• Reifenthal | Schwall | Bickenbach

  • Länge: 15.3 km

  • Höhenmeter: 417 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Ausblicke  | Natur

  • Parken: 56291 Reifenthal | Wanderparkplatz an der B327/ K102

  • Startpunkt: Wanderparkplatz

  • Einkehrmöglichkeiten: Grill-Café Schloß Reifenthal | Weinscheune Bickenbach

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: April 2017

Idylle pur

Ich habe schon viel Gutes vom Baybachtal gehört und so freue ich mich, mir endlich ein eigenes Bild über dieses ruhige Tal zu machen. Mit den Traumschleifen Oberes Baybachtal, Rabenlay, Baybachklamm und Murscher Eselsche sowie dem Moselsteig-Seitensprung Borjer Ortsbachpädche führen gleich fünf Premiumwanderwege am Baybach entlang. Also muss das Baybachtal schon etwas Besonderes sein.

Wir starten unsere Wanderung am kleinen Wanderparkplatz Reifenthal und gehen ein kurzes Stück an der K 102 entlang bis zum Schloss Reifenthal. Hier tauchen wir zum ersten Mal für einen kurzen Moment in das Baybachtal ein. Aber bereits nach 900 m biegen wir vor der Layenmühle rechts ab und der Weg führt uns über Waldwege und Pfade mit wechselnden Aussichten hinauf an der Gemeinde Schwall vorbei, wo wir vor einem Spiegelbaum halt machen. Wir tauchen wieder in den Wald hinein, bewundern die aufgestellten Kunstinstallationen und wandern am Sauerbornbächelchen entlang zum Heilbrünnchen und der dazugehörenden Muttergotteskapelle.

Nun geht es am Waldrand an Basselheim vorbei und bergab Richtung Baybach, den wir bei der Striedersmühle wieder erreichen. Nach 700 m gelangen wir an die Rutsch, einen Rastplatz an der Mündung des Eichelsbaches in den Baybach. Über Waldwege und Pfade geht es nun für 3 km auf und ab am rauschenden Baybach entlang, wobei wir die drei Mühlen Peterches-, Schultheiser– sowie Sonntagsmühle passieren.

Wir queren den Bach und verlassen das Bachtal in Richtung Bickenbach. Nach einem kurzen, aber knackigen Anstieg erreichen wir den Aussichtspunkt Ackersberg mit seinem weißen Kreuz und genießen den Ausblick über das Baybachtal. Kurz danach gelangen wir an das Naturdenkmal Waldgeist, bevor es über Wald- und Wiesenwege nach Bickenbach geht, wo vor dem Ort ein Holzbär auf die Traumschleife Baybachtal hinweist. Wir wandern am Bickenbach hinter den Gärten der gleichnamigen Gemeinde entlang und gehen am Ortsende zum Eifelblick hinauf. Leider wird mir der Blick verwehrt, denn irgendwo im Tal brennt es und die Rauchwolken ziehen über die Höhe. Über Wirtschafts- und Wiesenwege geht es an Thörlingen vorbei zum Aussichtspunkt Fuchsbau, bevor wir über ein schönes Wiesental an Niedert vorbei zum Ausgangspunkt in Reifenthal zurückgehen.

Fazit

Die Traumschleife Oberes Baybachtal stellt sich mit seinen Mühlen, Felsen, Wasser und Fernblicken als sehr abwechslungsreich dar. Das Baybachtal bietet mit seiner Abgeschiedenheit zudem herrlich stille Momente und lässt einen wirklich vom Alltag abschalten. Für mich ist das Baybachtal eines der schönsten, wenn nicht sogar das schönste Bachtal des Rheinlands.

Tipp

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Naturweganteil
    + abwechslungsreich

  • Highlights: Baybachtal | Ausblicke

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Baybach ist ein ca. 30 km langer rechter Nebenfluss der Mosel, der in Hausbay entsteht und in Burgen in die Mosel mündet. Seine beiden Quellbäche, der Linterhahner Bach und der Kelsitbach, entspringen in etwa 500 m ü. NN südwestlich bzw. südöstlich der Gemeinde Hausbay und vereinigen sich im Ort zum Baybach. Im Oberlauf fließt der Bach durch eine Talsenke und führt ab Schloss Reifenthal in zahlreichen Windungen durch ein schluchtenartiges Tal. Er ist durch extensiv genutzte Talwiesen gekennzeichnet und am Ufer stehen vor allem Weiden und Erlen, die aber kaum noch wirtschaftlich genutzt werden.

Die Wasserkraft des Baybachs wurde früher genutzt um die ursprünglich 26 Getreide-, Öl-, Säge- und Wollmühlen zu betreiben. Im Oberen Baybachtal befinden sich 12 Mühlen, die teilweise verfallen sind oder noch bewohnt bzw. als Wochenendhäuser genutzt werden.

In den Stollen des Baybachtals wurden früher Bleierz und Schiefer gewonnen. Außerdem suchten die Bewohner in den Höhlen und alten Stollen Schutz während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg.

Das Heilbrünnchen bei Emmelshausen gehört zu den älteren Volkswallfahrtsstätten des vorderen Hunsrücks und die Überlieferung reicht bis in Mittelalter zurück. Als Schutzpatron steht Wendelinus in der Kapelle nahe der Quelle. Der Hirten- und Bauernheilige soll mit seiner Herde sowie einem augenkranken Gehilfen in diese Gegend gekommen sein und an einem heißen Sommertag aufgrund von Wassermangel in Bedrängnis geraten sein. Daraufhin erschien ihm im Schlaf die Gottesmutter und trug ihm auf, seine Schäferschippe aus der Erde zu ziehen. Als er sie herauszog, sprudelte Wasser aus der Quelle und die Schafe konnten ihren Durst löschen.

Die ursprüngliche Wendelinuskapelle wurde nach dem Ersten Weltkrieg allmählich zu einer Muttergotteskapelle umgewandelt.