Über Stock und Stein durchs Südliche Hellerbergland
Die Rothaarsteig-Spur Trödelsteinpfad führt uns heute im Südlichen Hellerbergland vom Burbacher Stadtteil Wahlbach durch das Buchhellertal zu der Felsformation der Trödelsteine. Auf dem Weg zu diesem Säulen- und Blockfeld aus Basalt erlebt man die Besonderheiten der basaltartigen Naturlandschaft zwischen Rothaargebirge und Westerwald.
Dezember 2017 und Januar 2018 waren bzw. sind eine richtig trübe Angelegenheit. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist es in Deutschland laut Deutschem Wetterdienst (DWD) noch nie so trüb und grau gewesen wie in diesem Winter. Zumindest ist es an diesem Wochenende mal trocken und so schnappe ich mir kurzerhand den Hund für unsere erste Tour in diesem Jahr.
Wir starten unsere Wanderung unterhalb des Feuerwehrgerätehauses am Wanderparkplatz in der Austraße und folgen der Markierung durch die Brücken- sowie Diesterwegstraße bis zum Waldrand. Wir kommen ins Buchhellertal und passieren einen Luftschutzstollen aus dem Jahr 1944. Nach etwa 500 m biegen wir links auf einen Pfad ab und folgen dem Bachverlauf talaufwärts durch die offenen Wiesen. Wir erreichen das Naturschutzgebiet Unteres Buchhellertal und dringen immer weiter ins Tal vor, bis wir wieder in den Wald gelangen.
Der Pfad biegt im rechten Winkel ab und wir machen uns an den ersten Aufstieg des Tages. Im Fichtenwald hat Sturmtief Friederike ganze Arbeit geleistet: Der ganze Abschnitt ist durch umgefallene Bäume versperrt. Also „klettern“ wir den Weg hinauf. Milow scheint das Ganze Spaß zu machen, denn für ihn ist es ein tolles Agility-Training. Mal muss er über die Stämme springen und dann wieder unter ihnen durchkriechen. Am Ende des Anstiegs gelangen wir dann auf einen Forstwirtschaftsweg, der uns hangparallel wieder ins Buchhellertal hinunter führt.
Kaum unten angekommen, beginnt aber auch schon der Aufstieg auf die Trödelsteine durch das Nenkerbachtal. Zwischendurch begegnen wir den Zeitzeugen des Erzbergbaus im Buchhellertal: Der Stollenmund, das Schlämmbecken sowie die Schlackereste der Grube Peterszeche sind Relikte aus der Bergbauzeit. Wir setzen unseren Aufstieg weiter fort und gelangen auf einen tollen Wurzelpfad. So langsam merkt man die Höhe, denn es wird immer nebliger und kühler. Als wir aber aus dem Wald hinaustreten, thront über uns schon das Gipfelkreuz auf den Trödelsteinen. Ein rutschiger Pfad führt uns über die Basaltsteine hinauf zum Gipfel, wo man sich auch in das Gipfelbuch eintragen kann.
Anschließend geht es wieder hinab nach Wahlbach. Wir folgen dem Europäischen Fernwanderweg E1 für ca. 800 m auf einem Forstwirtschaftsweg, der genau auf der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verläuft. Wir verlassen den Fernwanderweg und gehen über schmale Wurzelpfade durch Fichtenwälder und an alten Steinbrüchen vorbei zum Naturschutzgebiet Saukaute. Wir umrunden diese Wacholderheide und passieren einen kleinen See, der sich in einem alten Steinbruch gebildet hat.
Über einen steinigen Pfad gehen wir durch den mystischen Eichenwald weiter in Richtung Wahlbach zurück. Kurz vor Ende der Tour eröffnen sich uns noch zwei kurze Ausblicke auf Burbach und Wahlbach. Weiter über schmale Pfade geht es zum Schluss noch einmal steil hinab zum Waldrand nach Wahlbach und anschließend zurück zu unserem Ausgangspunkt in der Austraße.
Fazit
Die Rothaarsteig-Spur Trödelsteine hat abgesehen vom Naturdenkmal Trödelsteine und dem unteren Buchhellertal keine wirklichen Höhepunkte zu bieten. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn diese Tour ist vor allem eine tolle Kombination aus abenteuerlichen Pfaden, mystischen Waldpassagen und idyllischen Wiesenlandschaften. Der sehr hohe Pfadanteil, die gute Wegeführung und die Abgeschiedenheit machen diesen Premiumwanderweg wirklich erlebenswert. Allerdings fehlten mir, im Gegensatz zu meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Rothaarsteig, Informationen über bestimmte Standorte am Wegesrand.