Ticken wie die Kelten?
„Ticken wie die Kelten“ ist das Thema des 14,5 km langen Premiumrundwanderweges Via Celtica. Stellvertretend für frühe Kulturen und deren Beziehung zur Natur wird an insgesamt 14 Punkten rund um die obere Eder die Welt der Kelten vermittelt. Eine zentrale Rolle spielt dabei vor allem der 511 m hohe Burgberg Dotzlar.
Die Via Celtica startet am Wanderparklatz an der Laubrother Straße in Dotzlar und führt mich zunächst zu einer neu angelegten Blumenwiese und in die Talaue der Eder hinab.
Kurze Zeit später geht es aber schon wieder aus dem breiten Tal hinaus. Ich quere die L 553 und wandere am Meisbach entlang das Tal hinauf bis zu dessen Quelle. Dort biege ich rechts ab und steige anschließend den steilen Hang am Waldrand hinauf. Von dort erblicke ich auf der gegenüberliegenden Seite Dotzlar und das Südwittgensteiner Bergland. Aber vor allem das Ziel der Wanderung fällt ins Auge: Die Burg Dotzlar, die im Gegensatz zu den umliegenden Bergketten als Inselberg einsam in der Landschaft steht.
Es geht weiter steil den Hang der Schwarzegrube hinauf zum höchsten Punkt der Tour (556 m). Dort erreiche ich den Schutzzaun des Naturschutzgebiets Großer Keller sowie einen historischen Grenzstein.
Ich wandere nun am Schutzzaun der streng geschützten Wacholderheide entlang, wobei einem auch die imposanten Fichten ins Auge fallen.
Die Via Celtica führt mich dann zum Café Hainbach hinab, wo ich auf den Premiumrundwanderweg Via Adrina treffe. Nach einem kurzen knackigen Anstieg durch den Wald erreiche den Kleinen Keller mit seiner kleinen Aussichtskanzel und genieße den tollen Blick aufs Edertal, das umliegende Hinterländer Ederbergland sowie Burgberg.
Nun geht es wieder ins Edertal hinab. Ich überquere die Ederbrücke Arfeld und gelange dann unterhalb der Brücke an den Fluss. Anschließend folge ich für einen Kilometer dem ehemaligen Bahndamm der Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf durch das Edertal bis zum Naturschutzgebiet Honert, wo Via Celtica und Via Adrina auf den dritten Premiumrundwanderweg, den Wittgensteiner Schieferpfad, treffen.
Ein Waldpfad führt mich nun in Serpentinen durch eine Waldschneise den Hang hinauf. Am Ende des Anstiegs trennt sich dann die Via Adrina endgültig von den beiden anderen Rundwegen.
Nach einer flachen Passage am Westhang des Honerts (562 m) entlang gelangen Via Celtica und Wittgensteiner Schieferpfad in den Bereich der Schieferfelsen Braut und Bräutigam. Teils abenteuerlich folge ich der Wegemarkierung sowie roten Punkten auf den Felsen durch das mit zahlreichen wilden Felsklippen durchsetzte Labyrinth und erreiche so am Ende die Bank Ehrfurcht.
Der Weg führt nun als schmaler Pfad am Steilhang entlang durch den Eichenwald bis ich am Waldrand einen schönen Ausblick auf Dotzlar, die Burg und das Schieferschaubergwerk Raumland gewährt bekomme. Über eine Wiese führt mich der Weg anschließend wieder ins Edertal hinab, wo sich auch der Wittgensteiner Schieferpfad wieder verabschiedet.
Ich überquere die Eder und steige über die Holzleiter auf eine Schafweide. Diese durchquere ich und wandere am Dotzlarer Wehr vorbei. Nach einem kurzen, kräftigen Anstieg nähere ich mich dem nächsten Aussichtspunkt mit Blick auf das NSG Honert und den Schwarzegrube.
Anschließend geht es über einen Wurzelpfad erneut zur Eder hinunter. Ich passiere den Standort der ehemaligen Mühle Pfaffenhecke und wandere durch das schöne Edertal. Nach ca. einem Kilometer geht es dann an Schieferfelsen vorbei wieder ein Stück den Hang hinauf. Danach führt mich die Via Celtica hangparallel zur nächsten imposanten Felsformation mit senkrechten Klippen und ausgedehnten Felsgeröllhalden. Auf einem verschlungenen Pfad geht es dort wieder hinab zum Grundbach, dem ich talaufwärts bis zum Ortseingang von Dotzlar folge. Hier beginnt dann der Aufstieg zum Burgberg.
Nach ca. 300 m erreiche ich den Zollbaum, eine altehrwürdige Eiche und ein Wahrzeichen Dotzlars. Bevor es in den Wald geht, genieße ich nochmal den schönen Blick auf Dotzlar und die Umgebung. Über einen Wurzelpfad steige ich nun hinauf zum Ziel der Wanderung, der Wallburg Dotzlar auf dem Burgberg. Deren Relikte sind heute kaum noch auszumachen und es ist immer noch unklar, welche Funktion die Ringwallanlage hatte.
Die Via Celtica führt mich schließlich wieder hinab nach Dotzlar und zurück zu meinem Ausgangspunkt am Wanderparklatz an der Laubrother Straße.
Fazit
Die Via Celtica ist ein sehr abwechslungsreicher Wanderweg, der vor allem durch seinen hohen Pfadanteil punkten kann. Die Pfadstrecken sind dabei schon recht anspruchsvoll, da es einige Male steil die Hänge hoch und runter geht. Immer wieder geht es an beeindruckenden Felsformationen vorbei und zu schönen Aussichtspunkten mit Ausblick auf Dotzlar sowie das Tal der oberen Eder. Was dieser Premiumwanderweg allerdings genau mit den Kelten zu tun hat, wird bei der Wanderung nicht wirklich ersichtlich. Die Wegemacher versuchen zwar einzelne Punkte mit der keltischen Kultur und deren Lebensweise in Verbindung zu bringen, dabei ist es bis heute nicht bewiesen, dass die Kelten überhaupt in dieser Region beheimatet waren.