• Manubach (BIN)

  • Länge: 10.4 km

  • Höhenmeter: 315 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 55413 Manubach | Parkplatz an der Gemeindehalle (Rheingoldstraße 1)

  • Startpunkt: Gemeindehalle Manubach

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert:  April 2018

Der typische Charakter eines Seitentals am Mittelrhein

Die Rheinburgenweg-Rundtour St.-Oswald-Schleife führt durch ein Seitental des Rheins um den Ort Manubach herum. Ihren Namen verdankt die Tour dabei dem heiligen Oswald von Northumbia, der Namenspatron der evangelischen Kirche in Manubach ist. Zudem nennen bzw. nannten sich eine Weinlage, eine Winzergenossenschaft sowie eine Weinstube St. Oswald.

Wir starten unsere Tour am Manubacher Ortseingang und gehen über die neu errichtete Brücke über den Gailsbach zum Friedhof hinauf. Entlang einer Ziegenweide erreichen wir nach insgesamt 400 m den eigentlichen Startpunkt der St.-Oswald-Schleife an einer Treppe.

Zunächst gilt es einen kurzen, aber steilen Anstieg zu bewältigen, bevor wir oberhalb von Manubach am Hang entlang laufen und den Ort passieren. Dabei blickt man immer wieder auf die namensgebende Kirche St. Oswald. Nach 800 m gelangen wir in den Wald, wo der Weg am Hang entlang langsam, aber stetig an Höhe gewinnt. Auf dem Bergrücken angekommen, folgen wir diesem am Waldrand entlang bis zum Rheinhöhenblick, von wo aus wir auf die bewaldeten Höhenzüge von Soonwald und Binger Wald schauen.

Wir tauchen wieder in den Wald und wandern über einen Hohlweg unterhalb des Bergrückens weiter. Nach 100 m machen wir einen kleinen Abstecher zum ausgewiesenen Aussichtspunkt Talblick. Dabei geht es zum Schluss zwar relativ steil den Hang hinunter, aber der Aufwand lohnt sich. Von der Bank aus hat man einen wirklichen schönen Blick in das Gailsbachtal mit seinen beiden Gemeinden Manubach und Oberdiebach.

Zurück auf der St.-Oswald-Schleife geht es nach 200 m rechts über die Wiese in einen Eichen-Niederwald, wo wir über einen weiteren Bergrücken und einen moosbewachsen Pfad wieder steil ins Gailsbachtal hinab wandern. Unten im Tal angekommen, überqueren wir zunächst den Bach und anschließend die K 27. Auf der anderen Straßenseite geht es über einen steinigen Weg wieder bergauf, bis wir den Rastplatz Im Gressel erreichen. Direkt dahinter führt uns ein felsiger Serpentinenpfad durch den Krüppeleichenwald weiter bergan. Auf der Höhe führt uns nun ein Wiesenweg am Waldrand und an Feldern entlang zum höchsten Punkt der Rheinburgenweg-Rundtour (369 m).

Am Schadenbach entlang geht es wieder ein Stück bergab, bevor wir links abbiegen und die erste Weinberglage von Manubach erreichen. Der Wiesenweg führt uns weiter am Hang entlang bis zu einer Schutzhütte, wo der Abstieg durch die Weinberge beginnt. Wir wandern aber zunächst weiter in Richtung Rhein und queren die K 24. Oberhalb von Oberdiebach macht die St. Oswald-Schleife eine Schleife und führt uns zurück in Richtung Manubach. Nachdem wir erneut die K 24 gequert haben, geht es durch eine Ziegenweide in den Ort hinein. Wir passieren die namensgebende Kirche sowie das Kriegerdenkmal und gehen über die enge Hauptstraße mit ihren hübschen alten Fachwerkhäusern in Richtung Oberdiebach. Wenig später biegen wir rechts ab und gelangen zu unserem Ausgangspunkt an der steilen Treppe.

