• Liesenich | Mittelstrimmig | Altstrimmig

  • Länge: 13.8 km

  • Höhenmeter: 465 m

  • Dauer: 3 – 3,5 h

  • Natur | Abenteuer

  • Parken: 56858 Mittelstrimmig | Parkplatz am Portal Mittelstrimmig (L 202)

  • Startpunkt: Portal Mittelstrimmig

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: –

  • Erwandert: Juni 2017

Bachtäler und Klettersteige

Ich habe sturmfreie Bude, denn die Frauen des Hauses sind mit dem Hund an die Nordseeküste in den Niederlanden gefahren. Somit ist es mal wieder an der Zeit, einen Wanderweg mit Klettersteigen zu begehen. Dafür habe ich mir heute die Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg, der mit 87 Erlebnispunkten zum erlesenen Klub der Ü-80 gehört, ausgesucht. Der Strimmiger Berg ist ein südlich der Mosel gelegener Bergrücken auf dem nördlichen Hunsrückplateau und wird auch für die Gemeinden Altstrimmig, Forst, Liesenich und Mittelstrimmig verwendet. Zudem ist es meine dritte Tour durch das idyllische Mörsdorfer Bachtal.

Wenn man ehrlich ist, liegen die Orte wirklich Abseits vom Schuss und sind gar nicht so leicht anzufahren.

Von meinem Startpunkt am Portal Mittelstrimmig aus wandere ich ca. 300 m über einen asphaltierten Weg, der zugleich auch ein Baumlehrpfad ist, parallel zur L 202  bis zur Schockkapelle, die im 18. Jh. erbaut wurde und zur Galgenflur führt. Dabei war sie die letzte Station eines Verurteilten vor dem Galgen. Ich überquere die Straße und komme in den Schockwald, wo eine überdachte Hütte mit Grillmöglichkeit steht.

Über die offene Feldflur führt mich der naturbelassene Wanderweg leicht bergab in Richtung Bildbach. Dabei eröffnet sich eine schöne Fernsicht über Mittel- sowie Altstrimmig und das Tal. Nach ca. 1,2 km biege ich auf einen schmalen Pfad ab und folge dem Bildbach bis zum Portal Altstrimmig samt Grillhütte. Auf einem schmalen verschlungenen Pfad durch den Wald folge ich dem urigen Bildbach weiter talwärts bis ich zum mir schon bekannten Mörsdorfer Bachtal gelange.

Über den so genannten Talrandweg folge ich dem Bach nun für fast 3,5 km über einen breiten, aber naturnahen Weg bachabwärts. Die Ruhe des Tals, das Rauschen des Baches sowie die artenreiche Flora und Fauna in dem einsamen Tal lassen mich völlig abschalten. Ich habe heute sogar das Glück Schwarzstörche beim Fischen zu beobachten. Als ich um eine Ecke biege, sitzt im Unterholz ein kleiner Fuchswelpe, der sich aber schleunigst ins wieder versteckt.

Das Tal öffnet sich nun und ich wandere am Waldrand an der Birkmühle vorbei. Kurz bevor ich die Pulgermühle erreiche, biegt ein Pfad links ab und führt mich hinauf zur L 202, die ich überquere. Nach 500 m Waldweg komme ich nun ins Flaumbachtal und wandere durch teilweise offene Wiesen am Waldrand entlang. Auf einem schmalen Pfad geht es für ca. 300 m am Lauf des Flaumbaches entlang, bis ich ihn über eine überdimensionierte Brücke überquere. Nach weiteren 200 m durch das ruhige Tal nähere ich mich mit dem Burgberg-Klettersteig dem ersten von insgesamt drei Klettersteigen der Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg. Dabei haben die Wegebetreiber für jeden Steig auch eine einfache Umgehung eingerichtet.

Über Trittbügel geht es nun hinauf auf den Burgberg mit einer tollen Aussicht über das Flaumbachtal. Auf der anderen Seite führt eine Leiter wieder hinab ins Tal, wo ich an die Schafsbrücke gelange und zum letzten Mal den Flaumbach überquere. Ich tauche nun in den Wald ein und wandere auf dem historischen Keltenweg bergauf, bis ich an eine Kreuzung komme. Hier beginnt der Einstieg zum Schinnkaul-Klettersteig. Über einen 300 m langen schmalen Pfad durch jungen Mischwald gelange ich an den Fuß der Kleinen Kanzel, wo es dann mittels Steigeisen bergauf geht. Oben angelangt, geht es langsam ansteigend weiter bis ich wieder auf den Waldweg gelange und die Große Kanzel erreiche.

Nachdem ich noch einmal den Blick ins Flaumbachtal geworfen habe, geht es über schmale Pfade zum dritten Klettersteig, dem Höhlenschlucht-Klettersteig. Der Pfad führt hier teilweise an der steilen Hangkante entlang und endet an einer großen Leiter, die mich zu den alten Schieferstollen, die im Zweiten Weltkrieg als Zufluchtsorte dienten, hinunter führt.

Nachdem ich den Fäbelbach überquert habe, steigt der Pfad leicht an und führt mich vorbei an der Ruine einer ehemaligen Arbeiterhütte zu einem Feuchtbiotop. Hier überquere ich die K 43 und gelange über einen Pfad zum Portal Liesenich. Auf einem Forstwirtschafts- sowie Feldweg geht es nun vorbei an einem Fischteich und über die Felder zurück zu meinem Ausgangspunkt am Portal Mittelstrimmig.

Fazit

Die Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg, rund um die Ortschaften Mittelstrimmig, Altstrimmig und Liesenich, durch tiefe, stille Kerbtäler und mit langen Abschnitten entlang herrlicher Bäche bringt vor allem Ruhe und Erholung. Besonders Naturliebhaber kommen bei dieser Wanderung auf ihre Kosten. Die drei kurzen Klettersteige, die auch leicht zu umgehen sind, machen die Felsstrukturen erlebbar und ergänzen die Tour perfekt.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + sehr hoher Naturweganteil
    + sehr geringer Anteil Asphalt/Beton

  • Highlights: Mörsdorfer Bachtal | Klettersteige

  • Höhenangst: Klettersteige → Umgehungen nutzen

  • Hund: ohne Klettersteige

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Mörsdorfer Bach ist ein etwa 10 km langer, rechter Nebenfluss des Flaumbachs im Hunsrück, der durch den Zusammenfluss des Wohnrother Bachs und des Schumbachs bei der Burg Balduinseck entsteht und am Kloster Maria Engelport in den Flaumbach mündet. Das sehr enge Bachtal mit seinen mit Eichen und Hainbuchen bewaldeten Hängen ist teilweise durch extensiv genutzte Talwiesen geprägt. Die Weiden und Erlen in Ufernähe werden allerdings kaum noch wirtschaftlich genutzt. Das Tal ist aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer durch eine artenreiche Moosflora gekennzeichnet.

Der Flaumbach ist ein 28 km langer, rechter Nebenfluss der Mosel, der auf ca. 450 m ü. NN bei Blankenrath entspringt und bei Treis-Karden in die Mosel mündet.

Im Mittellauf fließt der Flaumbach durch ein einsames Tal, wobei die Talwiesen extensiv genutzt werden. Die Weiden und Erlen in Ufernähe werden allerdings kaum noch wirtschaftlich genutzt.