Kletterspaß
Nachdem ich vor ein paar Tagen den Traumpfad Hatzenporter Laysteig mit Freunden erwanderte und dadurch zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in Kontakt mit Klettersteigen kam, wollte ich heute nach Boppard die Traumschleife Mittelrhein-Klettersteig, einen der wenigen alpinen Klettersteige nördlich der Alpen, erklimmen. Die Anfahrt war recht einfach, da ich auf den gleichen Parkplatz musste wie schon einige Monate zuvor, als ich mit Freunden die Traumschleife Elfenlay erwandert habe. Da ich mich fit genug fühle und keine Höhenangst habe, verzichte ich auf die Möglichkeit Kletterausrüstung bei der ARAL-Tankstelle an der Koblenzer Straße auszuleihen.
Vom Startpunkt hinterm Wirtshaus Anders aus führt der Weg über einen felsigen Pfad hoch bis zum eigentlichen Einstieg des Mittelrhein-Klettersteigs. Der Steig enthält elf Kletterpassagen an steilen Felswänden und ist als mäßig schwierig kategorisiert. Für den Klettersteig wurden 10 Leitern, 130 Trittbügel und 180 m Drahtseil im Felsen verbaut. Alle Passagen sind aber auch über einen Pfad zu umgehen.
Es geht rechts weg und über eine Leiter hinab zu einem Pfad, der zu zwei weiteren Leitern führt. Parallel zum Rhein wandere ich in der Bopparder Hamm weiter über Trittbügel und Leitern aufwärts. Nachdem ich die dritte Passage mit Trittbügeln bewältigt habe, führt eine Leiter ca. 6 m nach unten. Nach einem längeren gesicherten Stück mit Seilen und Bügeln gehe ich eine längere Strecke bis zum Ewigbach.
Hier beginnt der letzte, aber auch spannendste und interessanteste Teil des Klettersteiges. Über Trittbügel und Seile geht es eine Felswand senkrecht hinauf. Oben angelangt spüre ich dann auch meine Arme und bin ein bisschen aus der Puste. Der Steig ist nun leider zu Ende und ich gehe weiter bergauf bis zum Aussichtspunkt Fesserhöhre. Hier brauche ich erst mal eine Pause und genieße die tollen Ausblicke auf den Rhein und Boppard. Durch den Wald folge ich nun dem Pfad bis zur Engelseiche und weiter vorbei am Bikepark Boppard bis zur Gaststätte Vierseenblick. Ich stelle mich neben die Terrasse, denn diese darf man nur als Gast betreten. Weiter geht es über den „Hamm-Blick“ bis zum Gedeonseck und ich blicke auf die Rheinschleife. Nun geht es wieder bergab nach Boppard. Ich überlege kurz ob ich die Seilbahn nehmen soll, denn der felsige Pfad hinab ist nicht ganz ohne. Aber ich entscheide mich dagegen und wandere unter der Seilbahn bergab bis zum Ausgangspunkt im Mühltal.
Fazit
Die Traumschleife Mittelrhein-Klettersteig ist wirklich super! Die Kletterpassagen sind nicht allzu schwer (bis auf die letzte) und können ohne Probleme so begangen werden, vorausgesetzt man ist schwindelfrei. Man sollte aber darauf achten, dass man möglichst freie Bahn hat, um nicht an den Passagen warten zu müssen. Der zweite Teil der Tour beeindruckt dann mit den tollen Ausblicken auf die Rheinschleife.
Tipps
Es besteht die Möglichkeit, Klettergeschirr bei der ARAL-Tankstelle in Koblenzer Straße (Ortseingang) gegen Vorlage des Personalausweises, 5,- € Gebühr sowie 20,- € Kaution auszuleihen. Eine Reservierung ist empfehlenswert (Telefon: 06742/2447).
Den Vierseenblick und das Gedeonseck kann man auch über den Wanderparkplatz bei Pfaffenheck (B 327) erreichen.