• Birkenhof bei Klosterkumbd

  • Länge: 7.9 km

  • Höhenmeter: 111 m

  • Dauer: 1,5 – 2 h

  • Natur  | Familie

  • Parken: 55469 Klosterkumbd | Hotel-Restaurant Birkenhof (L 218)

  • Startpunkt: Birkenhof

  • Einkehrmöglichkeiten: Hotel-Restaurant Birkenhof

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: August 2017

Waldidylle rund um den Binnenberg

Sonntagmittag und traumhaftes Wetter – also raus in die Natur. Da ich für den nächsten Tag bereits eine Wanderung geplant habe, will ich heute nur eine kurze Tour gehen. Deshalb entscheide ich mich für die nur 7,9 km lange Traumschleife Klingelfloß bei Klosterkumbd im Hunsrück.

Startpunkt ist der Birkenhof an der L 218. Am Wegeportal vorbei geht es zunächst durch ein kurzes Stück Wald und dann am über einen Wiesenweg am Waldrand entlang in Richtung Klosterkumbder Wald. Über einen geschotterten Weg geht es weiter an naturbelassenen Wiesen vorbei. Dabei eröffnet sich uns ein schöner Ausblick auf den Höhenzug des Soonwaldes. Nun kreuzt die Traumschleife den Staatswald Klosterkumbd und wir wandern über Wurzelpfade und unbefestigte Wege durch den idyllischen Wald. Meist liegen die Pfade dabei nur unweit der geschotterten Forstwirtschaftswege. In einigen Kommentaren wurden die Windräder im Wald als negativ empfunden. Man hört sie zwar, aber sie stören nicht wirklich und man geht nicht direkt an ihnen vorbei.

Nach ungefähr der Hälfte des Weges gelangen wir über einen schmalen Pfad an die K 28 nahe der Gesellschaftsmühle in Laubach. Es geht jetzt für 1,4 km durch das Laubacher Bachtal durch den Wald und am Waldrand entlang. Dann knickt der Pfad nach links ab und wir müssen die einzige richtige Steigung der Tour bewältigen. Durch ein kleines Seitental kommen wir zur Waldarbeiterschutzhütte Klingelfloß mit einem kleinen Teich.

Weiter geht es bergauf über einen Wirtschaftsweg, bevor wir über unbefestigte Wege und Pfade an den Kondbach mit den alten Teichanlagen des Kloster Kumbds gelangen. Diese Klosterteiche sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten und wurden der Natur überlassen. Über Holzstege und Pfade führt uns die Traumschleife entlang der Teiche und durch den Gemeindewald mit Mischwäldern, Dickungen und Nadelwald an Waldrand oberhalb von Klosterkumbd. Nach wenigen Metern am Waldrand entlang erblicken wir das Hinweisschild des Rundwegs Klosterpfad, der eine kleine Zusatzschleife ist und an dem ehemaligen Klostergelände in Klosterkumbd vorbeiführt. Also folgen wir dem Weg zum Wasserbassin und an der Rückseite des Klostergeländes vorbei zum alten Kirchhof. Von dort gehen wir über eine historische Flur Richtung Neubaugebiet und anschließend leicht ansteigend wieder zurück zur Traumschleife Klingelfloß. Wieder am Waldrand angelangt, führt der Weg über Wiesen zurück zu unserem Ausgangspunkt am Birkenhof.

Fazit

Die Traumschleife Klingelfloß ist eine einfache Wanderung für Naturliebhaber durch ein kleines, abwechslungsreiches Waldgebiet in einer herrlichen Landschaft rund um den Binnenberg. Vor allem die Wegequalität mit einem sehr hohen Anteil an naturnahen Wegen und Pfaden wissen zu überzeugen.

 

Tipp

Der Rundweg Klosterpfad lohnt nicht.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: leicht

  • Wege:
    + sehr hoher Anteil naturnaher Wege
    + abwechslungsreich

  • Highlights: Waldarbeiterschutzhütte Klingelfloß | Klosterteichanlagen

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der stark bewaldete Soonwald ist ein bis zu 658 m hoher Teil des Hunsrücks, der sich zwischen dem Hauptkamm des Mittelgebirges und dem Nahetal erhebt. Dabei erstreckt er sich auf etwa 40 km Längein Südwest-Nordost-Richtung vom Simmertal an der Nahe bis zum Guldenbachtal am Binger Wald. An den Soonwald schließen sich in allen Richtungen Mittelgebirgszüge oder Waldgebiete an.

Der Soonwald bildet eine weitgehend geschlossene Waldfläche. Dabei zeichnet sich die Flora des Höhenzugs auch durch Vielfalt und Eigenart aus, da Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen auf engem Raum nebeneinander wachsen.

Der Soonwald wird überwiegend forstwirtschaftlich genutzt, in mehreren Steinbrüchen wird jedoch auch Quarzit vor allem zum Verkehrswegebau abgebaut.

Das Kloster Kumbd war ein 1183 gegründetes Zusterzienserinnenkloster im heutigen Ortsteil Kloster der Gemeinde Klosterkumbd im Hunsrück und wurde bereits 1566 wieder aufgelöst.

Heute sind kaum noch bauliche Reste des Klosters zu sehen. Es lassen sich aber zahlreiche Gebäude urkundlich nachweisen und nach der Aufhebung des Klosters wurden sie auch teilweise weiterverwendet.

Die Waldarbeiterschutzhütte Klingelfloß und der kleine Teich entstanden 1935, als im Rahmen eines Waldtausches zwischen den Gemeinden und der Staatsforstverwaltung das Wegenetz am Binnenberg geschaffen wurde. Im Zuge der Gewinnung von Schotter für den Wegebau entstanden dann die Hütte und der Fischteich.

Die Teichanlage des Kloster Kumbds befindet sich im Oberlauf des Kondbaches und wurde im Mittelalter vom Zisterzienserinnenkloster zur Fischzucht von Hechten, Karpfen sowie Forellen angelegt. Die Teiche wurden auch nach der Aufhebung des Klosters weiter genutzt. Die letzte Instandsetzung der Fischweiher erfolgte dann 1910.

Die sechs terrassenförmig aneinandergereihten Teiche bieten heute einen wichtigen Lebensraum für seltene Libellenarten und Amphibien.