Moseltal
Die Mosel ist mit 544 km der zweitlängste Nebenfluss des Rheins. Der Fluss entspringt in den Vogesen am Col de Bussang und mündet in Koblenz in den Rhein.
Dabei erstreckt sich der deutsche Teil der Mosel mit dem Unteren Saartal und dem Mittleren Moseltal als ca. 200 km langes und stark mäandrierendes Engtal zwischen dem Unterlauf der Saar im Südwesten und dem Eintritt ins Mittelrheinische Becken bei Koblenz um Nordosten.
Der Flusslauf hat sich hier bis zu 300 m tief in das Rheinische Schiefergebirge eingeschnitten. Die Tallage begünstigt dadurch ein Klima, das sich in der weinbaulich geprägten Landschaft widerspiegelt.
In den charakteristischen Engtalabschnitten geht die schmale Niederterrasse häufig direkt in die steilen, felsreichen Talhänge über, die an Südlagen Rebflächen sowie mediterrane Vegetationsstrukturen tragen. An den feuchteren Nordhängen hingegen findet man zumeist Wälder und Gebüsche. Im mittleren Moseltal befinden sich zudem die steilsten Weinberge Europas.
In den breiteren Talabschnitten wechseln sich steile Prallhänge mit leicht ansteigenden Gleithängen und ausgedehnteren Flussterrassen ab. Diese landwirtschaftlich und weinbaulich genutzten Flächen dienen als Siedlungsstandorte für zahlreiche Winzerorte.
Die Großlandschaft ist zu den angrenzenden Ausläufern von Eifel und Hunsrück durch markante Randhöhen deutlich abgesetzt. Eine Vielzahl von Nebentälern durchbrechen diese auf ihrem Weg zur Mosel und zerschneiden die Moseltalflanken mit ihren steilen Kerbtälern.
Die Wittlicher Senke nimmt eine Sonderstellung ein: Sie liegt isoliert vom Flusstal der Mosel und ist nur über ein Durchbruchstal mit diesem verbunden. Die Lehmböden bilden hier in Verbindung mit dem vergleichbar günstigen Klima des Moseltals die Voraussetzung für eine traditionell intensive Landwirtschaft und dichte Besiedlung dieses Raumes.
Mittelmosel
Als Mittelmosel bezeichnet man den etwa 120 km langen Flussabschnitt von Trier bis Reil (LK Bernkastel-Wittlich). Die Landschaft ist geprägt durch die vielen Mäander des Flusses, der sich zwischen Hunsrück und Eifel in einem tief eingeschnittenen Tal mit teilweise steil abfallenden Hängen einen Weg gesucht hat. Die Mittelmosel, in der vor allem Riesling-Weißweine angebaut werden, ist schon seit der Römerzeit vom Weinbau geprägt
Untermosel / Terrassenmosel
Als Untermosel oder Terrassenmosel bezeichnet man den knapp 100 km langen Flussabschnitt zwischen Pünderich und der Rheinmündung in Koblenz. Die Landschaft unterscheidet sich durch ein zumeist engeres Tal mit teils hohen und steilen Flanken. In den nach Süden und Westen ausgerichteten Prallhängen wird der Weinbau in oft kleinstparzellierten, terrassierten Steillagen betrieben.
Der Ausbau der Mosel zu einer Großschifffahrtsstraße hat das Flussbild und die Ufer nachhaltig verändert. Die fünf Staustufen zwischen Koblenz und Zell machten aus einem Flussbett mit sanft ansteigenden Ufern ein kanalähnliches Gewässer, das in den Staubereichen von Mauerwänden und Gesteinsanschüttungen gefasst ist.