Erlebnisvielfalt im Oberen Mittelrheintal
Vatertag und traumhaftes Wetter – also raus zum Wandern. Heute steht mit der Traumschleife Schwede-Bure, einem Rundweg des Rheinburgenweges, mal wieder eine Wanderung im Oberen Mittelrheintal auf dem Programm. Oberwesel, die auch Stadt der Türme genannt wird, ist mit Sicherheit einer schönsten Städte im Rheintal.
Vom Schaarplatz aus gehen wir an einem mittelalterlichen Brunnen und einem kleinen Weinberg vorbei in den Schützengraben hinauf. Diesem folgen wir auf einem Pfad entlang der mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen nach Norden zur Martinskirche an der K 92. Nachdem wir der Straße für ein kurzes Stück gefolgt sind, führt uns ein schmaler Pfad bergauf entlang alter Gartengrundstücke zum Michelfeld. Wir biegen rechts auf einen Wirtschaftsweg ab und erreichen wenig später den Aussichtspunkt Auf dem Kackstuhl, dessen Namen auf eine alte Gemarkung zurückzuführen ist. Hier bietet sich eine herrliche Aussicht rheinabwärts und ich lasse Milow auf dem Nachbau eines Kackstuhls für ein Foto Platz nehmen.
Es geht langsam ansteigend über den Wirtschaftsweg hinauf zur Hardthöhe und über Wiesen sowie Felder mit schönen Ausblicken ins Rheintal weiter am ehemaligen Jüdischen Friedhof vorbei. Nach einem weiteren Kilometer über Feldwege kommen wir zur Rheingoldschänke und queren wieder die K 92. Über einen Pfad folgen wir dem Weg durch Weiden, Wiesen und ein kurzes Waldstück zur Guckshöll, dessen Name sich von Halde (steiler Hang) ableitet. Hier eröffnet sich uns ein fantastischer und vor allem interessanter Blick durch das Niederbachtal zum Rhein mit der Martinskirche und dem Ochsenturm.
Die Traumschleife steigt nun an einer Tannenschonung vorbei nochmal kurz an, bis wir den höchsten Punkt der Tour erreichen. Wir kommen zum Wanderparkplatz Hardt, queren erneut die K92 und wandern über einen Wiesenweg mit blühenden Büschen an Damscheid vorbei. Nachdem wir ca. 2 km nach Westen gegangen sind, biegen wir hinter dem Aussichtspunkt Hunsrück, wo gerade einige Jungs Grillen, links in einen kleinen Pfad ab, der uns nach wenigen Metern durch Niederwald auf den Wirtschaftsweg zurück nach Oberwesel führt.
Es geht wieder nach Osten entlang an zunächst brachliegenden und dann bewirtschafteten Weinbergen des Oberbachtals. In dem Tal steht die Luft und die Sonne scheint gnadenlos auf den Hang. Bevor der Weg asphaltiert wird, steigen wir links auf die Weinbergmauer und gehen für 80 m am Fuße der Weinberge entlang an Infotafeln vorbei. Wir sind jetzt auf der Höhe des Oberweseler Stadtteils Engehöll und wandern auf dem asphaltierten Weg durch die Weinberge. Der arme kleine Milow hat es aufgrund der Hitze schwer und hechelt vor sich hin. Leicht ansteigend geht es vorbei an einem alten Schieferunterstand der Winzer und vor uns thront die Schönburg.
Nach einem Kilometer führt uns ein Pfad mit großen Stufen endlich aus dem überhitzten Tal links hinauf in einen Eichenwald und zum Landsknechtsblick mit Aussicht auf Oberwesel und den Rhein. Über einen waldigen Pfad erreichen wir dann den für die Tour namensgebenden Schwede-Bure.
Weiter geht der Pfad zur Kalvarienberg-Kapelle, die 1845 erbaut wurde und früher ein Ziel von Prozessionen war. Nun gehen wir den Kreuzweg hinab, erreichen bald wieder die ersten Häuser von Oberwesel am Schützengraben und beenden unsere Tour wieder am Schaarplatz.
Fazit
Die Traumschleife Schwede-Bure ist eine gelungene, abwechslungsreiche Tour mit großer Erlebnisvielfalt, die an vielen Kulturstätten und geschichtsträchtigen Orten vorbeiführt. Besondere Highlights sind das eindrucksvolle mittelalterliche Stadtmauerensemble von Oberwesel und der Blick auf die imposante Schönburg. Der Rundweg hätte im Bereich des Oberbachtals etwas kürzer gestaltet werden können. Der hohe Anteil asphaltierter bzw. betonierter Wege, vor allem durch die Weinlagen, ist aber ein kleiner Minuspunkt.