• Gondershausen

  • Länge: 15.5 km

  • Höhenmeter: 389 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke

  • Parken: 56283 Gondershausen | Parkplatz an der Gunthershalle (Buchenweg 3)

  • Startpunkt: Parkplatz an der Gunthershalle

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: April 2017

Aussichtsreicher Hunsrück

Nachdem ich schon die Traumschleifen Oberes Baybachtal und Baybachklamm erwandert habe, geht es heute auf den dritten Premiumwanderung, der das tolle Tal mit einschließt: die Traumschleife Rabenlay.

Der Parkplatz an der Gunthershalle ist aufgrund einer Baustelle in der Schulstraße nicht zu erreichen und so fahre ich etwas planlos durch Gondershausen und nach Mermuth. Doch nirgends findet sich eine passende Parkgelegenheit. Aber zum Glück befindet sich der Friedhof von Gondershausen direkt an der Traumschleife und dort kann ich auch ohne Probleme das Auto abstellen.

Also überqueren wir die L 206 und gelangen direkt zum Eifelblick, von wo aus wir die Aussichten über die Hunsrückhöhen und auf die Ehrenburg im benachbarten Ehrbachtal genießen sowie die Hohe Acht und die Nürburg in der Eifel sehen können. Auf einer Schautafel bekommen wir auch die einzelnen Erhebungen und erloschenen Vulkane erklärt. An Streuobstwiesen und Wäldern entlang gehen wir weiter bis ins Biotop am Sonnenhof. Am Windradblick werden uns die Standorte der Windräder im Hunsrück näher gebracht und wir können auch die ersten Blicke über das Baybachtal genießen.

Durch den Wald geht es nun hinab in den „Canyon des Hunsrücks“, wo sich das Wasser über Millionen von Jahren seinen Weg gegraben und kirchturmhohe Felsen hinterlassen hat. Der Pfad folgt dem Baybach zwar nur für ca. einen Kilometer, doch ich genieße auch hier wieder die idyllische Abgeschiedenheit.

An der Ruine der Kneipe-Mühle geht es nun steil bergauf auf den Felsen Rabenlay, der der Traumschleife seinen Namen gibt. Der tolle Ausblick von diesem Felsmassiv ins Baybachtal entschädigt aber für die Anstrengung.

Danach wandern wir zuerst durch den Wald und dann über Feld- und Wiesenwege zu einem kleinen Wäldchen mit der Erzgrube Petrus, wo bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Eisenerz im Tagebau gewonnen wurde. Vorbei an den Pferdekoppeln geht es talwärts in Richtung Gondershausen, bevor wir den Ginsterberg über einen kurzen steilen Aufstieg hinauf müssen. Es geht am Neubaugebiet vorbei zum Besembennerkreisel, der die Gondershausener Tradition des Bindens von Reiserbesen symbolisiert. Wir überqueren wieder die L 206, gehen an der Holzfigur vorbei, die den letzten noch aktiven Gonderscher Besembenner Willi Eiskirch darstellt, und verlassen Gondershausen.

Der Weg führt uns über die Wiesen zum Aussichtspunkt Steinkaul, wo wir mit dem Fernmeldeturm auf dem Kühkopf und dem Sendeturm in Naßheck die zweit- bzw. dritthöchsten Bauwerke von Rheinland-Pfalz erblicken können. Nach 600 m kommen wir zum Reichelgraben und dem herrlichen Biotop des Waldsees.

Wiesen- und Feldwege führen uns nun durch blühende Rapsfelder und vorbei an einer uralten Eiche zurück zum Ausgangspunkt. Kurz vor dem Ende gelangen wir aber noch zur Schönstattkapelle, bevor es über einen schmalen Waldpfad zurück zum Friedhof geht.

Fazit

Die Traumschleife Rabenlay ist ein Wanderweg der weiten Aussichten mit Ausblicken bis in die Eifel und über das Baybachtal sowie das Ehrbachtal. Die Schleife widmet sich zudem thematisch den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft, die an praktischen Beispielen wie Windrädern oder Solarfeldern anschaulich erklärt werden. Obwohl der Weg lange Zeit durch die offene Feldflur führt, machen die tollen Aussichten diesen Wanderweg zu einer tollen Tour. Das Baybachtal und der Waldsee zeigen einem eine ganz andere Welt.

Tipp

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Pfadanteil
    + sehr hoher Naturweganteil
    + sehr gepflegt
    + Themenweg

  • Highlights: Aussichten | Baybachtal | Waldsee

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: April – Oktober – nicht an heißen Tagen

Wissenswertes

Der Baybach ist ein ca. 30 km langer rechter Nebenfluss der Mosel, der in Hausbay entsteht und in Burgen in die Mosel mündet. Seine beiden Quellbäche, der Linterhahner Bach und der Kelsitbach, entspringen in etwa 500 m ü. NN südwestlich bzw. südöstlich der Gemeinde Hausbay und vereinigen sich im Ort zum Baybach. Der Bach fließt ab Schloss Reifenthal in zahlreichen Windungen durch ein schluchtenartiges Tal und die mit Eichen sowie Hainbuchen bewaldeten Hänge grenzen direkt an den Bach.

Die Wasserkraft des Baybachs wurde früher genutzt um die ursprünglich 26 Getreide-, Öl-, Säge- und Wollmühlen zu betreiben. In den Stollen des Baybachtals wurden früher Bleierz und Schiefer gewonnen. Außerdem suchten die Bewohner in den Höhlen und alten Stollen Schutz während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg.