• Ettringen

  • Länge: 6.6 km

  • Höhenmeter: 234 m

  • Dauer: 2 – 2,5 h

  • Ausblicke  | Kultur/Historie  | Geologie | Familie

     

  • Parken: 56729 Ettringen | Hochsimmerhalle (Kottenheimer Str. 31)

  • Startpunkt: Hochsimmerhalle

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Janine | Gisela | Milow

  • Erwandert: März 2016

Meine erste Reifeprüfung

Kurzentschlossen wollen wir eine kurze Runde gehen, also fahren wir nach Ettringen zum Traumpfad Vulkanpfad, der uns um den Bellerberg-Vulkan führt. Heute sind auch Janines Mutter und Milow dabei. Unter Aufsicht habe ich heute die Verantwortung für den Hund und soll zeigen, dass ich den Hund auch alleine mitnehmen kann.

Wir gehen den Traumpfad im Uhrzeigersinn und folgen einem Bachlauf auf einem breiten Weg zur eingefassten Mineralquelle Hartborn. Wir queren den Bach und wandern auf ebener Strecke zum Felsendenkmal Junker Schilling. Währenddessen übe ich mit Milow den Rückruf, was auch super klappt. In dem Bereich kommen uns einige Wanderer mit Hunden entgegen und da ich mir noch nicht sicher genug bin, gebe ich die Verantwortung an die anderen ab.

Unter ständigen Richtungswechseln sowie hoch und runter führen uns Pfade zum Kottenheimer Winfield. Diese alte Grubenlandschaft mit seinen steilen Basaltwänden, die auch zum Klettern genutzt werden, zeugen von den Zeiten des Basaltabbaus.

Nachdem wir die K20 gequert haben, beginnt der Anstieg auf den Kottenheimer Büden. Zunächst leicht ansteigend über einen Forstweg, biegt der Weg bald rechts ab auf einen steileren Pfad. An Basaltformationen vorbei geht es weiter bergauf. Wir kommen an eine Gabelung, die nicht beschildert ist und wissen nicht weiter. Normalerweise kann man anhand des Bodens ganz gut sehen wo der Weg herführt, aber hier war sich wohl eine Vielzahl von Wanderern uneinig. Also gehen wir weiter geradeaus, was sich natürlich als falsch herausstellt. Da wie gesagt viele andere den gleichen Fehler gemacht haben, hat sich ein alternativer Weg am Kraterrand entlang gebildet. Wir erreichen den ursprünglichen Weg wieder beim Aussichtspunkt auf einer Kuppe. Von hier hat man einen tollen Blick in den Steinbruch des Bellbergs und auf die umliegenden Vulkanberge Hochsimmer, Bellberg und Hochstein. Milow hat es nicht so mit Fremden und wird etwas nervös, da hier oben eine Wandergruppe lauthals am Diskutieren ist. Also gebe ich den Hund wieder ab und versuche mir das Verhalten von Janines Mutter anzusehen, um so eine Situation beim nächsten Mal selbst zu regeln. Kurze Zeit später kommen wir zu einem Ausblick über Kottenheim und das Neuwieder Becken. Hier sehe ich meine Chance, denn ein älteres Ehepaar kommt uns entgegen. Ich nehme Milow neben mich, lasse ihn Sitz machen und es funktioniert alles ohne Probleme.

Der Pfad führt uns wieder steil bergab um eine Felsformation. Am Fuß der Schlackenwand befinden sich mit den Sieben Stuben kleine Höhlen, in denen die Menschen früher Schutz suchten. Über den südlichen Kraterdurchbruch geht es über eine offene Fläche auf Feldwegen zum westlichen Kraterrand. Wir biegen links auf einen Pfad und wandern hinauf zum Ettringer Bellberg. Oben angelangt, erwartet uns ein sehr schöner Ausblick auf die Vulkane der Osteifel. Wir gehen über einen Wiesenpfad zurück nach Ettringen und gelangen zu unserem Ausgangspunkt an der Hochsimmerhalle.

Fazit

Der Traumpfad Vulkanpfad ist eine schöne kurze Tour, die einen ersten guten Einblick in die geologischen Aktivitäten der Osteifel gibt. Leider war der Weg am Tag der Erwanderung sehr vermüllt.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Pfadanteil

  • Highlights: Kottenheimer Winfeld | Ettringer Bellberg | Kraterhöhlen Sieben Stuben

  • Höhenangst: im Uhrzeigersinn gehen

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Bellerberg-Vulkan ist eine Vulkangruppe, die sich aus mehreren Einzeleruptionen vor ca. 200.000 Jahren gebildet hat. Der Kottenheimer Büden ist dabei die östliche Flanke und der Ettringer Bellberg die westliche Flanke des Bellerberg-Vulkans.

Das Kottenheimer Winfeld ist ein altes Steinbruchgebiet. Durch den Ausbruch des Bellerberg-Vulkans verfüllte der nördliche Lavastrom das alte Tal und erreichte dabei eine Mächtigkeit von etwa 40m.

Im 20. Jh. wurden durch den modernen Gesteinsabbau hohe Wände aus basaltischen Gestein freigelegt, die heute noch zu bestaunen sind. Ende der 1960er Jahre wurde der kommerzielle Abbau aber nach und nach eingestellt.

Das Kottenheimer Winfeld ist heute ein Landschaftsdenkmal im Vulkanpark, in dem Kräne, Kransockel und Stützmauern heute noch stehen.

Die „Sieben Stuben“ sind künstliche Höhlen, die im Zweiten Weltkrieg in den Schlackenwall des Kottenheimer Büden eingehauen wurden und als Luftschutzräume dienten. Die eingehauenen Stollen wurden mit Feld- und Etagenbetten, Regalen sowie Öfen ausgestattet und die Eingänge mit Astwerk getarnt. So boten Höhlen bis zu 20 Menschen Schutz während des Krieges.