• Sayn | Stromberg

  • Länge: 15.3 km

  • Höhenmeter: 460 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56170 Bendorf-Sayn | Parkplatz Am Schlosspark (Koblenz-Olper-Straße)

  • Startpunkt: Schloss Sayn

  • Einkehrmöglichkeiten: Schlossrestaurant „SaynerZeit“ | Waldgaststätte Meisenhof

  • Wegbegleiter: Esther | Dominic | Sven | Anna | Martin | Lisa | Benni | Flo

  • Erwandert: November 2015

Der Anfang der Traumpfade

Nach längerer Planung haben wir es endlich mal wieder geschafft, mit einer großen Gruppe zu wandern. Natürlich hätte ich für das zweite Mal eine kürzere Strecke und eine bessere Jahreszeit auswählen können, aber man lernt ja erst im Verlauf der Zeit dazu. Insgesamt neun Menschen und drei Hunde treffen sich sonntagsmorgens bei schlechter Wettervorhersage auf dem Parkplatz des Schmetterlingsgarten Sayn um den Traumpfad Saynsteig zu erwandern. Natürlich gibt es immer ein Paar, das verschlafen hat und auf die man warten muss. Aber zum Glück ist es noch trocken.

Eine Brücke über den Saynbach und eine Straßenüberquerung bringen uns zum Startpunkt des Traumpfades am Schloss Sayn. Nachdem man über die Schlossterrasse gegangen ist, führt ein Pfad hinauf zur Burg Sayn, wo es über den inneren Burghof zum ersten Aussichtspunkt am Gemäuer geht. Dort angelangt bekommt man einen ersten Blick auf Bendorf und das Neuwieder Becken. Wir gehen nun auf Pfaden und naturnahen Wegen ins Brexbachtal hinein. Aus Versehen nehmen wir eine Abbiegung zu früh, weichen so vom Saynsteig ab und folgen dem Rheinsteig. Zum Glück wurde zu dieser Zeit die L 306 von Bendorf nach Stromberg erneuert, so dass sie für den Verkehr gesperrt war. Wir gehen also auf der Straße und erreichen wieder unsere ursprüngliche Wanderstrecke.

Wir gelangen auf die Ottilienhöhe und haben Stromberg, den höchsten Punkt der Tour, vor Augen. Aber es geht zunächst nach links und steil bergab in ein Seitental. Bei den Witterungsverhältnissen und dem nassen Laub wird das ganze zur Rutschpartie. Ein Forstweg führt uns langsam wieder bergauf, bis wir auf einmal vor einer Wand stehen. Auf dem sehr steilen, geradlinigen Pfad fangen die ersten an zu fluchen. Oben angelangt, erreicht man die Grillhütte und die Höhe von Stromberg. Wir durchqueren den Ort und es geht über das Nebental des Nauorter Floß wieder bergab zum Brexbach.

Durch die urige Bachauenlandschaft, die immer mal wieder durch die Gleise der alten Brexbachtalbahn unterbrochen wird, geht es bis zu einem Pfadfinderlager. Allerdings besteht der Pfad im Brexbachtal aufgrund der Witterungsverhältnisse der letzten Tage nur noch aus Schlamm und Matsch. Nun geht es zunächst über einen breiten Forstweg wieder aus der Talsohle heraus und anschließend über einen Serpentinenpfad zum Limes und einem rekonstruierten Römerturm hinauf. Dabei treffen wir auch wieder auf den Rheinsteig, der uns jetzt einige Zeit begleitet. Kaum oben angelangt öffnet Petrus seine Schleusen und ein Schneeschauer beginnt. Zu allem Überfluss kann man auch noch nicht mal auf bzw. in den Turm gehen. Dennoch hat man einen tollen Blick in Richtung Neuwieder Becken.

Zum Glück lässt der Schauer kurze Zeit später wieder nach und wir setzen unseren Weg auf einem ebenen Stück zum nahegelegenen Meisenhof fort, wo wir uns alle erst mal ein Bier verdient haben. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass wir aufgrund der Hunde draußen sitzen bleiben (aber überdacht). Anschließend gehen wir zum Glück trocken über freie Felder und haben den eigentlich schönsten Ausblick des Tages. Es geht wieder hinab, wir überqueren den Brexbach und gehen durch Sayn zurück zum Startpunkt am Schloss.

Fazit

Der Traumpfad Saynsteig ist insgesamt eine schöne Tour mit hohem Pfadanteil. Gerade im urigen Brexbachtal gibt es wirklich tolle Passagen und kulturell-historisch weiß der Traumpfad Saynsteig ebenfalls zu glänzen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Pfadanteil

  • Highlights: Schloss Sayn | Burg Sayn | Bachauenlandschaft im Brexbachtal | Römerturm

Wissenswertes

Schloss Sayn wurde im  14. Jh. als mittelalterlicher Burgmannshof erbaut. Im 19. Jh. wurde das mittlerweile barocke Herrenhaus im Stil der Neugotik zu einem Schloss umgebaut und erweitert. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es allerdings stark beschädigt und verfiel zu einer Ruine. Erst in den 1990er Jahren wurde es unter Wiederherstellung der alten Bausubstanz wiederaufgebaut.

Heute beherbergt das Schloss Sayn ein Restaurant und das Rheinische Eisenkunstguss-Museum.

Die Burg Sayn ist die im 12. Jh. erbaute Stammburg der Grafen von Sayn bzw. Sayn-Wittgenstein. Sie wurde 1632 während des Dreißigjährigen Kriegs von den Schweden zerstört. Seitdem bestand die Burg als Ruine, deren Baubestand aber gesichert und teilausgebaut wurde.

Der Brexbach ist ein ca. 22 km langer Nebenfluss des Saynbachs. Er entsteht östlich von Höhr-Grenzhausen aus der Vereinigung zweier Bäche. Im Brexbachtal befindet sich das gleichnamige Pfadfinderlager, das auf 3km Länge mehrere Zeltlagerplätze und Schutzhütten sowie eine Lagerkapelle beherbergt. Im Unterlauf durchfließt der Brexbach den Ortsteil Sayn mit der ehemaligen Abtei Sayn und mündet im Schlosspark in den Saynbach.

Die Brexbachtalbahn ist eine im 19. Jh. erbaute Eisenbahnstrecke zwischen Neuwied-Engers und Siershahn im Westerwald. Die 21,6 km lange Strecke verläuft auf über 36 Brücken und Viadukten sowie durch sieben Tunnel durch das Brexbachtal. Der Personen- und der Güterverkehr wurden jedoch schon 1989 bzw. 1994 eingestellt. Pläne, den Abschnitt Bendorf-Grenzau wieder instand zu setzen, wurden mittlerweile verworfen.