Das Süderbergland, auch als Bergisch-Sauerländisches Gebirge bezeichnet, ist der nordöstlichste Teil des Rheinischen Schiefergebirges und entspricht in etwa den historischen Regionen Sauerland, Bergisches Land, Siegerland und Wittgensteiner Land in Nordrhein-Westfalen sowie dem Upland und dem Nordwesten des Hinterlandes in Hessen. Zum Süderbergland zählen zudem mehrere in sich geschlossene Höhenzüge, die größtenteils unter dem Begriff „Sauerland“ geführt werden.

Das Süderbergland ist eine flächenmäßig vergleichsweise umfangreiche Großlandschaft. Dennoch verlaufen die Reliefwechsel zumeist sanft, wobei nur die Ostabdachung des Höhenschwerpunktes Rothaargebirge schroff verläuft.

Das Mittelsieg-Bergland ist eine bis zu 480 m hohe Mittelgebirgslandschaft, die dem Lauf der Sieg in Ost-West-Richtung von Wissen bis Hennef folgt. Das sich nach Westen keilförmig zur Kölner Bucht verengende Bergland geht nach Osten fließend ins Siegerland über. Dabei zerteilt das Tal der Sieg das Siegerland in einen Nordwest- und einen Südostteil. Die Rothaar-Vorhöhen werden im Osten bis zu 633 m hoch und gehen unmittelbar ins Rothaargebirge über.

Der größtenteils in Hessen liegende Ostsauerländer Gebirgsrand stellt die Ostabdachung des Rothaargebirges zum Westhessischen Bergland dar. Neben landwirtschaftlich geprägten Naturräumen ist er nur durch Höhenlagen und Relief von den sich unmittelbar westlich anschließenden Teilen des Rothaargebirges zu unterscheiden. Da der Gebirgsrand im Regenschatten des Rothaargebirges steht, hat sich hier ein trockenes und wärmeres Klima entwickelt.

Das bis zu 843 m hohe Rothaargebirge (mit Hochsauerland) bildet den Höhenschwerpunkt des Süderberglandes und reicht vom Osten des Siegerlandes bis weit nach Hessen ins Upland und ins Hessische Hinterland. Es umfasst im weiteren Sinne das waldreiche Hochland im Quellbereich von Dill, Sieg, Lenne, Ruhr, Diemel, Eder und Lahn. Von den Rändern her ist es durch Schluchten und Quellkessel der hier entspringenden Gewässer bis zu 400 m tief eingeschnitten. Im Scheitel, der auch die Rhein-Weser-Wasserscheide bildet, wird das Bild hingegen von ruhigeren Formen bestimmt. Neben mittel- und oberdevonischen Gesteinen findet man auch altvulkanisches Ergussgestein. Die Böden bestehen aus sandigen bis steinig-grusigen Lehmen und sind stark erosionsgeprägt.

Das Nordsauerländer Oberland umfasst den Nordosten des Süderberglandes an der nördlichen Nahtlinie zum Haarstrang und erreicht Höhen von 581 m ü. NN.

Die Sauerländer Senken sind ein in sich zusammenhängendes Hügelland, die sich vom oberen Mittellauf der Ruhr aus in nordöstliche Richtung ziehen. Entgegen dem Namen finden sich auch hier Erhebungen bis knapp über 600 m Höhe innerhalb der Senken.

Das Märkische Oberland erstreckt sich am Mittellauf der Lenne, am Lauf der Volme und am Lauf der Ennepe.

Das bis zu 688 m hohe Südsauerländer Bergland besteht aus mehreren Höhenzügen, die teilweise durch die Lenne getrennt werden. Die Rothaarvorhöhen können hingegen noch als ein Nordwestausläufer des Rothaargebirges angesehen werden. Das Bergland wird zusammen mit dem nach Nordwesten abdachenden Märkischen Oberland auch zum Westsauerländer Oberland zusammengefasst.

Das Niederbergisch-Märkische Hügelland stellt den nordwestlichsten Teil des Süderberglandes dar und berührt das Ruhrgebiet südlich der Linie Witten-Bochum-Essen.

Das Niedersauerland stellt die Nordabdachung des Südsauerländer Oberlandes bzw. des Märkischen Oberlandes zur Westfälischen Bucht dar. Während das Bergland nördlich der Ruhr schroff abbricht, enthält es linksruhrisch die Mündungsläufe mehrerer Flüsse.

Die Bergischen Hochflächen stellen das Kernland des am Oberlauf der Wupper orientierten Niederbergischen Landes dar und grenzen im Westen unmittelbar an die Kölner Bucht.

Das Bergland der Oberen Agger und Wiehl ist eine kleinere Haupteinheit im Oberbergischen.  Zentrales Fließgewässer ist die zur Sieg entwässernde Agger. Das Relief des Berglandes ist abwechslungsreicher als das der nordwestlich angrenzenden Bergischen Hochflächen.

