den Trockenrasen vielfältige Pflanzengesellschaften an, die ohne jährliche Beweidung oder Mahd nicht vor der Verbuschung bewahrt werden können.

Waat-Treten ist eine Symbiose aus Kneippschen Anwendungen, Fußreflexzonen-Massage und Zen-Meditation.

Die Waat-Tret-Anlage nutzt die Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer (Sonne), die nach Paracelsus als „Medizin der Natur“ gelten. Darüber hinaus wirken die Materialien Stein (z.B. Feld- und Kieselsteine), Holz (z.B. kleine Rundhölzer) und Moorerde auf den Stoffwechsel und fördern die Verdauung.

Die Strukturierung der Materialien und die Art der Benutzung der Anlage fördern und regulieren das Gleichgewicht und alle damit verbundenen Sinneswahrnehmungen. Das Wasser, das im Sinne von Sebastian Kneipp zum „Wassertreten“ genutzt wird, vertieft diese Wirkung und fördert den harmonischen Kreislauf.

Die meditative Haltung, die bei der Benutzung der Anlage geübt wird, entspricht der Philosophie der ostasiatischen Zen-Mönche und gibt dem Nervensystem die erforderliche Ruhe.