• Trimbs

  • Länge: 9.2 km

  • Höhenmeter: 295 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie  | Geologie | Familie

     

  • Parken: 56753 Trimbs | Parkplatz am Dorfplatz (Auf dem Reusch)

  • Startpunkt: Dorfplatz

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: November 2016

Last but not Least

Der Traumpfad Nette-Schieferpfad in Trimbs ist mein letzter dieser Pfade, dann habe ich alle 26 Touren sowie den Streuobstwiesenweg erwandert. Die „Traumpfade-Star“-Urkunde ist zum Greifen nahe.

Das Wetter heute ist fantastisch. Zwar ist es eiskalt, aber dafür strahlt die Sonne. Vom Dorfplatz aus

führt der Weg zunächst in die Talaue des Naturschutzgebiets Nettetal. Auf Graswegen folgen wir dem kleinen Fluss bevor es bergauf geht zum Mühlenberg (Es gibt eine Abkürzung, die steiler nach oben führt). Über seltene Magerwiesen und vorbei an schroffen Schieferklippen erreichen wir bald die Trimbser Schweiz, wo man eine tolle Aussicht auf Trimbs und Welling hat. Außerdem kann man hier eine fast 1600 Jahre alte, in die Wand gehauene Treppe keltischen Ursprungs bewundern und einen Abstecher zu einem alten Stollen des Fuchslochs machen. Die Wegeführung auf Pfaden und über Felsstufen ist hier oben wirklich toll.

Über einen Wiesenweg in Richtung Welling sowie einen Pfad queren wir die L 113 am nördlichen Ortsausgang von Trimbs an der ehemaligen Grube Wilbert vorbei und gelangen durch die Felder hinauf zum Burberg, wo man einen Panoramablick auf das Nettetal und die Vulkaneifel hat. Entlang der Hangkante geht es vorbei an einer ehemaligen Weinbergmauer und einem alten Stollenmund über den schmalen Pfad des Barbarawegs hinab ins Nettetal.

Vorbei am Nettehof und einem Fischteich gelangen wir zum Nette-Wasserfall. Wir folgen auf einem Naturpfad der Nette und steigen dann durch den Auwald langsam zum Viaduktblick und dem Portal des Tunnels Hausen 2 auf.  Wir gehen durch den 250 m langen, beleuchteten Tunnel und kommen auf das Hangviadukt „Kleines Hausener Viadukt“, von wo aus sich ein toller Blick auf das Nette-Viadukt bietet. Vor dem Tunnel Hausen 1 biegt der Traumpfad dann wieder in den Wald ab zum Burgkopf. Hier wird auch laut GPS die Tour in der Traumpfade-App abgenommen. Ich bin gespannt, als mein Handy vibriert. „Wieder einen geschafft“, das war’s?! Kein Feuerwerk, keine Glückwünsche?! Schade.

Entlang am Kamm bieten sich am Waldrand immer wieder einige schöne Ausblicke, bevor es über eine Treppe steil bergab in die Schlucht geht (Umgehung möglich). Entlang der Nette und durch schmale Nebentäler erreichen wir über die steinerne Nettebrücke wieder den Ausgangspunkt in Trimbs.

Fazit

Der Traumpfad Nette-Schieferpfad ist mit seinen 9,2 km Länge eine der kürzesten, aber auch schönsten Touren der Eifel. Die tolle Wegeführung durch die Trimbser Schweiz und entlang der Nette mit dem ehemaligen Eisenbahntunnel „Hausen 2“ sind hier besonders hervorzuheben.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Pfadanteil

  • Highlights: Trimbser Schweiz | Panoramablick Burberg | Nette-Viadukt | Tunnel Hausen 2

  • Höhenangst:
    Barbaraweg → Pfad an Hangkante mit Aussicht, aber nicht besonders hoch → keine Alternative
    Treppenabstieg nach Trimbs → Umgehung ist ausgeschildert
  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die Nette ist ein 59,1 km langer linker Nebenfluss des Rheins, entspringt in Hohenleimbach (LK Ahrweiler) und mündet bei Weißenthurm in den Rhein. Im mittleren Teil durchfließt die Nette in einem gewundenen Kerbsohlental mit steilen Felsflanken ackerbaulich geprägte Hochflächen und trennt dabei die Pellenz im Norden vom Maifeld im Süden.

Trimbs war fast zwei Jahrhunderte von der Schiefergewinnung geprägt. Die Lagerstätten um den Ort bergen Dach- und Wandschiefer mit hervorragender Qualität, die hauptsächlich für Mauern und Häuser verwendet wurden.

Durch die Ende des 19. Jh. einsetzende industrielle Entwicklung begann man sich zu Kleinbetrieben zusammenzuschließen. Aber nur wenige haben noch bis in die 1920er Schiefer gefördert und verarbeitet. Es blieben nur noch einige größere Gruben, wie die Grube Wilbert, übrig.

Die Grube Wilbert, im Volksmund auch „Fritze Kaul“ genannt, war ein Förderschacht mit 6 Stollen und ging bis zu 180 m tief. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde sie 1974 geschlossen. Heute steht nur noch der Förderturm am nördlichen Ortsausgang von Trimbs.

Die Bahnstrecke Koblenz-Lützel – Mayen-Ost war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn, die 1904 in Betrieb ging. Bereits in den 1970er Jahren wurde der Abschnitt Polch – Mayen-Ost wegen Oberbauschäden und dem schlechten Zustand der beiden Hausener Viadukte für den Güterverkehr gesperrt. Nach der Einstellung des Personenverkehrs 1983 blieb nur ein Restgüterverkehr, bei dem noch ein Steinbruch bedient wurde erhalten. Die offizielle Stilllegung erfolgte dann 2003.

Heute verläuft vom Bahnhof Ochtendung bis Mayern ein Bahntrassenradweg. Der Maifeld-Radweg nutzt die ehemalige Bahntrasse und weist somit nur geringe Steigungen auf. Über dem Nettetal fährt man dabei über das etwa 40 m hohe Natursteinviadukt (Nette-Viadukt oder Großes Hausener Viadukt). Anschließend geht es durch den 252 m langen Tunnel Hausen-2, der gefolgt wird vom Hangviadukt (Kleines Hausener Viadukt oder Lehnener Viadukt). Dieses hat bei einer Länge von 82 m nur eine Höhe von 8 m. Unmittelbar danach folgt der Tunnel Hausen-1 mit 500 m Länge.