Fazit

Die St.-Oswald-Schleife gehört zu den landschaftlich schönsten Premiumwanderwegen im Mittelrheintal. Der Weg führt dabei abwechslungsreich und sehr naturnah durch die Wälder, Offenlandschaften sowie Weinberge rund um Manubach und man erlebt den typischen Charakter eines tief eingeschnittenen Seitentals im Südöstlichen Rheinhunsrück. Zudem bieten sich immer wieder schöne Ausblicke ins Tal hinab sowie auf die Höhenzüge von Soonwald und Binger Wald. Ansonsten hat die St.-Oswald-Schleife aber keine wirklichen Höhepunkte zu bieten.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + sehr hoher Naturweganteil

  • Highlights: Rheinhöhenblick | Ausblicke auf Manubach

  • Höhenangst: teilweise Pfade auf Bergrücken mit Steilhängen – ohne Fernsicht

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: April – Oktober

Wissenswertes

Oswald (604 – 642) war von 634 – 642 der erste christliche König des angelsächsischen Kleinkönigreiches Northumbria, das sich an der Ostküste Englands von Edinburgh im Norden bis südlich von York erstreckte, und wird als Heiliger verehrt.

Nachdem Oswald in seiner Jugend ins Exil geschickt und von Mönchen erzogen sowie christlich getauft wurde, kehrte er 634 zurück und besiegte den herrschenden König. Der Sieg des zahlenmäßig unterlegenen christlichen Heer Oswalds wurde dabei als Gottesurteil angesehen. Oswald sorgte anschließend energisch für die Restauration des Christentums in Northumbria. 642 wagte Oswald den Angriff auf das Königreich Mercia und kam bei der Schlacht von Maserfield ums Leben. Sein Körper wurde zerstückelt und zur Schau gestellt.

Da er im Kampf gegen das letzte heidnische Reich der Angelsachsen starb, galt er als Märtyrer und wurde als Heiliger verehrt. Unmittelbar nach seinem Tod wurde über Wunder an seinem Todesort berichtet. Der sog. Oswaldkult verbreitete sich auch in Irland und Kontinentaleuropa, insbesondere in Flandern, Deutschland und Österreich. Dadurch wurden zahlreiche Kirchen Oswald geweiht. Er gilt als Schutzpatron der englischen Könige, der Kreuzfahrer, der Schnitter sowie des Viehs und wird zum Schutz vor der Pest angerufen.

Teilreliquien seines Kopfes befinden sich heute auch in Hildesheim und im Paderborner Dom. Im pfälzischen Boßweiler existiert eine bereits im Mittelalter nachgewiesene Wallfahrt, mit Wallfahrtskirche und Schädelreliquie des hl. Oswald.

Der Rheinhunsrück ist die überwiegend schroff zerschnittene Abdachung der Hunsrückhochfläche zur Mittelrheinterrasse. Sie ist durch kurze, steile und tiefe Täler in eine 400 – 450 m hohe Landschaft von Kämmen, Spornen und Riedeln aufgelöst.

Der Landschaftsraum ist überwiegend bewaldet. Nur einzelne Rodungsinseln sowie schmale landwirtschaftlich genutzte Streifen auf den Höhenrücken und parallel zu den Tälern unterbrechen den Wald.

Der Rheinhunsrück weist ein dichtes Netz von naturnahen Bächen auf, die nach kurzer Fließstrecke in den Rhein münden.

Die klimatisch günstige Lage des Rheintals wirkt bis in die Seitentäler und ermöglicht auf den Südhängen Weinbau bis in 350 m Höhe. Die Wärmebegünstigung der Seitentäler spiegelt sich auch in der Trockenvegetation auf Felsen oder in Magerrasen wider.

Der südöstliche Rheinhunsrück ist insgesamt nur dünn besiedelt. Auf den Rodungsinseln der Hochflächen wird er durch wenige kleine, bäuerliche Siedlungen und in den Tälern durch Weindörfer mit zeilenförmigen Ortsgrundriss geprägt.