Taunus

Der Taunus ist ein hessisches Mittelgebirge mit dem Großen Feldberg (879 m ü. NN) als höchste Erhebung. Als südöstlicher Teil des Rheinischen Schiefergebirges stammen seine Gesteine überwiegend aus dem Devon und wurden im Rahmen der variszischen Gebirgsbildung verfaltet.

Im Westen begrenzt das Obere Mittelrheintal den Taunus und trennt ihn vom Hunsrück. Im Norden bildet das Lahntal mit dem Limburger Becken eine recht scharfe landschaftliche Grenze zum Westerwald. Im Osten grenzen nördlich das Gießener Becken und im südlichen Anschluss die Wetterau an den Taunus. Im Süden bildet das Rhein-Main-Tiefland eine natürliche Grenze.

Die Schichtfolgen des Taunus wurden im Zuge der variszischen Gebirgsfaltung geschiefert, verschuppt und in streichende Sättel und Mulden gefaltet.

Der Taunus ist ein heterogener Landschaftsraum, dessen Naturlandschaft sich in einheitlichere Teillandschaften gliedert. Im Süden liegen die stärker bewaldeten und höher gelegenen Teile des Vordertaunus und des Hohen Taunus (Hauptkamm), wo im Feldbergmassiv die größten Höhen des gesamten Rheinischen Schiefergebirges erreicht werden. Der Hintertaunus ist das Gebiet nördlich des Hohen Taunus bis hin zum Lahntal. Die Landschaft liegt niedriger und ist weniger bergig als im Südtaunus. Zwischen den zum Teil tief eingeschnittenen Tälern gibt es ausgeprägte Hochflächen (Verebnungen) mit starker landwirtschaftlicher Nutzung. Durch Idsteiner Senke wird der Hintertaunus dabei in den Westlichen und Östlichen Hintertaunus geteilt.

Westlicher Hintertaunus

Die alte Rumpffläche des Westlichen Hintertaunus weist einige starke Kontraste auf. Die Landschaft besteht aus gewellten Hochflächen, die von 250 m bis auf 550 m ansteigen.

Der Hintertaunus setzt sich vor allen aus den schwarzen Gesteinsserien des Hunsrückschiefers und den Singhofener Schichten, oft grauwackenartigen Sandsteinen sowie Silt- und Tonsteinen, zusammen. Die Geologie ist aufgrund der oft eintönigen sandigen und schiefrigen Gesteine nicht so gut bekannt wie die des Vor- und Hochtaunus oder der Lahnmulde.

Östlicher Hintertaunus

Vom Kamm des Hohen Taunus fällt der Östliche Hintertaunus in Form einer zum Lahntal abgedachten Hochfläche ab und springt dabei an nördlichster Stelle etwa rechtwinklig in das Marburg-Gießener Lahntal vor. Das aus stark gefalteten überwiegend devonischen Tonschiefern bestehende und zu einer Rumpffläche eingeebnete Bergland wird sowohl nach Norden zur Lahn als auch nach Osten über die Usa zur Wetterau hin entwässert. Die Hochflächen liegen dabei in der Regel zwischen 350 und 450 m, zum Lahntal hin fallen sie auf 250 bis 300 m ab.

Ansonsten ist der Östliche Hintertaunus eigentlich ein Waldland, das eine heute rückläufige Landwirtschaft aufweist. Naturlandschaftlich ist der Östliche Hintertaunus überwiegend als Buchenwaldgebiet anzusehen, in dem die Eiche durch mittelalterliche Waldwirtschaft begünstigt wurde und heute noch hohe Anteile einnimmt.