Siegerland

Das Siegerland ist ein große, vielgliedrige und gekammerte Quellmuldenlandschaft der Sieg zwischen Rothaargebirge im Nordosten, Westerwald im Süden und „Kölschem Heck“ im Westen. Das Tal der Sieg und ihrer nördlichen Zuflüsse ist als Verdichtungsraum hier ausgenommen. Die Berg- und Hügelgebiete dieser Landschaft sind im Wesentlichen geprägt von den zahlreichen Siegzuflüssen und deren fiederförmigen Seitenbachsystemen. Durch die entstandenen engen Waldtäler sind die einzelnen Landschaftsteile in zahlreiche Berg-, Riedel- und Hügelgruppen unterteilt. Die höchsten Punkte der Landschaft liegen am Fuß des Rothaargebirges mit etwa 650 m ü. NN. Im Gegensatz zu den übrigen Gebieten steigt die Landschaft hier stufenförmig an. Das Hellerbergland im Süden und der Giebelwald im Westen bilden einen Riegel, der von der Sieg auf ca. 200 m ü. NN durchbrochen wird. Auf den Schiefern und Sandsteinen dieser Landschaft liegen meist Braunerden. Die Landschaft ist zum größten Teil bewaldet, nur in den Tälern sind landwirtschaftliche Flächen vorhanden.
Die wenigen Agrarflächen werden meist als Grünland genutzt. Die forstwirtschaftlichen Flächen umfassen v.a. Buchen- und Fichtenmischwald.

Rothaargebirge

Das Rothaargebirge ein bis zu 843 m hohes Mittelgebirge in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Es ist der Höhenschwerpunkt des Süderberglandes und das im Durchschnitt höchstgelegene und schneereichste Teilgebirge des Rheinischen Schiefergebirges.

Das in großen Teilen bewaldete und niederschlagsreiche Rothaargebirge liegt überwiegend in Westfalen. Nur die südöstlichen bis nordöstlichen Ausläufer befinden sich im Bundesland Hessen. Die nordwestlich abfließenden Bäche gehören zu den Einzugsgebieten von Sieg, Lenne sowie Ruhr und die südöstliche Abdachung entwässert zu Diemel, Eder sowie Lahn. Das Rothaargebirge umfasst zudem die komplette Rhein-Weser-Wasserscheide sowie die östliche Wasserscheide der Sieg.

Das Rothaargebirge gilt geologisch als der nordöstliche Teil des Rheinischen Schiefergebirges, unterscheidet sich jedoch von dessen Hauptteil durch die größere mittlere Höhe und nur lokal auftretenden Plateaucharakter. Höhenschwerpunkte sind der Naturraum Langenberg um den Langenberg (843 m), wo sich die Mehrheit der 800er Berge findet, und das Massiv des Kahlen Astens (842 m). Nach außen hin flachen die Gipfelhöhen je auf etwa 600 m ü. NN ab.

Nur in Mulden und auf flachen Böden befinden sich landwirtschaftliche Flächen. Während die Höhen im Nordwesten sanftere Gefälle zeigen, bricht das Rothaargebirge an der sogenannten Hohen Seite im Osten, vielfach von tief eingekerbten Breschen zerrissen, schroff ab. Mit der Kalteiche und der Haincher Höhe zieht sich ein Ausläufer weit nach Südwesten.

Die forstwirtschaftliche Nutzung überwiegt in dieser Landschaft bei weitem. Die landwirtschaftlichen Flächen bestehen überwiegend aus Grünland. Stellenweise wird die Landschaft intensiv touristisch und wintersportlich genutzt.

Ostsauerländer Gebirgsrand

Der Ostsauerländer Gebirgsrand ist der Ostabfall des Süderberglands zwischen Eder und Diemel. Verbindendes und einheitliches Merkmal dieses in sich vielgestaltigen Naturraumes ist die nach Osten gerichtete Abdachung des Schiefergebirges von den ca. 600 m hohen Rändern des Rothaargebirges zum Westhessischen Bergland.

Die in zahlreiche Sporne und Buchten aufgelöste Ostgrenze des Ostsauerländer Gebirgsrandes weist eine weit verbreitete Rötung der Gesteine auf. Da der Ostsauerländer Gebirgsrand im Regenschatten des Rothaargebirges steht, halbiert sich von Westen nach Osten der Jahresniederschlag. Das geringe Porenvolumen und die geringe Wasserspeicherfähigkeit der Schiefergesteine des Ostsauerländischen Gebirgsrandes führen zu einer sehr geringen Niedrigwasserführung der aus diesem Gebirgsrand austretenden Wasserläufe. Zugleich bedingen sie aber mit ihren meist in das niederschlagsreiche Hochsauerland hineinreichenden Niederschlagsgebieten eine hohe Hochwassergefährlichkeit, die u.a. auch zum Bau von Talsperren an Eder und Diemel Anlass gegeben haben.